Jahre alt). Er wird nach Urga gebracht und wohnt dort bis zum
dreiundzwanzigsten Jahre. Während dieser Zeit muss er die Priesterwürde
(das Gelung) vom Dalai-Lama empfangen (wofür er nach
wird getheilt in vier Chanate oder Aimaks, a ls : Aimak Tushetu Chana, Aimak
Zezen Chana, Dzasaktu-Chana und Sain-Pojana. Jeder Aimak■ zerfällt in mehrere
Choschuni (Stämme), der Tuschetu-Chana. in 20, der Zenzen-Chana in 23, der
Dzasaktu-Chana in 19, der Sain-Pojana in 24. Ausser Aimaken in Chalcha
giebt es noch ein schabinsches Gebiet, das aus den Personen entstand, die in
verschiedenen Zeiten dem Chutuktu (Abida’s Wiedergeburt) in Urga geschenkt
wurden. Hiezu gehören auch die Darehaten, die vom Kaiser, in China dem
Geghen Übermacht wurden nach der Hinrichtung des darchatischen Fürsten
Schadar W an a , dessen Bruder damals , der Chutuktu in Urga war, von der
chinesischen Regierung (zu seiner Beruhigung über seines Bruders Tod) das
darchatische Fürstenthum erhielt (Schischmarew). Im XVII. Jahrhdt. gab es
in Chalcha sieben Choschune, woher noch jetz t die Feiertage den Namen der
sieben Choschune tragen. Als Chalcha unter .chinesische Oberherrschaft kam,
theilten die ältesten Choschune das Land Chalcha unter ihre Söhne mit Er-
laubniss des chinesischen Kaisers; und so giebt es jetzt 49 Ubur-Chosehune und
84 chalchatische (in Folge welcher Zersplitterung das Volk sehr verarmte). Von
den Obergerichten heisst das westliche Utasatuische Ambani (über Dzasaktu-Chana
und Sain-Pojana) und das östliche das urginsche Ambani (über Tuschetu und
Zenzen). In der Kanzlei (Amuni) des Schansaba (der den schabinischen District
verwaltet) giebt es 30 Saisan (aus Lameu und • Adligen), von denen täglich fünf
fungiren (für Polizei-Geschäfte). Ferner 100 Kja, die zum Ausschicken dienen,
und vier Schreiber. Zum schabinischen District ist (auf Befehl des chinesischen
Kaisers) der darchatische Chosun (zwischen Uranchaizan und der russischen
Grenze) gefügt, nach der Hinrichtung des Fürsten (Schadar-wän) in Peking (1812),
der sich gegen die chinesische Oberherrschaft erklärte. Zu der Zeit wurde zum
letzten Male die chinesische Mauer reparirt. Deber die Priesterschaft im schabinischen
District gebietet Gögäna-Erdeni-Chamba (mit dem goldenen Siegel
des Gögän, das vom mandschurischen Kaiser gegeben wurde), ein Mongole, die
zweite Stelle nimmt (ein Tibeter) Djondson-Chamba ein, der nur bei den Cere-
monien fungirt. Ausserdem sind 500 Lamas am Hofe des Gögän. Früher wurde
der Gögän aus den Mongolen oder dem Hause der Darchat gewählt, neuerdings
aber (in Folge der Intriguen der mongolischen Fürsten) aus den Tibetern. Zur
Zeit der Verurtheilung des Schadas-wan herrschte dessen Bruder, als Geghen,
in Urga, und wurde dem chinesischen Hofe (da er, vergeblich eine Verzeihung
für seinen Bruder bittend, sagte, dass er selbst Kaiser zu werden hoffe), verdächtig.
