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 genb,  nut  oon  fpatfamem  Fettgewebe  umbüEt,  oetmögenb  bem  
 fliebenben  Sßilbe  ju  folgen  unb  ben  SSogen  ju   fpannen:  tn  unweib»  
 lieber  SSewegungSlufl  ftcb  etgefyenb,  erfdE>eint  bie  ©öttin  tn  ihrem  
 ganzen  SBefen  flüchtig,  febeu,  flteng,  fa lt,  ftd)  felbjl  genügenb.  
 2lnabpomenenS  ganjeS  2Befen  atbrnet  ©efcblecbtlicbfeit  unb  bejeicl)»  
 net  baS  erfle  Snnewetben  ber  b ^an   gereiften  SBeiblicbfeit:  in  ben  
 weichen,  fcbwellenben  Formen  tritt  ber  SSßiberfdE>ein  einer  reichen  SSil»  
 bungSfraft  beroor;  ber  jögembe  ©dbtitt  unb  bie  ganje  Haltung  
 beutet  baS  SSlicfen  in  ftcb  felbfl,  baS  ©ewabren  ber  inneren Stegung  
 unb  äußeren  ©ntfaltung  an;  baS  SSebütfniß  ber  Siebe  oerratb  ftcb  
 in  bem  febmaebtenben  2luge,  unb  bie  f>olbe ©ebam  netmag  nicht  ba$  
 beiße  ©ebnen  ju  oerbergen,  fonbern  giebt  ibm  nur  eine  höhere  S3e»  
 beutung;  ber  Siebreij,  ber  über  baS  ©anje  auSgegoffen  ifl,  wirb  
 baburdb  nicht  oerbunfelt,  fonbern  für  baS  ftttlidbe ©efübl  nur  um fo  
 anjiebenber.  —   SBeniget  bie  SSerfcbiebenbeit  ber  ©ntwicfelungSflufe,  
 als  oielmebr  bie  ber S tiftu n g   beS  Sehens,  welche ber Füngling wählt,  
 ifl  im  ©egenfafce  oon  SSadfuS unb 2fpollo  auSgebrücft.  SkcbuS  be=  
 jeiebnet  bie  S tiftu n g   auf  ftnnlicben  SebenSgenuß:  bie Sugenblufl bat  
 feine  mannlidbe  © pannfraft  auffommen  laffen;  bie  üppige Slunbung  
 ber  ©lieber,  bie  bequeme,  mehr  fdjlaffe  Haltung  beutet  an ,  .baß  
 SJlanneSetnfl  hier  nicht  beimifd)  geworben  ifl,  unb  baß,  wenn  ber  
 ©ott  auf  abenteuerlidben  3ügen  feine «fterrfebaft  auSbreitet,  er mehr  
 bntcb  SSetlocfung  als  bureb  Äraftdußerung  bie  SSolfer  ftch  unter»  
 wirft;  eS  ifl  ein ßurücfbleiben  ber SSilbung,  benn  wte  anmutbig  auch  
 ber Smgenbteis  erfdbeint,  fo  ifl  er  bodf>  weibifcb,  unb  oom  männlichen  
 ßbarafter  nur  baS  ©cbwelgen  erreicht.  2lpollo  hingegen  jeigt  bureb  
 bie  «fjetrfcbaft  bet  3 bee,  bie  auf  feiner  ©time  thront,  eine Erhaben»  
 beit,  welche  nut  bureb  ben  Sütgenbtetj  gemilbett  wirb;  in  ben  flatt»  
 lieben Formen  oerfünbet  ftcb  b°be Äraft,  aber  bie  eble Haltung  brüeft  
 fein  ©ebietenwoEen,  fein  ©eltenbmadjen  ber  Snbioibualitat  aus,  
 fonbern  baS  unbefangene  ©efübl  ber  Söürbe,  welche  bie  Sbee  giebt;  
 in  ber  freien  SSebettfchung  ber  ©lieber  tritt  bie  Stacht  beS  SBiEenS  
 beroor,  unb  bie  S anftheit  unb  9tube,  weldhe  in  ber  ganjen  ©rfdbei«  
 nung  ftcb  auSfpridßt,  beweifl,  baß  aEeS  felbflifdje  SQJefen  butdb  ein  
 höheres  ©treben  überwunben  ifl. 
 %  f t e §   S5  u  <*>♦ 
 SBom  reifen  «ebenSalter.