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 ©ange,  in  bet  Haltung  unb  überhaupt  in  allen  Äußerungen  freiet  
 unb  anmutbiger  erfcbeint.  c)  Oie  Sprache  bilbet  ftd)  völlig  aus,  
 unb  bet  ©efang  fangt  an  ftd)  gu  entwicfeln. 
 §.  553.  S n   ber  pfpd)ifd)en  Entwickelung  tritt  eine  beftimmtere  
 Stidjtung  ber  ©eifteStbatigfeit  becpor.  a)  chatte  baS  Äinb  nur  um  
 bewußt  aufgefaßt  burd)  Empfänglichkeit  für  bie  Einbtücfe,  inbem  
 bie  Aufmerffamfeit  non  ben  ©egenfianben  gefeffelt  mürbe,  fo  er=  
 fcbeint  jefet  bie  Beit  beS  actioen  S e r n e n S ,   wo  ber  ©eift  burd)  
 Selbftbefiimmung  auf  bie  Objecte  gerietet  unb  gum  Auffaffen  an=  
 geftrengt  wirb.  OaS  Semen  ftu |t  ftd)  tbeitS  auf  Neugier  unb  
 SÜSißbegier,  auf  baS  SSebürfniß  ftcb  gu  befcbdftigen,  Äenntniß  ber  
 sftaturprobucte  unb  ber  menfcblicben  Angelegenheiten  als  S to ff  beS  
 inneren  SebenS  aufgunebmen,  tbeilS  auf  baS  Streben  ben  Erwach»  
 fenen  gleich  gu  fepn.  O a   nun  baS  Semen  aus  bem  Sf)dtigfeits=  
 unb  9iad)abmung$triebe  ftd)  entwickelt,  fo  entfpringt  eS  aus  bem  
 Spiele  unb  muß  anfänglich  ben  Eharakter  beffelben  tragen.  S5ci  
 bem  Sam m eln  non  Üenntniffen  »nddjjt  aber  bie  innere  Ä raft,  unb  
 fo  tritt  um  baS  jwolfte  3jabr  gut  gteube  am  SBiffen  auch  bie  
 greube  am  angeftrengten  Semen,  mit  welcher  baS  Stubium   be=  
 ginnt.  OaS  9Jldbd)en  ift  gelehriger  unb  lagt  ftd)  leichter  auf  ber  
 norgejeichneten  SSahn  leiten;  bet  Änabe  fagt  netmoge  feiner  b>6t>ccen  
 Snbinibualitdt  nicht  Alles  fo  leicht  auf,  ijt  weniger  empfänglich  unb  
 wiberjtrebt  bem,  was  ihn  nicht  anfpridjt,  ober  wogu  er  fein  Salent  
 bat.  —   Outd>  baS  Sefen  unb  Schreiben  wirb  nicht  nur  bie  3Set=  
 binbung  mit  bet  CD?enfd)engattung  mehr  auSgebreitet,  fonbem  auch  
 ber  innige  ißerkebr  ber  geifiigen  unb  finnlichen  äßelt  non  bet  res  
 ceptinen,  fo  wie  non  ber  actinen  S eite  tiefer  eingeprdgt,  inbem  in  
 bet  Schrift  bie  Übereinftimmung  beS  ftchtbaren  Zeichens  mit  bem  
 Saute  als  bem  A»$ferucfe  einer  SBorftellung  erkannt  tpirb,  welche  im  
 Schreiben,  als  eigenem  SSilben,  |eräbf:tfitt}  burd)  bie.  Aufnahme  
 geifiigen  2BirfenS  bei  Entfernung  in  Bett  unb  Siaum  wirb  aber  baS  
 Snbinibuum  an  baS  geifiige  Seben  feiner  ©attung  geknüpft  unb  
 ihres  SSeftfceS  tbeilbaftig.  —  OaS  ©ebdd)tniß  erlangt  in  ben  lefc*  
 ten Sabren  biefeS Alters  feine  größte  .fjobe,  unb  ba  eS  norbettfcbenb  
 ifi,  fo  wirb  baS  AuSwenbiglernen  leicht,  unb  es  werben  für  baS 
 ganje  Seben  bleibenbe  Äenntniffe  bet  S prachen,  ber  ©efd)icbte  u.  
