den stellen sich neben die Lamen. D e r Schiretu liest dann das Gebet
und e rtheilt den Segen. D a n n wird zum gewöhnlichen D ie n s t übergegangen.
Im Lesen antwortet der Chan, und Dankgebete enden den
Dienst. B e im Herausgehen umwandeln die Lam a den Tempel.
Na ch N il nimmt der buddhistische Codex Go tt ohne A n fa n g und
als ewig an (teriguleschi ugei munku im Mongolisch-Burätischen), ihn
den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren (Udsek dekun ba ulu
udsek dekun chamogi butu gektsi), die Quelle des Lebens (Am in i
sayagaktschi), den ursprünglichen Grund a lle r Wesen (Anchan teriguten)
nennend (in den Versen des Arapsal). Im Schlüssel des Gesetzes (Nomun
tulkigur) wird die E in h e it und W ich t ig k e it der (buddhistischen) L eh re
dargestellt (Nil). Im mongolischen Katechismus (Itegel) heisst es: „dem
Gotte, der den B e rg Sumber und a lle W e lt erschaffen hat, der der E rd e
den üppigen Ueberfluss der F rüchte gegeben hat, und den Himmel mit
Sonne und Mond verziert hat, muss L o b und D an k gespendet werden
D e r Alle rhö chs te (Degere-ugei-degedu) A b id a äusserte im Beginn sein
Wohlwollen und seine Macht in der Erschaffung der himmlisch-hohen,
immateriellen Welten, die unter dem Namen N irwana (Buheplatz) bekannt
sind. I n der M itte derselben machte er P la t z für die 24 Paradies-
Bewohner (Tarialangun oron), deren Kra n z, 8 Abtheilungen bildend, dem
A b id a und den 4 ihm am nächsten stehenden Buddhas zum Wohnort
dient. D o r t waltet L ich t, Buhe und Freude, ohne Vernichtung und V e r änderung,
ohne die Nichtig ke iten und Sorgen der We lt, ohne A lte r und
Tod. D o r t fliessen die Gewässer des Lebens, dort duftet die heilige
Dyana. A lle s ist dort in reinste Gewänder gekleidet, A lle s b lin k t in dem
Glanze des Allmächtigen. D ie Götter geniessen die Seligkeit, als derselben
würdig, aber da die unvollkommenen Wüsen eine andere Existenz
ve rlang ten , machte das Schicksal die Erschaffung einer ändern elementaren
W e lt nöthig (Saba-simi, Sansar, ortschinlangun irtonzu). Dem
materiellen A n fa n g der W e lt diente die Paradieses-Blume (Badma lin-
chowa), aus deren M a rk der Schöpfer die L u f t und die Luftsphäre
(die dem Monde ähnlich ist) bildete (nach M ani Gambumu). Nachdem
nun die Fundamente der W e lt gelegt und befestigt, zog sich A b id a in
den Ruhestand zurück, die weitere Ausführung der Schöpfung Anderen
überlassend. A u s dem rechten A u ge des A b id a wurden zwei Genien geboren,
als Chubilgane (Uran argatu Manjusri und der Aryabo lo ) durch
weisses L ic h t (indem die Gedanken a uf das Beste der Wesen gerichtet
waren). Nach M a n i schuf A b id a den weisen Manjusri und den viel-
wohlthätigen A ryab o lo . Manjusri, indem er das W e rk der Schöpfung
fortführte, liess durch die schöpferische K r a f t (chubilganu böiber) sich
in den leeren Räumen (chogoson), über der Luftsphäre, eine W o lk e
bilden. D e r aus ih r geströmte Regen bildete die Wassersphäre (usun
mandal nigen tug urik zagan) und das untere Meer (Dorado Dalai), als
ein bodenloses Meer, das in der L u f t schwebte. Anfangs bebte es,
brauste und schäumte. A llm ä lig verhärtete sich die schäumende Oberfläche
und dann erschien der goldene Continent.
D ie W o lk e , aus der die Wassersphäre entstand, heisst wasserherziges
(usun Djireuketu) in mongolischen Büchern. Das Wasser, aus dem die
goldene E rd e entstand, heisst goldherzig (altan djireuketu usun), weil
anfangs die E rde einem Herzen ähnlich war. D ie erste, jungfräuliche
E rde war der Spiegel des goldenen Zeitalters. D ie E in fö rm igke it der
Berge liess die E rd e wie einen umgestülpten Ke s se l erscheinen (Kumu-
riksen togo metu). Wegen M angels an Wasser war die E rd e unfähig
zur E rh a ltu ng der Wesen, sie war hässlich und leer. Deshalb liess die
W o lk e einen Regen a lle r Naturschätze entströmen und es athmete der
ungestüme Ge is t der Sansara. Das Aeussere des Salzmeeres belebte
sich und es erhob sich Sumber oder Sumer, der B e h ä lte r der 4 K o s tbarkeiten
(Gold, Silber, Saphir und Lasur) mit seinen 7 goldenen Bergen
u n d e rfre u e n d e n Seen, die für Lu su n Chan (den K ö n ig des Wassers)
bestimmt sind. Während in den himmlischen W e lte n die Götter lebten,
existirten a uf der E rd e nur die T ä n g g ri (Tegri), die in den drei Sphären
der sichtbaren W e lt weilten. Anfangs im jungfräulichen Zustande, genossen
sie einst aus Unbedachtsamkeit eine Speise, die nicht ihrer geistigen
Natur entsprach, d. h. Chime (den Saft des weissblühenden Arschian),
welcher Blumensaft im Geschmacke dem H o n ig glich. Andere, dem
Beispie l folgend, assen vom E rd ö l und Früchten (Nogoganu Oi), und
zuletzt S alu (von der A r t des Hirsensamen) (nach dem T s ch ich u la Ke re -
glektschi) welche durch die materielle Speise gin g der ätherische K ö rp e r
verloren. N a ch dem K a ib a D jumnain D a g ik besteht die organische
W e lt aus drei Sphären (die L u ft, das Wasser und die Erde) mit einem
B erg (aus v ie r Etagen in der Mitte), um welchen die Sonne ihren L a u f
hat. D ie gefallenen T ä n g g ri (in acht Kla s sen getheilt), wohnend zwischen
den W e lte n Gornim und Preispodnim, wurden genannt dumda naiman
aimak. Z u ihnen gehören 1) Jaktschis, die ältesten, als die frühesten B e wohner,
2) Raktschis, von denen die Hä lfte Frauen waren, 3) A sori, die
Nachbarn der Lusun-Chane (ein sehr kriegerisches Volk), 4) Gandari,
5) G in a ri, 6) Macharaki, 7) Manoki, 8) Am a n o k i. D ie letzten fünf Klassen
waren tie f gefallen. V on ihnen stammen die stimmlosen Creaturen, die
teuflischen und dämonischen Geschöpfe, die boshafte Geister genannt
werden (Gurban magu zayaganu amitau). D u rch den Gebrauch des
Salu gingen die früheren Y a s t i verloren. A ls in F o lg e des F a lle s die
N a tu r mit ihren Gütern karg wurde, gab der älteste Buddha seinen
Befehl an A riab olo, zu sehen, was auf Erd en geschähe. Dieser in seiner
Herzensgüte b lic k te vom G ip fe l des Berges Sumber a uf den traurigen
Zustand der E rde herab. D ie Geister fielen wie Schnee und wurden
fortgerissen vom bösen Schicksal (Gurban magu zayaganu). A riabolo,
in Verlegenheit was er thun sollte, weinte und klagte. Seinem V e r sprechen
entgegen, war sein Wohlwollen im Beg riff sich in Rache und