aus bem Schlafe weeft, alle fd>rcten (33 e d a r b in N t. 423. X II.
p. 4 8 9 ), wobei »ielleidjt and) bie Sympathie einen ©influfj aus*
übt; enblid) erfahrt bet S äugling, baß ihm babutd) ^ u lfe wirb,
unb fd)teit nun abftchtlid), anfangs als ob ec ftch baburd) felbjl
Reifen fonnte, unb erfl allmdhlig bte Vermittelung erfennenb. S ie
Stdvfe beS erjlen ©efdjreieS bezeichnet ben ©tab bec Neife unb
Sebenbigfeit: unreife unb fchwadje Äinber quarren bloß; außetbem
brüeft bie $auftgfeit unb «fjeftigfeit beffelben auch bie inbioibuelle
S tim m ung aus, inbem nach 83e d a r b Äinbet »on heftigem Sem*
peramente geborene Sd)reihdlfe ft'nb. SSeim erjlen Sdbteien wirb
baS ©eftd)t roth, bie 2ltbmungSbewegung jlarf, bet Nlunb geöffnet;
bie 2lugen werben gefdjloffen, bie 2fugenlieber fchwellen an, eS ent*
flehen brei bis »iet fenfred)te Nunzein an ber Nafenwutzel, anbere
an ber S tir n ; bie 3ungenfpi£e legt ftd) an ben ©aumen; bis*
weilen brid)t baS ©efd^rei erji aus, nachbem eine Boit lang hfft*3®
2CthmungSbewegungen »otauSgegangen ftnb. S n ben erjlen Sagen
bringt auch bie bei tiefem ©inathmen in bie Stimmri^e firdmenbe
Suft einen S on htr»or, welcher als eine 2Crt Schluchzen betrachtet
werben fann; et rührt nach S o r g (91«. 342. S . 89) ba»on tyv,
baß bie Stimmri^e noch nicht gehörig erweitert, »ielteid)t aud) bie
Secretion bafelbjl nod) nicht reichlich genug iil, beruht aber huupt*
fachlich wohl barauf, bafi bie NluSfeln ber Stimmrifce noch nicht
bie »ollige Selbjlthdtigfeit erlangt h^ben, fonbern mehr pafft» bem
2fnbrange ber Suft nachgeben. S iefet S on (rep rise) i{l übrigens
nach S S i l l a r b (N r. 423. X IV . p. 4 8 3 sqq.) weniger anhaltenb
unb fdharfer als baS eigentliche ©efdjrei, halb bem Söehen non eis
nem 83lafebalge, halb bem Ärdhen eines jungen $ahneS , ober ber
S tim m e beim ©toup dhnlich, fcheint in umgefehrtem SSerhdltniffe
jum Schreien zu flehen, nimmt bei ©rmattung »om Schreien zw
unb fann aud) eintreten, ohne baß Suft in bie Sungen felbfl ge?
langt, fo baf ein Neugeborener, nad)bem er gefchtieen ha t, jletben
fann, ohne zwm 2ltl)men gefommen zw feyn. b) Sm britten Nlo*
nate fdngt ber Säugling an zu w e i n e n , inbem bem ©efchrei eine
Verdnberung in ben ©eftd)tSzügen, namentlich ein ^erabziehen ber
Nlunbwinfel mit Nunzein ber S tirn unb SSlinfen ber 2lugenlieber,
unb eine ©rgießung non Shtdnen ftd) beigefeilt. ©S beruht barauf,
baf baS. ©emüth bec 83etrubnif fähig geworben ifl unb einen ©in*
fluf auf bie fchon früher reichlich gewefene Shrdnenfecretion, fo wie
auf bie ©efichtSmuSfeln erlangt unb fo ber Secretion wie bec S5e*
wegung eine pfyd)ifd)e SSebeutung abgewonnen hat. S ie Nliene
beS SBeinenS geht gewöhnlich »otauS, bann brtd)t baS ©efcfjrei aus,
unb enblid) folgt bie Shrdnenergießung. c) S ie flets finflere Nliene
beS Neugeborenen flart ftd) gegen ©nbe beS erjlen SNonateS auf
unb weid)t bem 2fuSbrucfe beS SSehagenS bei Sättigung unb Nuhe.
3m zweiten Nlonate fangt er an , baS ©eftcht zwm 2 ad) e in zu
»erziehen, aber nicht bei SSefciebigung eines fbrperlid)en SSebürfhiffeS,
fonbern nur wenn man fceunblid) mit ihm tdnbelt; im britten SNo*
nate lächelt er feeubig mit halbgeöffnetem Nlunbe unb fdngt im
»ierten SNonate aud) an laut zu lachen, zu frühen unb zu jauchzen,
d) S ie Sone waren unwillführlid) aus ihm heroorgebrochen, wenn
eine lebhafte ©mpfinbung fein SunereS bewegte; halb nimmt fein
SBilte 35eft§ »on ber Stimm e, inbem er, »on Sufi an ben hörbaren
Äußerungen feiner Äraft ergriffen, zu l a l l e n beginnt: fo fpielt er
im britten, nod) mehr im fünften Nlonate bei SGBoblbehagen unb
Nuhe mit feinen Sprachorganen unb bringt als ein fPralubium
ber Sprache unbeflimmte, gteichfam d)aotifd>e Sone f)et»or. Nadh
biefer 33orübung treten mehr beflimmte Sone unwillführlidh unb
als 2luSrufSw6rter auf, wenn er etwas Neues unb SBohlgefdlligeS
erblitft. Ungefähr im achten SNonate wirft aud) ber NachahmungS*
trieb ein: bec Sdugling ftef>t, wenn bie SNutter ihm etwas »or*
fprid)t, fdharf auf ihren Nlunb, unb hört ec ein leid)t auSzufpre*
djenbeS SBort, fo bewegt er bie Sippen unb »erfud)t eS leife nach*
Zufpredhen (N r . 432. II. S . 3 3 2 ). ©nblid) wirb gegen ©nbe
biefer 9)eriobe baS Streben nad) Nlittheilung in ihm wad): er lallt
unb bilbet ftd) eine eigene 2frt »on Sprache, um ftd) 3lnberen »er«
jidnblid) zu machen. e) S ie erjlen S a u t e , bie er unwillführlid)
unb beim Schreien hworbringt, ftnb bie hohen SSocale: a bei glei*
dher Öffnung aller Sheile beS Sprad)organeS, bann a , e, i bei
2lnndherung ber Bunge gegen ben ©aumen; bie mit ben Sippen
gebilbeten, tiefen Vocale, o, d, u , ix, bleiben ihm feemb. S ie
©onfonanten ftnb mehr baS ©rzeugnifj ber Selbjlthdtigfeit. SSeim
Ärdhen legt ftdh bei offenem Nlunbe bie Bunge an ben hüteten