die frommen Fanatiker} die sich im Dienste Mahedeo’s kasteiten, lange
Z e it dieselbe Rolle, wie später die Anhänger K a b ir ’s, oder die unabhängigen
Religionsgemeinschaften, in denen die Vermittelung der brahmanischen
Erdengötter überflüssig wurde, da sich Ganesa oder W itto b a in höchst
eigener Person in fortdauernder Succession (gleich den lebenden Buddhas)
incarnirten. Indess gelang es den Brahmanen später,.die dem Sivadienste
huldigenden P rie s te r in ih r Interesse zu ziehen, wie sie es auch vielfach
(und oft m it gutem E rfo lg ) an der buddhistischen Secte der Jain as versucht
hatten. S iv a wurde als D r itte r in der höchsten T rim u rti zugelassen,
er musste sich, trotz seiner strengen Ascese, eine S a c ti, eine Parw a tti
aufdrängen lassen, mit welchen jungfräulichen Göttinnen er indess nur
a uf solch’ weitläufigen Umwegen, wie sie in der Embryologie Ganesa’s
und K a rte k a y a s noch zu lesen sind, Nachkommenschaft hervorzubringen
vermochte, da ihm das wesentlichste Instrument der Verheirathung, wie
den Gallen, schon früher abhanden gekommen und nur noch auf der Erd e
in^ den Händen seiner Anbeter war. F a h ia n erwähnt den brahmanischen
W e g (ein reines Leben zu führen) unter den fün f Regeln, um eine W ie de rgeburt
unter den Dewas zu versichern, und der Bramachari ist noch jetzt
den Siamesen wohlbekannt, die Phrahamana erklären als denjenigen, der
seine U n reinigkeiten abgespült hat. Wäh rend Bu d d h a, der zwar die
ascetisehen Peinigungen (als die Meditation in einem ausgemergelten K ö r per
schwächend) verwarf, aber um so entschiedener die Amortisation jener
praktischen T h ä tig k e it durch Annahme des Priestergewandes verlangte,
sich nach den (in apathischer Indolenz) nur sparsam die Flüsse, U fe r und
Berge H interindien s bevölkernden Stämmen zurükzog, gestaltete sich in
den dichten Pro v in zen V orderindiens, wo (ausser den politischen B e wegungen)
Jeder (trotz des begünstigenden K lim a s ) fü r seine materielle
Existez zu kämpfen hat, die Lehre der M a y a zu dem chamäleonartigen
Krishnadienste, von der einsamen Peepul (unter dem der Go tt vom P fe ile
getroffen wurde), bei dem (unter den mohamedanischen Eroberungen) von
der See verschlungenen Dwaraca bis (von dichten Waldfestungen umschanzt)
in die sandige Küste Orissas eingesenkt, wo die Wu n de rk ra ft
buddhistischer Re liq uien sich noch in den das unförmliche Id o l belebenden
Kn och en erhielt. Obwohl die Consequenzen der M a y a bis in die letzten
Extreme anerkennend, verlangt doch K rish n a (in dem Gespräch mit Arjuna)
ein vollständiges und unbedingtes Aufgehen in die praktische T h ä tig k e it
des w irk lich e n Lebens während der irdischen Existenz, und gab so in
der berechtigten Anerkennung der Geschlechtsverhältnisse einen leichten
und gern benutzten Anlass zu ihrer sectirerischen Ausartung (in den Orgien
der Gopi-Spiele). A ls nothwendige Reaction a uf der ändern Seite folgte
daraus das finstere Büsserthum der sivaitischen Asceten, die lange in
einer Verknüpfung mit den A n hän g ern K r ish n a ’s standen, ehe sich die
P rie s te r der Brahmanen- und Sudras-Kaste über ihren A n th e il in der
R e lig io n Mahadeva’s einigten. A u f P arv a ti's Frag e , weshalb seine A n hänger
