bei Selenginsk wurde von den Bratski als eine Göttin angebetet.
Jurte-Götzen (mit bleiernen Augen) aus Woelock (Kameelhaar-
Tucli) ausgeschnitten, fanden sich in der Jurte des Taischa
(s. Gmelin). Der schwärmerische Schmied am Ufer des Schakficiel
(dans le Jakout). Atzaraiboko ist der Teufel, als Anführer böser Geister
(bei den Jakuten). Abasötzusuna ist ein Götzenbild (bei den Jakuten). Albön
est (chez les Jak-outs) un démon, qu’on aperçoit sur le champ pendant la nuit,
sons le forme d’un feu follet. Der Bär chara asa oder schwarze (chara) Gross-
vater (asa) heisst bei den Jakuten Topur asa (Urahn). Der Schamane heisst ojun
(ojunna oder zaubern) im Jakutischen (s. Boehtlingk). Ein Felsen in der Nähe
von Jakutisk heisst Oetk chaja (der verehrte Felsen). Das grosse Fest der Jakuten
beim Beginn des Sommers heisst Oecöach (Besprengung). Udakattar ist eine Scha-
maniu (bei den Jakuten). Indem der Schamane (der Jakuten) eine Ceremonie
mit dem Kufe Urui beschliesst, stimmt der Chörus ein. Ein wildes Rennthier
heisst Gottes-Kennthier oder Tanara tabaga (Tanara oder Himmel) bei den Jakuten
(oder Köl taba). The Tourgots and, the Eluths oller sacrifices on high mountains,
Where they (for their worship) stick an arrow in the earth, or leave some object.
This is called Obo (according to the Chinese). Die Wogulen gehören (nebst den
Ostjäken, sowie den Baschkiren und Ungarn) zu den uralischen oder ugorischen
Finnen. In der Mitte der Stadt Usch findet sich ein höher Berg, auf dem ein
ehemaliger Bewohner dieser Gegend (Suleiman) Gericht zu halten pflegte, wobei
er stets von zwei ungewöhnlichen Hunden begleitet war, die ihn nie verliessen.
Suleiman zu Ehren hat inan auf diesem Berge aus Backsteinen ein viereckiges
Gebäude errichtet, den Hunden zum Andenken aber bewahrt inan zwei steinerne
Schalen auf, f aus denen ihr Herr sie gefüttert haben soll. Die Reisenden der
Karawane opfern dort ein Schaf (s. Helmersen). Die Tungani oder Dungani
stammen von den Einwohnern Samarkands, als Nachkommen der Kriegsgefangenen,
welche Timur Aksak (Timur Leng) einst in China zurücklassen musste. An den
Ufern des oberen Dnepr wohnten im IX. Jahrhundert verschiedene Slawen-Stämme.
Diese Stämme waren unterthan und zahlten Tribut den Küssen, einem seefahrenden
Volke, dessen Fürsten zur Erhebung desselben von Kiew aus zu reisen pflegten.
Die Flüsse der Umgegend (vom Schneegebirge) fallen alle in den Lobnor, der
von den vielen aus der Erde hervorsprudelnden Quellen Sternenmeer heisst. Das
Wasser verliert sich dann unter der Erde und bildet beim Hervorkommen den
gelben Fluss. Das Wasser des Gebirges vom Chuchunar fliesst auch durch Tibet
und bildet in China den Yan-tze-kiang (s. Hyacinth). In der wasserlosen Steppe
jenseits der Festung Tzcya-ivu wurden die Städte Anzi und Duchuan unter der
Dynastie Chan gegründet. Unter der Regierung Zanlun (1795) wurden nach dem
Hinausschieben der neuen Grenzlinie Colonisten dort angesiedelt. In einer E n tfernung
von vier Tagereisen nach dem Osten von Tschatscheo liegen die Ruinen
der Festung Yarignan in der Steppe. Komnl, früher die Residenz turkestanischer
Fürsten, wurde unter der Dynastie Ming zum chinesischen Reich gerechnet.
