
 
        
         
		Sd)wdd)ete  ben  Äütjeten  gief)t.  83ei  neuem  3ufammentteffen  lernt  
 baS  Äinb  bem  SBillen  beS  Stdrferen  ober klügeren,  ober  bet  9Äehr*  
 beit  ftcf)  unterorbnen,  um  nicft  non  bem  Spiele  auSgefd)lo;ffen  ober  
 fd)impflid)  gernifhanbelt  ju  werben 5  unb  bet  fru s te   S tre it  um  ben  
 33efi|  wirb  burdh  bie  Gsinftd)t  gefdE)tid>tet,  b a f n u t   bem,  welcher  ein  
 S in g   juerjt  bemerft,  ober  ergriffen  unb  befeffen  bat,  ein  Dedft  
 barauf  jufommt.  Unb  fo  ftnbet  im  Gonflicte  ber  Ätdfte  bet ©goi6=  
 mué  feine  S cftanfen.  d)  S a S   Äinb  lernt  auf  biefe  SSeife  burd)  
 ©rfenntnif  eines  höheren  3wecfeS  bem  ©efefce  ber  Dothwenbigfeit  
 ftd)  unterwerfen,  ba  ibm  früher  bie  SeCbfîbeïjerrfcf>ung  ganj  fremb  
 w ar;  battc  eS  juvot  blof  begehrt,  fo  gewinnt  eS  bei  dntwideltmg  
 bet  UrtheilSEraft  SB ü l e n ,   bet  im  Vewuftfepn  ber  Äraft,  nament*  
 {ich  bet  freien  .Ortsbewegung  unb  beS  SprachvermogenS,  ftd)  fowchl  
 im  erweiterten  Umfange  feinet  Dichtungen,  als  auch  in  bet  83e=  
 ftimmtheit  berfelben  fïeigert.  GÜS  lernt  bei  ben  Sd)Wierigfeiten  
 Ätaftanfirengung  als  Mittel  ju  (Streichung  feines  3wecfeS;  aud)  
 bleibt  ihm,  wo  feine  Äraft  nicht  auSreid)t,  bie  Schlauheit  nicht  
 ftemb.  e)  S e r  SEh d t i gEe i t St r i e b   herrfd)t  bei  ihm  not,  benn  
 eS  fommt  nicht  barauf  an,  butch  feine  SEhdtigfeit  unmittelbare  De«  
 fultate  ju  gewinnen,  fonbern  feine  Ätdfte  ju  üben,  bie  S inne  ju  
 fdjdtfen,  baS  ©ebacftnif  ju  bereichern,  ben  Verfïanb  auSjubilben  
 unb  baS  ©efüljl  feiner  felbft  fldrer  jtt  machen.  S o   charafteriftrt  
 eS  ftd)  benn  burd)  eine  fïete  SSeweglicbEeit.  9Bie  feine  SDuSEelEraft  
 in  ber  Ortsbewegung  geübt  ijt,  beginnt  eS  ju  hüpfen,  wobei,  burd)  
 SreubigEeit  gehoben,  bie  Äraft  über  bie  ©rdnjen  beS  Dotf)igen  hin*  
 auSgeht,  unb  $u  fpringen,  wobei  eS  ftd)  burd)  bie  Schwunghaft  
 beS ’ SDutbeS  über  Daume  erhebt ;  eS  geht  an  larmenbe  Spiele  unb  
 freut  ftd)  beS  SdrmenS,  ben  eS  macht,  inbem  ihm  barin  feine  Äraft  
 anfchaulid)  wirb;  fo  btenen  aud)  ber  SDuthwille,  bie  3etjïotungS*  
 fudjt,  bie  Schabenfreube  baS  ©efühl  ber  eigenen  Äraft  ju  ver*  
 lebenbigen.  S e r SErieb,  ju  fchaffen,  tritt  mit  bem  gotmenftnne  het5  
 to t:  hatte  baS  Ätnb  anfangs  gefri^elt,  blof  feines  Vermögens,  
 SidjtbareS  hetvorjubtingen,  ftd)  freuenb,  fo  jeidjnet  eS  bann  ©tunb*  
 tiffe,  j.  83.  menfd)lid)e  giguren,  wie  ©erippe,  Raufer  unb  SSdume  
 im  Umriffe.  S in b   feine  SSewegungen  ftcherer  unb  leister  geworben,  
 fo  erwacht  bet UnternehmungSgeifî,  wobei  eS  anfangs  unadjtfam ifl, 
 weit  eS  bie  ©efaf)t  nicht  fennt,  allmdhtig  aber  burd)  Schaben  not*  
 {tätiget  wirb.  Seine  Deugier  ift  ein  S ra n g   nach Erwerbung  neuer  
 VorfMungen,  unb  fein  DachahmungStrieb,  ber  theilS  aus  bem  
 Stiebe  nad)  SEhdtigEeit,  theilS  aus  Sympathie  entfpringt,  beftimmt  
 ju  neuen  Verfucf)en  unb  §ortfd)titten  unb  weeft  baS  (Shrgefuht,  
 inbem  baS  Äinb  flolj  barauf  iffc,  ein  ©efd)dft  ju  verrichten  unb  
 einen  Auftrag  ju  volljiehen. 