als K e tze r betrachtet würden, erklärte Siwa (nach der P adm a P u -
rana), dass er seine T ra ch t mit Schädeln und Knochen, mit A s ch e bestreut,
nur angenommen habe, um Namuchi und andere D a ity a s zu hintergehen,
die die Herrschaft über die Götter erlangt hatten, aber sie durch
die Ketzereien verloren, in welche sie durch die von ihnen dem K an ad a ,
Gautama, Saktri, Upamanyu, Jaim ini, K a p ila r , Durvasas, M rikan d u , P r i-
haspati und Jamadagni eingegebenen Schriften verfielen. D a s geschah
a uf Vishn u ’s Geheiss, der so die in seiner A v a ta ra als Buddha gebrauchte
K rieg s lis t wiederholen liess. M umulai T ad a ta k i, die, als die Verkörperung
der Götter M ina k ch i Amman (mit M u la Linga, und Ch oka N a y a k a den
verfallenen Tempel bewohnend, den der malabarische Kaufmann im
D ic k ic h t des Jungles auffand) Mathura (das den Geburtsplatz K r ish n a ’s
nach dem Süden versetzte) beherrschte, brachte (besiegt und siegreich) aus den
schneeigen Höhen Kala sa s den Go tt S iv a (als Dionysos) nach ihrer Hauptstadt
zurück, wo sich derselbe in Sundara (den schönen) oder Sundareswara v e rwandelte,
wie umgekehrt in den Sculpturen Mah ab alip uram’s der ritte rliche
A rju n a als entstellter Büsser erscheint. Mum u la i T a d a ta k i’s V ate r
war M alay a Dhwaja, der K ö n ig von Pandya, dessen Tochter Chitrangada
der Pandu A rju n a heimführte, und aus der Umarmung M um u la i T ad a ta k
i’s mit Sundara Pan d yän wurde der unüberwindliche W u g ra Pandyan
geboren (als Incarnation des K a r tik e y a oder Skanda), der (nachdem er
die Herrscher der E rd e besiegt hatte) In d ra selbst in seinem Himmel
angriff und die zurückgehaltenen Regengüsse herabzusenden zwang. Sein
B ild is t dem frommen H in d u noch in dem Skanda M a la is (dem H ü g e l
Skanda’s) bei Madura verschlossen, worunter, als Sicander M alai, der
grosse A le xa n d e r begraben lie g t , und die entscheidende Schlacht des
Mahabharata personificirt den A n b ru ch einer neuen Epoche fü r Indien, als
alle die Helden der alten V o rze it dem Sieger auf der W a h ls ta tt erlegen.
K r ish n a kommt von Dwarakah, um Siwah zu besiegen, und seinen Sohn
A n u re d h (der sich wie A rju n a in die P rin ze s s in verlieb t hatte) aus den
Banden des (von ihm durch Händeabhauen vermenschlichten) Banacheren
(Sohn des B a li) in Mahabalipura zu befreien. D e r Sonnendienst der von
K rish n a aus Sakadwipa (der steten Region skythischer Eroberer) einge-
geführten Brahmanen hat sich noch als die N a tu rg ö ttin in Matha
Assapuri oder H in g la is Bhawani (die Beschützerin der vier Yadoos, die
dem Untergange entgingen) erhalten (in Guzerat), ja selbst bei ihren verrä
te r is ch e n Freunden, den Cattis, die zum Andenken Carna’s (der, als
M in is te r Durjhodun’s, den V ersteck der aus der Verbannung zurückgekehrten
Pandus in Be ra t entdeckte) seinen Vater, die Sonne anbeten.
B e i der erneuerten A u to r itä t der Vedas b lie b auch an der Ostküste
die schwarze Pagode, die der Sonne geweiht war, b a ld verlassen und unbesucht
(1241 a. d. erbaut), und mehr noch der ältere Tempel S iv a ’s
(Ekasura Kanana) in Bhuvaneswara (657 a. d. gebaut), während der Tempel
Juggernauth’s (1198 a. d. gebaut) sich jä h rlich reicher schmückte, als