wurde. Vor den drei Bodhisattwas standen 24 Kostbarkeiten
(Pa-pao), acht vor jedem. In den Höfen fanden sich Räuchervasen,
vor den Tempelthüren Löwen,*) die Kugeln unter ihren
Füssen rollten und damit spielten, indem jedes Thier durch
Buddha’s Gegenwart gezähmt wurde. Ein Stein unter einer
Ueberdachung enthielt eine vierfache Inschrift, im Chinesischen,
Mandschu, Mongolischen und Tibetischen, besagend, dass Lama
aus Indien den Buddhismus in Tibet eingeführt hätten, wo der
Titel des Dalai-Lama und Banjing-Lama seit der Ming-Dynastie
aufgekommen wäre, dass Lama bedeute ohne (ma) Oberer .(La),
dass die Mongolen**) (Mongou) grösstentheils der Hwang-tscheou
(gelben Religion) anhingen und dass der Kaiser (1795) deshalb
es für recht gehalten habe, sie zu schützen, obwohl er durchaus
nicht dem Aberglauben huldigte, dem sich die mongolischen
Kaiser während ihrer Regierung ergeben hätten. Ueber den
Tempelthüren und längs der Wände war im Sanscritcharakter
die Formel: Om padme hum geschrieben. In engen Gässchen^
die zu den Höfen ausliefen, lebten die Mönche zusammen, 1400
an Zahl, einige aus Shana selbst, andere aus Sifan, alle unter
sich verständlich. Der Dalai - Lama existirt jetzt seit zwölf
Generationen***) in Tibet, wo der Buddhismus vor 1000 Jahren
*) Of the 4 kinds of lions (trina, which eats grass, kala which eats grass,
pandn, which eats flesh and kesara) in Himala, the roaring of the kesara-lion
frightens all beings.
**) Like their spiritual chiefs the Hutukhtu are held to be hubilhan
or re-embodiments, and in their several localities they are venerated with slavish
adoration. The Sheng-Wu-ki gives 160 as the total number of lamas, having the
gift of re-embodiment (Mayers). For the whole of these personages, excepting the
Nomen Han of Kokonor (whose office is hereditary) the Imperial system of drawing
lots is enforced, when a new embodiment is declared to have taken place (seit
1746 in Tibet). Nach .dem Tanz der fliegenden Geister lässt der Dalai-Lama
seine Disputation mit dem ausgekleideten Geisterkönig durch die Würfel entscheiden.
***) Meng Pao, der kaiserliche Bevollmächtigte in Tibet (1840—46), berichtet
(bei Mayers) über die Installation des neuen Dalai-Lama, indem ans zwei Kindern,
bei deren Geburt wunderbare Zeichen gesehen waren am Himmel und auf
Erden (Luftglanz, Milchquelle, Blumenwagen u. s. w.), die eine frühreife Geistesentwickelung
gezeigt und die von dem verstorbenen Dalai-Lama gebrauchten
Gegenstände erkannten, das Loos für den vierjährigen Namukiomutourhsi, den Sohn
eingeführt wurde, mit der Verehrung des Ho Fa oder lebenden
Buddha. Loben-Baima predigte zuerst den Buddhismus m Tibet.
Shekiamuni’s Mutter wäre eine chinesische Prinzessin, z u r 'M t
der Tang-Dynastie. Die Sprache Tibets (Boba) ist hauptsächlich
die von Lansa. In den Zellen der geschorenen Priester, in lange
Gewänder rother oder gelber Farbe gekleidet, fanden sich polirte
Stühle und Tische. Auf hohe Stangen waren Gebeträder gestellt
und ebenso mit Gebeten beschriebene Flaggen, die der Wind zu
bewegen hatte. In einem Zimmer sangen die um einen Tisch
sitzenden Mönche (zeitweis unterbrochen durch das Klingeln eines
Glöckchens oder das Rasseln von Stahlringen), während Einer
kreuzbeinig an einem mit Lichtern und Opfergaben gefüllten
Seitentische sass. Es wurde uns Thee p rä s e n t» , und hatten
wir Gelegenheit, Bücher anzusehen. Zwei Knaben spielten Würfel,
ln den Gärten waren in Bambuskäfigen Esssachen aufgehängt.
Auch Pferdeställe gehörten zu diesem Kloster.
In der Nähe der Stadtmauer findet sich in weiter Einfassung
der Tempel des Confucius, dessen Hof mit Wagen gefüllt war,
da gerade eine Examination Statt hatte und die Verwandten dei
Betheiligten in ihren Festtagskleidern dort warteten odei aufeines
Holzhauers ( a l s A -w a n g - k o - l e - s a n g - t a n - p e i - c h u n -m e i - k a i - c h u - p u - c h i a -m ’- ts o ) ,
entschied. Bei seinem Besuche Tashi I.umbo’s (1783) war Turner über das verständige
Benehmen des achtzehnmonatlichen Kindes erstaunt. Die Separatisten
der deutschen Colonie in Tiflis wählten (1820) drei Aelteste, den einen Greis
nannten sie Gott den Vater, den jüngeren Gott den Sohn und ein altes Weib
Gott den heiligen Geist. Die sieben Nachfolger des Königs Buddha«ri (g Nga-
khri-btsan-po) werden Lichtgötter genannt (nach den Tibetern), die deshalb dem
Regenbogen gleich spurlos verschwunden, weder Körper noch Leichname auf der
Erde zurücklassend (Schkgintweit). ' Nach Schmidt stiftete g Shen-rabs die Bonlehre
(dpon oder. Herr), die im 8. Jahrh. unterdrückt wurde (in Tibet). Als der
Königssohn (Sarva Siddhartha) grösser geworden, zeigte er sich erfahren in den
Buchstaben, in Mathematik, sowie in den übrigen Arten des Wissens, auch an
Stärke und Geschicklichkeit übertraf er Devadatta und die Uebrigen. Daher nannte
man ihn Tubpa oder den Mächtigen (nach d. Gyelrap). Da an dem Abend, als
Yaijodhara einen Knaben geboren, gerade der Mond von Rähu ergriffen (verfinstert)
würde, nannte man ihn Rähula. Weil Qakya-tbub-pa schon seit sechs Jahren der
Welt entsagt hatte, zweifelte.Quddhodana an seiner Vaterschaft, wurde aher durch,
den schwimmenden Stein überzeugt.