 r  w.  erworben.  —   Außer  bem,  wüS  ber  Ergebet  barbietet,  wer*  
 ben  nod)  artbete Jienntniffe  erftrebt:  bie  SBißbegietbe  fud>t  in  ber  
 erfien  $alfte  biefeS  SebenSalterS  burd)  gtagen,  in  ber  fpateren burd)  
 eigenes  gorfdjen,  burd)  ®ergteid)ungen  unb  Eombinationen  ftd)  gu  
 befriebigen;  bie  Neugier  nad)  bem  gebeimnißootlen  Utfptunge  beS  
 sjftertfcben  richtet-  ftcb  ootgügtid)  beim  Änaben  auf  bie  Beugung,  
 beim  Stäbchen  auf  bie  ©eburt.  b)  O er  SSetfianb  entwicfelt  ftcb  
 um  bie  SJiitte  biefeS  BÄtraumeS  mehr;  nachbem  er  erft  auf  Et»  
 fenntntf  oon Ähnlichkeiten  unb  Übereinfitmmung  gerichtet  w ar,  fud)t  
 er  nun  mehr  burdh  Sonberung  bie  Eigentümlichkeiten  aufgufaffen:  
 ber  SBifc  tritt  mehr  gurück,  wie  baS  UnterfcheibungSoermogen  wddjft,  
 unb  bie  beginnenbe  Abfiraction  geigt  ftd)  in  SSegrtffen  oon  Bahlen  
 unb  Sablenoerhdltniffen ,  bie  nicht  ftnnlid)  überfchaut  werben Tonnen.  
 OaS  9Äabd)en  entwickelt  feinen  SSerftanb  früher,  überblickt  fchneller  
 unb  u rte ilt  tidjtigec,  inbem  eS  jeben  ©egenfianb,  bet  fein  ©efühl  
 anfpricht,  mehr  in  bet  ©efammtheit  auffaßt  unb  burd)  feinen  get=  
 fügen  Snfünct  bie  2öaf>rf)eit  trifft.  O er  Änabe  bagegen  fchreitet  
 weniger  fd)nell  oor,  ba  er  mehr  felbfttfjatig  ergrünben  unb  burch  
 Einjelnbeiten  ftd)  binburd)  arbeiten  will.  Schon  früh  geigt  er  ein  
 unermüblidjeS  Streben  nach  Äenntnif  ber  Urfadjen  burch  ewige  
 Stagen;  wirb  er  aber  anfänglich  burch  irgenb  eine  Antwort  leidjt  
 befriebigt,  fo  oerlangt  er  fpaterbin  mehr  S5eweife,  wabrenb  baS  
 Sftdbchen  ^weniger  nad)  ©rünben  fragt  unb  mehr  auf  S teu  unb  
 ©tauben  annimmt.  O er  Änabe  übt  feinen  geifiigen  SSilbungStrieb  
 im  SSergteichen,  Sonbern  unb  SSereinen  ber  SSorftellungen,  unb  fo  
 erfiarft  fein  ©eifi  allmafjlig;  er  will  nun  nid)tS  mehr  oon  SJiabts  
 eben  wiffen,  fangt  an  nach  ben  © rfflrn   beS  SSerftanbeS  felbfl  gu  
 beuten,  unb  jWeifelt  enbt-id)  an  ben Oogmen,  bie  ihm  aufgebrungen  
 Worben  ftnb.  E r  fud)t SSegriff  unb  Sieget,  ift  mehr  tbeoretifdj  unb  
 fpfiematifd),  wabrenb  baS  3Ädbd)en  mehr  praftifch  unb  für  Alles,  
 was  ftd)  im Seben  unb  SQSirfen  auSfprid)t,  empfdnglid)er  ifi.  c) Oer  
 bertfihenbe  grobftnn,  bie  glüd)tigfeit  unb  Unbefianbigleif,  bie  rücfs  
 ftdhtSlofe  greibeit  unb Unbefangenheit  d)arafteriftren  in  ihrer  weiteren  
 Entwicfelung  befonberS  bie  erfie  «^dlfte  biefeS  BdtraumeS.  Oem   
 Änahen  ift  eine  fyfym  Selbftigfeit,  Heftigkeit  ber  SSegebrungen unb