niguza dunli sudur 100 M a l, dann das Buch Sasa delek b e lik barimat
abgelesen werden. Sollte der T o d davon gekommen sein, dass der V e rstorbene
einmal Sachen von einem T ä u flin g in Verwahrung genommen,
so muss E r lic k durch das Hornvieh, etwas von Eisen, Go ld oder Silber
und etwas Seidenzeug besänftigt werden, sonst fährt er in den Sohn
oder die Tochter einer schwängern F ra u oder ein scheckiges Pferd.
B e i dem Tode eines im Eisenjahre (Tummür) Geborenen muss (zur V e r hütung
von Unglück) dem A b id a Burchan ein Opfer gebracht werden.
In der Jahreszeit, wenn die Donnerwetter am gefährlichsten sind, richten
die Mongolen und Tib e te r a uf hohen Stellen ein In d ra (Ingdra oder
Donner) auf, als ein hölzernes K re u z mit K rä u te rn umwickelt, um einer
Menschengestalt zu gleichen, die mit ausgestreckten Armen dem Gewitter
droht. D ie Tungusen nennen die mit Zweigen umwickelten Kreu ze D o i und
die kleinen Kreu ze (an denen K o p f und A rm e ausgearbeitet sind) Boje.
W e r in der Mäusestunde (Cholgona) stirb t, zu dem ist E r lic k von der
Abendseite gekommen, und sein Schicksal rührt von einem weissen P ferde
oder weissem Hornvieh her. Nach acht Nächten fährt seine Seele in
eine Schlange, welches durch Gebete abgewendet werden muss, so findet
er gegen die Morgenseite einen Verwandten. D e r Leichnam muss mit
Weiss bedeckt werden. Le u te , die im Maus- oder Affenjahre -geboren
sind, dürfen ihn nicht anrühren, sonst wird Un glü ck widerfahren Und Tod
eintreten. D ie Seele eines Weibes fährt westwärts und haftet auf einem
W e ib e oder einem V ieh. So Jemand in der Hasenstunde (Toolai) stirbt,
da is t E r lic k , wegen etwas Weissem und Dunkelfarbigem von der A b end seite
hergekommen und hat die Seele abgefordert. H ie rau f' wird im
letzten Sommermonat, gegen Mitternacht, in einer W o hn u ng , wo fünf
Menschen beisammen s ind, den Brüdern oder einem kleinen Sohne U n g
lü c k widerfahren. L e u te , die im Schweine-, Schaf- oder Hasenjahre
geboren s in d , dürfen den Leichnam nicht anrühren. E in e männliche
Seele w ird gegen M itta g fahren und da in zwei oder v ie r Häusern und
auf einem K n a b e n , der ein Muttermal hat, sich ansetzen. W e iblich e
Seelen begeben sich morgenwärts und setzen sich auf einen schwatzhaften
Mann m it gelbem A n t lit z , der acht Monate darauf, an einem Hahnenoder
Hasentage, durch K ra n k h e it sterben muss. Beim Tode in der
Schlangenstunde (Mogoi) schwebt die Seele zwei T age um die Wohnung.
Beim Tode in der Hundestunde (Nochoi) versteckt sich die Seele in
Lederwerk und dann bei einem Menschen, der im Tiger-, Pferde-s oder
Hundejahre geboren ist. Ist einem Kalmücken durch einen gebrechlichen
M an n oder W e ib K ra n kh e it angethan worden, so wird aus Mehlteig die
monstruöse F ig u r eines Ghai verfertigt und nach derselben Himmelsgegend
hingetragen. Is t ein Ka lmü cke mit Chan-ada (hitziges F ieb e r mit
Raserei oder ungewöhnlichen Manieren) behaftet, so wird aus T e ig ein
unförmlicher Menschenkopf verfertigt und (nachdem er dreimal gegen
die Brust des ausspeienden K ra n ke n gestossen ist) in die Steppe hinausgetragen.
