Kalgan und die Grenze.
Schon seit länger hatte ich über die Reise nach Kalgan
Unterhandlungen gepflogen und Briefe dorthin vorausgeschickt.
Der Weg sollte durch berittene Räuberbanden unsicher gemacht
werden/ und mein Diener zeigte grosse Furcht, über Peking
hinaus weiter mitzugehen, da ihm Allerlei vorgesprochen wurde
von den Menschenungethümen, die er an der Grenze treffen
würde, und besonders, wenn er sich verleiten liesse, mich nach
den kalten Ländern des Nordens zu begleiten. Es gelang mir
zwar, ihn vorläufig noch zu behalten, doch liess sich voraussehen,
dass er bei erster Gelegenheit seinen Entschluss wieder ändern
würde. Ein Herr Sinnavin, den ich von Shangay kannte und
der nach Peking gekommen war, gedachte gleichfalls Kalgan
für Pferde-Einkäufe zu besuchen, und unsere Reise wurde dadurch
eine gemeinsame. Am 28. August brachen wir mit fünf
Maulthieren auf und betraten ausserhalb der Stadt einen welligen
Bodengrund, am Horizont aufgeschichtete Bergketten mit grünem
Yorlande im Gesicht. Jenseits einer Steinbrticke nahmen uns
Felder auf. Die Häuser waren aus rohen Steinen gebaut und an
einem Baume stand eine Capelle mit den Bildern kriegerischer
Heiliger. Bei Chang-pin-chan führt die Strasse ab zu den Gräbermonumenten
der Ming-Dynastie. Nach Sonnenuntergang machten
wir in Nankau Halt, die Nacht zu verbringen.
Mit der Dämmerung aufbrechend betraten wir eine steinige
Ravine und stiegen steil, zeitweis auf breiten Stufen, an der
Bergwand hinauf, deren Höhen mit Thürmen gekrönt waren in
den Befestigungen von Kuy-Yung-Kwan.*) An der vorderen
Thür eines Doppelthores, das Häuser einschloss, war eine mensch-
liche Figur, mit ausgebreiteten Schuppenbeinen gemalt, zwischen
zwei Figuren, die auf Fischen standen. Innerhalb des Thorweges
zeigten die Wände die Sculpturen der vier Maharajas
(mit Speer, Guitarre u. s. w.). Aussen ist eine dickbäuchige
Figur mit vorstehenden Augen ausgehauen. Niedrige Steindeckel
enthalten Becher. Der aufsteigende Weg eröffnete uns einen
Blick auf neue Bergketten. Vor den W achtthürmen stehen
(Gräber bezeichnend) weisse Pfeiler (mit der Sculptur einer geflügelten
Katze). Die Befestigungen**) laufen über den Rand
*) Die Inschrift auf dem Bogenthor' des Passes Kiu ynng Kwan ist sechsfach
im Tibetischen, Devanagari, Baschpa Mongolisch (1260 p. d.), Ouigur.(die Grundlage
des jetzigen Mongolischen), Chinesisch und Neu-chih-Schrift, die unter
Aknhta (Stifter der Kin-Dynastie) nach dem Muster der Leaou-Buchstaben durch
Kuhsin auf die chinesischen Keae-shoo-Charactere begründet wurde (1119 p: d.).
These characters were afterwards termed capitals and emperor He-tsung invented a
set of small Neu-shih characters 1138 p. d. (s. Wylie).
'**) Vor dem Abschluss Chinas unter den Thsin waren die einzelnen Königreiche
durch Befestigungen geschieden (wie' im a lte n . Mexico). Eine Mauer an
der Stadt Empurias trennte (nach Scylax) die Wohnsitze der Iberer von denen
der Ligyer (Phocäer von Massilia). Das von den Iberern (nach Feret) gegründete
Tolosa wurde von den Volskern (oder deren Stamm der Tektosagen) besetzt.
Toul, dans l’idiome des Bretons, se' dit, au figuré, d’uii lieu habitable dont on
vent marquer la petitesse, et telle, que Ton peut se représenter Toulouse dans
ses commencements ('Latour■ d’Auvergne): Bebryx, Vater der Pyrene, beherrschte
die Bebryger (Silius lt.). Die Säulenhalle Biwak algâwah in der grossen Moschee
Kairos hat von den indischen Studenten aus Java ihren Namen erhalten.
Nach Minutius Felix wurden dem Theutates Menschen geopfert. Les Cibourniés,
chez les Butheni, sont des amas de cendres, des Cendriers. Celten und Armo-
ricaner tätowirten sich die Arme mit Thieren. Les baraws (monticules de pierrês
mêlées de terre) et les galgals (monceaux de cailloux sans mélanges de terre)
sont des tombeaux celtes (nach Souvestre). The d r u i d i c a l 'architecture in Western
Europe was replaced by a totally different style, while in India, on the contrary,
it was permitted to follow its natural course of development. The great
majority of barrows near Stonehenge contained interments of cremation, in the
manner usual during the Bronze age (nach Hoare). Die Steine des Biesen-Tanzes
waren nach den Ebenen von Kildare- in Irland durch Kiesen gebracht aus den
fernsten Theilen Afrika’s (nach Giraldus). Dans la cordillère de Mendoza, les
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