So wurden bei seinem Besuche in Peking grosse Vorsichtsmassregeln
genommen. Der Chutuktu wird eingesperrt gehalten und nur bei grossen Festen
dem Volke gezeigt. Der Titel der Taitschi (Adlige ersten bis vierten Ranges)
ist erblich in den Choschunen, aber die von den Chinesen ertheilte Würde Guni
Tibet reist), und bei der Rückkehr stirbt er meistens auf dem
Wege (nach dem Wunsche der chinesischen Regierung). In
seinem siebzehnten Jahre wird der Ginghen am Tempel in
Urgha*) durch einen neuen ersetzt. Als Di Gun Temur, der
ist nur persönlich. Die Kinder der ältesten Fürsten tragen rothe Kugeln (auf
den Mützen), die der anderen blaue. Choschun Mergenwanlubsan dorschi (Fürst
der gobiischen Choschune) hat den reichsten und grössten Choschun im tuschetu-
chanatischen Aimak und geniesst höherees Ansehen, als der Tuschetu-Chan selbst.
Die Fürsten (ausser ihrem chinesischen Gehalt) nehmen als Tribut von den Choschunen
ein Schaf von Heerden aus 5 - 25 Schafen und zwei Schafe für 40 Schafe
und darüber. Bei Mangel an Schafen wird der Tribut in Pferden, Vieh und
Kameelen berechnet, jeder Kopf zu vier Schafen. Als die Eleuthen (im Kampfe
mit den Kalkas) sich dem Tempel Erdeni-dsauo näherten (mit dem Burchan
Gamba-Guru), fing der Stein-Hund zu bellen an. Als der Fürst Chlorombo
ihm den Fuss abgeschossen, wurde der Tempel eingenommen. Als die Soldaten
mit ihren Lanzen den Rubin von der Stirne des Gambo-Guru abnehmen wollten,
hob die Statue ihr Schwert auf. Verwirrung kam über die Soldaten, die sich
unter einander selbst ermordeten. Das Wasser des Flusses Orchon stieg und
ertränkte die Meisten. Der Rest wurde von den Kalkas (unter Abadai-Sain-Chan,
Nachkomme des Tushetu-Chan) getödtet.
*)'.Keine Frau darf die Stadt der Lamas in Urga betreten, noch selbst bei
deren Häusern vorübergehen. Wegen ihrer langen Lebensdauer werden die langlebenden
Tängäri (der letzten Dijän-Tängäri) Nichtlebende (Unsterbliche) .genannt.
Von den Macharansa (auf dem Summärberge) wohnen die Gartaan Ongooza Bariks-
san (die Wachen Lenkenden) auf dem untersten Absatz, die Aerikae Barikssan (die
Rosenkranzhaltenden) auf dem zweiten, die Uergultschi Ssöktocho (immer Trunkenen)
auf dem dritten, die vier grossen Chane und deren Tängäri-Gefährten auf
dem vierten. Gegen Mittag bewohnt den Palast Ortschin Tädküktschi der grosse
Chan Ortschin Tädküktschi, gegen Morgen den Palast Uelämtschi Töröl der
grosse Chan Uelämtschi Töröl, gegen Abend den Palast Aeldäb Durssünn der
grosse Chan Ssain Russu Nidutu, gegen Mitternacht den Palast Borgassun Nab-
tschitu (der Weidenästige) der grosse Chan Bissman Tängäri. Auf den sieben
Goldbergeu befanden sich viele Tängäri-Stämme der vier Maharaja. Das Reich
der 33 Tängäri liegt (nach dem kalmückischen Weltspiegel) auf der Scheitelfläche
des Summärberges. In der Mitte ist die Stadt (Uesäkö üsässkülangtu oder die sichtbar
Ansehnliche) des Churmusta mit dem Palast (llaguktschi oder der Herrliche)
und Lusthainen. Auf dem weissen Elephanten Gasar Ssakiktschi Köböön (des
Erdenschützers Sohn) reitet Churmusta mit den 32 Tängäri (die anderen Gefährten
folgen auf 8000 Elephanten). Zwischen Morgen und Mittag ist der dichtbelaubte
Baum (unter und über der Erde), zwischen Mittag. und Abend ist der Sammelplatz
der Tängäri (s. Bergmann). Aufwärts vtfh den 33 Tängäri ist das. Reich der
Baldaauäzä chagazakssan Täugäri (der Kriegslosen). Höher ist das Reich der