ilarstellen. An einer Stelle blickt er nach seiner Apotheose von
den Wolken herab, und wird von dem Opfergaben bringenden
Volke verehrt, an einer ändern treibt der Ritter Kwangti seinen
Gegner Champangtor vor sich her, an einer ändern findet er
sich im Kreise seiner Gefährten, an einer ändern schleppen
Kwangti und sein schwarzer Diener (Changfutze) Gefangene auf
ihren Pferden fort. In einer oberen Terrasse findet sich (mit
Kettenmütze) die Figur Yuhuang’s. In einem Seitenhofe (neben
dem Schulzimmer) enthält die Mittelnische die Figur des berittenen
Wuntscho, ein Krummscepter führend, und von den Seitennischen
enthielt die linke die Tafel Taiwang’s, die rechte die
Snnto’s. Vor' der Hauptfigur stand auf dem Altartische die
Metallscheibe (Schingsa), um das Licht der davor gestellten
Lampe zu refiectiren. Unter die Nische war eine Scheibe gemalt
mit dem Bilde des Wundervogels (Fungho) zwischen Scheiben
mit den Bildern des Drachen (Lung). Auf einer Trommel stand
das in 18 Felder getheilte. Spielbrett Tshashish.
In dem Bazar drängen sich die verschiedensten Trachten
der Schafpelz, der gelb gekleidete Bonze, die runde Mütze
des Zopfträgers. Die Waaren sind zur deutlichen Ansicht
auf der Erde ausgebreitet, und an alten Kleider-Verkäufern ist
kein Mangel. Ein Drechsler sass auf dem Boden zwischen
seinen neben ihm liegenden Werkzeugen, ungestört im Gedränge
arbeitend. An bestimmten Standorten finden sich Miethwagen,
um Passagiere aufzunehmen. Packwagen zeigen sich mit drei
Pferden in einer Linie vor einander bespannt. Auf einem fand
sich eine Mongolin, hinter ihrer Tochter sitzend, beide mit einer
Fliegenklappe. Ueber das Menschengewühl ragten die Mongolen*)
hervor, die auf hohem Kameelsitze durch die Strassen
hinschwankten. Um einen Handel abzuschliessen verflechten
die Mongolen gegenseitig ihre unter den langen Aermpln ver-
*) Kinder eines Chinesen mit einer Mongolin heissen Erlitza und werden
dem Choshun der Mutter zugeschrieben. Ein Eingeborener Haoussas hatte als
Sclave in Stambul' nicht nur die Manieren und (rumänische) Sprache seiner
Herren angenommen, sondern gewissermassen auch das Gesicht eines Neu-Griechen
(s. Barth). The children (of Negro-slaves) born in Fezzan are called* Shushan
(Lyon). . ' ■ Mt S$
borgenen*) Hände, und bezeichnen die Zahlen durch Finger-,
drücke, so dass sie sich verständigen, ohne das die Beistehenden
wissen, worüber sie eins geworden sind. Ein Ausrufer warnte
die Hausbesitzer, die Wasserpfützen vor ihren Thüren baldigst
zu entfernen, weil sonst die Strafe des Magistrats nicht aus-
bleiben würde. Die Händler sind meistens Chinesen aus der
Provinz Shansi. Chinesische Güter müssen in die Stadt gebracht
werden durch ein niedriges, enges Thör in der Mauer, wo sie
von den Beamten gezählt werden. Das Quartier der Gewerbetreibenden
wird, als Stadt der Kaufleute, Maimatschin genannt.
Die Einwohnerzahl Kalgans wurde auf 50,000 angegeben. Kalgan**)
(Thor der Festung) ist der mongolische Name der
chinesisch Ja n (wachsen) tja (Familienhäuser) ko (Eingang) genannten
Stadt (Jan-tja-ko oder Chang chia kow) am Flusse.
Hieng-che (dem Flusse der Fremden) gelegen und zerfällt in
Chambo, das obere Quartier (in der Nähe der Mauer) und Siabo
(das untere Quartier). Das von Mandschu bewohnte Quartier
heisst Mandschu-Difin (der Standort der Mandschu), vom Gouverneur
und seinen Leuten bewohnt. Das grosse Thor wird mit
Sonnenuntergang geschlossen. Die besuchenden Mongolen bleiben
in den Wirthshäusern der Vorstädte. Eins in der Stadt führt
das Schild: Zu den vier Geistern (Sdy khay diagne), ein
anderes: Zu den vier Meeren (Ssze hai den). Holz wird von
Urga nach Kalgan gebracht. Grosse Pferdemärkte werden abgehalten,
an denen auch mein Begleiter Einkäufe zu machen
suchte, und mich dann mit seinem Diener, um nach Tientsin
zurüekzukehren, verliess, so dass ich die noch übrigen Tage im
Gasthause mich mit Kellnern und Wirth in einem nicht sehr
classischen Chinesisch zu unterhalten hatte, oder in meinen Dic-
tionairen und Dialoguen-Büchern die Bilderschrift zu Hülfe ziehen
musste, um uns dadurch zu verständigen, da die Aussprache zu
*) In der pasigraphischen Fingersprache (anf dem Sclayenmarkt von Gurchali
Ghoki) bedeutet jeder Finger, mit dem Worte Danah bezeichnet, 1 Rupee, mit
dem Worte Dohrah dauah 2 Rnpee, mit Sut oder Sutili 20 Rupee, mit So 100
Rupee u. s. w. (s. Skinner).
**) The geological formation is amygdaioid trap probably of on ancient eruptive
nature, beds of red clay are also common, with a vast number of sand hiUs.