schah Asero hatte eine Erscheinung von zwei todtgepeitschten
Märtyrern gehabt, die eine Capelle verlangten (s. Gmelin). Die
Zauberer der Bewohner auf Unalashka*) weissagen mit Hülfe
*) Die Insulaner der Andreanoffs’chen oder Fuchs-Inseln hatten vor ihrem
Verkehr mit den Russen fast nichts als steinerne Beile, aus Feuerstein oder
Knochen gemachte Pfeile und Sicheln, die aus einem geschärften Schulterblatt
gemacht waren. Die Tschuktschen, von einer Insel zur ändern fahrend, gingen
nach dem amerikanischen Festland hinüber. Die Bewohner von Aläska zündeten
Feuer an durch das Aneinanderschlagen von Steinen über trocknen, mit Schwefel
gemischten Blättern, oder sie rieben ' (wie in Kamtschatka und Amerika) zwei
trockene Hölzer gegeneinander. Die Achüchaläk, die kein Holz auf ihrer Insel
haben, kochen die Speisen bei Thranfeuer. Kaigüny (das Oberhaupt der Insel
Igeljin), Sohn des Momachun, war von Amerika herüber gekommen (1779). In
Tapschan (auf Amerika) sollten Leute mit zwei Gesichtern (das eine am Hinterhaupt)
und mit zwei redenden Mäulern (wovon aber nur das eine geschickt sei
Nahrung zu nehmen) leben (s. Kobelef). Die Tschükotschen erzählten von dem
„grossen Lande“ (im Norden und Osten), dass dort (in Sitten und Gewohnheiten
verschiedene) Leute wohnten (von besonderer Sprache), die (in beständigem Kriege
mit ihnen) die Spitzen der Pfeile und Lanzen durch das Pflanzengift Ljutik
(Wolfskraut oder Anemone) vergifteten (1763). Um zweifelhafte Rechtssachen zu
entscheiden, besuchen die Kurilen den heissen Strudel auf der Insel Ussasyf. Zu
dem Ende werden Hobelspäne mit dem Messer geschnitten, die ein jeder mit
seinem Zeichen bemerkt. Darnach werden Bretter neben den Sprudel hingelegt,
auf welche sich die Streitenden nackt hinlegen. Darin sollen haarige Würmer
aus dem Sprudel kervorkommen und über die Leiber der Daliegenden kriechen,
wobei die Meisten Schrecken und Ohnmacht befällt. Wer es aber ohne Schrecken
drei Nächte nach einander aussteht, behält Recht und ihm sollen nachmals die
Geister dienen und zaubern helfen. Die Kurilen erzählen von ihrer obersten
Gottheit Ktota, dass sie sich vormals im Nebel auf Erden niedergelassen, aber
wieder gen Himmel erhoben habe. Sie vergöttern fast die Horneule, und haben
viele kleine Hausgötzen. Ihre Todten begraben sie in die Erde und glauben,
dass sie in unterirdischen Gegenden wieder auferstehen. Die Tungusen (in
Daurien) haben eine von den Mongolen erhaltene Ueberlieferung, dass in der
Gegend von Dutscherskös Sawod früher der Volksstamm der Dutscheri ansässig
gewesen. Am Flusse Urulungui finden sich die Ruinen eines lamaischen Götzentempels.
Pfeilspitzen (aus Achat und Jaspis) fanden sich beim Schürfen in den
kurunsulaischen Kupfergruben. Die Buddhisten änderten viele der schamanischen
Gebete um, nur mit Hiuzufügung buddhistischer Formeln. Zu den schamanisch-
buddhi8tischen Büchern der Mongolen gehört das „Buch der Gebete und die den
Sternen und Göttern darzubringenden Opfer“ (von den Buddhisten unter Benutzung
der schamanischen Mythologie zusammengestellt). Es enthält ein Gebet
an die elf Sternbilder und eine Legende Buddha’s über die Vortheile, der Con-
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