 §.  548.  S ie   ©e f d ) l e c h t S v e r f d ) i e b e n h e i t   ber  ©ntwidetung  
 geigt  ftd)  a)  im  Cthatafter  ber  SSilbung.  S a S   männliche  Äinb  ift  
 non  Anfang  an  großer  als  baS  weibliche,  unb  biejenigen  feiner  
 Steile,  an  welchen  bie  Irritab ilität  hct:t>ortritt,  alfo  am  Äopfe  baS  
 ©eftd)t,  namentlich  Äiefer  unb  D afe,  unb  am  Dumpfe  bie  ©lieb*  
 maafen,  namentlich  £ an b   t«tb  g u f ,   wachfen  verhdltnifmafig  flat*  
 fer,  wie  auch  bie  SDuSfelfubfianä  berber  unb  bie  $ a u t  fefler  wirb  
 als  beim  weiblichen,  b)  S a S   männliche  Äinb  geigt  mehr  Streben  
 nach  Selbfijtanbigfeit,  baS  weibliche  mehr  Spm pathie;  bei  jenem  
 geht  baS  Seben  mehr  nad)  aufen,  bei  biefem  mehr  nadh  innen.  
 SeneS  liebt  larmenbe,  mit  hefti9^r  fScrocgurtg  verbunbene,  biefeS  ge*  
 fdllige  unb  anmuthige  S p iele;  jenes  fdjafft  unb  gerfloct,  baut  auf  
 unb  reift  nieber,  biefeS  orbnet,  verfchonert  unb  erhalt,  c)  S a S   
 weiblidje  dtinb  ifl  vermöge  einer  tebenbigeren  Spmpathie  empfang*  
 liehet,  faft  bie  Sehren  leichter  auf,  wirb  finniger  unb  benEenber,  
 beobachtet  mehr  bie  feinen  3 üge,  erlangt  ©ewdnbtheit  unb  Reinheit  
 unb  weif  ftd)  baS  Verweigerte  burd)  83itten,  Schmeicheln  unb  
 Schlauheit  $u  veefchaffen;  baS  männliche  ifl  unbeholfener,  im  2ütf*  
 faffen  fd)Werfdlliger,  will  nicht  fo  gern  jur  Aufnahme  ftd)  befiirn*  
 men  laffen  als  felbfl  erlangen,  wiberfpridbt  gern  unb  fud)t  feine  
 Sorberungen  burd)  fejteS  SSeharren  burchjufehen,  beftimmt  bähet  
 eher  bie  SDutter,  fo  wie  jenes  ben  Vater.  S a S   weibliche  Äinb  
 lernt  früher  fpted)en,  ba  eS  vermöge  ber  regeren  Spmpathie  theilS  
 ben  S in n   eines  3lnberen  leichter  verjtebt,  theilS  baS  SSebürfnif  ftd)  
 mitjutheilen  mehr  fühlt;  audh  giebt  eS  feiner  Debe  mehr  2CuSbtu<f  
 unb  eine  richtigere  SSetonung.  d)  S e r  ^)hantafte  fchwebt  bie  fünf*  
 tige  SSeftimmung  fd)on  vor:  baS  männliche  Äinb  fpielt  Deiter  unb  
 Solbaten,  weil  ihm  biejenigen  Verhaltniffe  als  Sbeale  erfdheinen,  
 in  welchen  Eorperlid)er  SDuth  unb  SDuSEelfraft  am  meiften  ftch  aus*