Hierdurch werde die Vergän g lich ke it aufgehoben. A lle s gelange
zum Zweck seiner Bestimmung. A u s der E ite lk e it flössen a lle
Begebenheiten. D re ie in ig k e it lass dich vernehmen. Au ch die Ab leg u ng
dieses Kö rpers war eine Eite lkeit. D e in wohlanständiger W a n d e l hienieden
war ein auserlesener Schmuck. W o ist aber nun dein Gesicht dahin.
Demnach werde jetz t dein B ild n is s zu den Burchanen erhoben. Schicke
dich wohl an, um den höchsten G ra d der Vollkommenheit zu erreichen.
Aus dieser sichtbaren W e lt in jenes Leben hinübergegangen, Vollendeter,
sehne dich nicht wieder in dieses Reich des Gesichts zurück, welches du
verlassen hast, sondern erreiche unverweilt und neu v e rk lä rt deine Staffel
zur Burchanischen Vollkommenheit. A c h , wie is t deine Gegenwart und
Stimme bei uns verschwunden, wo is t ein so angenehmes Gehör geblieben?
Schicke dich in diese Entfremdung wohl ein. A u s diesem lauten W e lt leben
in jenes Hinübergegangener, lass dich aus dem Reiche des Gehörs
der allervollkommensten Stimmen und Getöne n ich t wieder in diese W e lt
zurückgelüsten, sondern gelange a u f deinem Weg e unverweilt und neu
verklärt immer näher zur Burchanischen Vollkommenheit (heisst es in der
kalmückischen Seelenmesse der Doloon). N ic h t von den weltlichen Gütern
abbängend und von dem Weltgewebe gesondert, wirst du zur W ie d e r geburt
in das Sukawadische Re ich gelangen. Hö re du vorzüglicher Sohn,
höre du vollendeter Sohn, die fünf Machmüt (Elemente) zu befriedigen,
sollen die fü n f F euer derselben hiemit angezündet werden. Wegen der
vier Elemente werden ferner die F eu er der v ie r O k in -T ä n g g r i und wegen
der sechs Wiedergeburtreiche die F eu er der sechs O k in -T ä n g g ri angezündet.
F ü r dich selbst w ird endlich hiemit dein F eu e r angelegt (der
P rie s te r verbrennt dann das B ild n is s des Verstorbenen). Is t die Seele
eines kranken Ka lmü cken durch Anfechtung des Teufels in Unordnung
gerathen, so nimmt der L am a die Operation der Sünnüssün dodohlnä
(Au frufen der Seele) vor (unter T a rn i, Gü rrim und ändern Gebeten),
indem er die Mütze des K ran ken gegen eine P ortion rohes F le is ch abwägt,
und wenn die Mütze das Uebergewicht erhält, a uf die W ie d e rgenesung
schliesst oder umgekehrt (s. Pallas). A m ersten T ag e eines
jeden Monats befindet sich die Seele*) im grossen Zehen der Füsse,
*) Zur Zeit, da Chu llu g u n a regiert, befindet sich die Seele in den Augen, unter Ukker
im Gehirn, unter Bars im Herzen. Wenn ein Vieh vielffissig geboren wird, das ist für das
Viehgeschlecht ein böses Zeichen. Welche von weissen Schafen buntköpfig werden, bedeuten
dem Besitzer ein Unglück; solche Schafe gieb an die Priester. Wenn sich ein Vieh an einer
Wohnung in die Höhe bäumt, dagegen muss man mächtig Tarni lesen lassen, und das Vieh
selbst gebe man ab. Wenn ein Hund heult, so nimm rothe Erde, einen Napf mit Wasser und
etwas Ham des Hundes, gehe damit dreimal um’s Haus herum und stelle es dann an seinen
Ort in die Ferne. Wenn- der erstgeborene Sohn im Schlafe mit den Zähnen knirscht, so ist es
für die übrigen Kinder gut. Wenn die Tochter im Schlafe knirscht, so bedeutet es des Vaters
öder der Mutter Tod. Sie muss am nächsten Morgen dreimal auf den Mund geschlagen werden,
dann ein Stück Kupfer dreimal (unter dreimaligem Ausspuoken) in den Mund nehmen und nachher
elf Näpfe Wasser hinter dem Hause aussprengen. Pferde, die ein (kalmückischer) Fürst
B a s tia n , Reise. VI. 39