verbindet. Nach Schiefner sind die nicht gesprochenen Praefixe
im Tibetischen nur für den Leser zugefügt. Die allgemeinste
Aussprache (in Gross-Tibet) unterdrückt einen grossen Theil
der geschriebenen Buchstaben (nach Jäschke). Die tibetische
Sprache *) hat binnen eines Jahrtausend die Metamorphose einer
die die- geheime Verletzung der Gesetze bestraften (Sextus Erapiricus). Andere
führten die Götter auf natürliche Dinge und die geistigen Kräfte des Menschen
zurück (s. Steinthal). Wenn Protagoras von den Göttern weder ihr Dasein noch
ihr Nichtdasein behaupten wollte, so erklärte Prodikos (b. Sext. Emp.) die Götter
für Vergötterungen der Sonne und des Mondes, der Flüsse und Quellen, des
Wassers und des Feuers, des Brodes und des Weines, kurz der nützlichen Dinge
(Steinthal). Wenn Heraklit die Verschiedenheit der Dinge durch die verschiedenen
¡xi-Zç a der gegen sich selbst gerichteten Bewegung erklärt, und diese fiérqa
bestimmt werden lässt durch eine nicht zu erklärende eifiaqftivrj, so sagt Protagoras
: dieses ftsrqov aller Dinge ist vielmehr der Mensch (s. Steinthäl). Da der
Anomalist den gesuchten Begriff der Gleichheit nicht fand, ergab er sich dem
Empirismus, dem Analogisten dagegen kam es nicht auf die Durchführüng eines
Begriffes an, sondern auf die Schematisirung des empirisch Gegebenen (s. Steinthal).
Usum loquendi populo concessi, scientiam mihi reservavi (Cicero). Gramma-
tica est peritia pulcre eloquendi ex poetis illustribus oratoribus collecta (Cassio-
dor). Les changements sont quelquefois si divers et importants après un certain
laps de temps, que les langues paraissent être d’une tout autre nature qu’auparavant,
mais lorsqu’il est possible de remonter à leur origine et de poursuivre
leur histoire.
*) Die Sprachen des malayischen Sprachstammes haben sich, ebenso wie die
anderer Stämme, von einem kunstvollen Bau (noch einigermassen in der javanischen
Sprache und der der Philippinen bewahrt) in einen kunstloseren aufgelöst
(W. v. Humboldt). Die malayo-polynesischen Sprachen zeigen eine' Erhebung
von schwach entwickelter Formation, in den polynesischen Sprachen zu reich
entwickelter, wie sie insbesondere in den tagalischen hervortritt, und meist auch
der malayo-javanischen Gruppe angehört, in dieser aber wieder herabgesnnken
ist (s. Benfey). Neben den eigentlichen ergeben sich die uneigentlichen Decom-
posita (mehr als zweigliedrige Compositg), als (den ünterabtheilungen nach) in
Substantiv mit Substantiv (Hausherr), mit Adjectiv (geldgierig), mit Verbum
(Fallhut). Das begriffliche Verhältniss (in der näheren Bestimmung eines hinteren
Gliedes durch ein davorstehendes) wird gefasst als ein präpositioneiles (Angstschrei
für Schrei in der Angst, Feldzug, Speerwurf u. s. w.), als ein appositiö-
nelles (Staubregen für Kegen fein wie Staub), als ein einen Genusbegriff speciali-
sirendes (Kieselstein), als ein Casusverhältnisse bezeichnendes (Weintrinker) u. s. w.
(nach Grimm). [Ein bequemes, aber oft rohes Verfahren, als logischen Anforderungen
nicht genügend und mechanisches Erlernen der conventioneil festgesetzten Bedeutung
verlangend, wie Fusstritt, als T ritt mit dem Fuss, in seiner dialektischen
mehrsilbigen in eine einsibige Sprache erfahren (s. Lepsius).
Die Munda-Sprache des Vindhya stimmt überein mit dem Anna-
mitischen, zu dessen Dialekten*) der Peguer, der Chong und
Verwendung statt Fussbank als T ritt für den Fuss gekannt sein muss, um richtig
verstanden zu werden]. Während die griechische und lateinische-Sprachlehre fast
jedem Tempus seinen Conjunctiv oder Optativ zuweist, hat die Sanscritgrammatik
noch verschiedene Modusformen unter die Tempusformen gereiht (s. Herling).
Tm Creolischen (Negerfranzösischen der Insel Trinidad) steht der wirkliche Artikel
la immer nach dem Worte,, aber in vielen Fällen hat man den französischen
Artikel oder ähnliche Wörtchen als zusammengehörig mit dem Worte beibehalten,
z. B. lasalle la (der Saal), tois lapotes (trois portes), ferner dithé (du thé), zéfs
(des oeufs), zôtes (vous autres), während das einfache vous für die zwei Singulare
gilt, als ous (nach Thomas). Das eigentliche Sanscrit, dessen älteste Probe Yaska’s
(500 p. d.) Nirukta bildet, ist wesentlich mit der Vedasprache gleich (s. Benfey).
Kautsa nennt die Vedalieder sinnlos (als Vorgänger Yaska’s). Panini wird in die
Indusländer gesetzt (330 a. d ). Kuraarila (VII. Jahrhdt. p. d.) schreibt den
Brahmanen vor, sich des Sanscrit, nicht (wie Buddhisten und Ketzer) der Volkssprachen
zu bedienen. Wort ist ein mit anerkannter Bedeutung versehener
Laut (nach Patandschali). Der hochdeutsche Sprachstamm (neben dem skandinavischen
und niederdeutschen) heisst (neben dem mitteldeutschen, nordwärts
nach dem niederdeutschen hin) in seinen südlichen Gegenden ;der oberdeutsche,
als der alemannische (von Mainz bis Basel), der schwäbische (westlich vom Lech,
an Donau und Neckar) und der bayrische (vom Lech ostwärts). Gleich dem
französischen aller bezeichnet der adverbialisch gewordene Infinitiv (ge im Bayrischen)
etwas zunächst Bevorstehendes, hat aber, wie das alemannische „anfangen“
das E ig en tüm lich e , dass er immer adverbialisch unverändert bleibt (s. Mutzl).
Der unbestimmte Artikel wird in der bayrischen Mundart (wie im Englischen)
mit â und an gegeben. Dans Pile Amak (colonie hollandaise) près de Copenhague
on parle encore le bas allemand, mais avec le dialecte des côtes de la
mer baltique (1844).
*) Die Syntax gliedert sich in die drei Theile der Lehre von den Wortklassen,
der von dem einfachen und der von dem zusammengesetzten Satz (wofür
in jedem der drei Theile der Logik der eiufache Prototyp gegeben ist). Die
syntaktische Theorie , von der Wortklasse ist die weitere Ausführung der logischen
Theorie von den Begriffen, die von dem einfachen Satz das Nämliche in Bezug
auf die von dem Urtheil, und die von dem zusammengesetzten Satz ebenso dasselbe
in Bezug auf die von dem Schluss. Alles, ästhetische Erkennen ist ein
Combiuiren von Anschauungen, alles Logische ein solches von Begriffen (Herrmann).
Die Begriffe des Denkens sind ihrer Substanz nach die Elemente oder
geistige Bausteine des ganzen Inhaltes der Dinge, die der Geist durch sein
analytisches Erkennen dieser letzteren gewonnen und in die Worte der Sprache
fest gegen einander ausgeprägt hat. Alle Begriffsverbindung ist daher nur eine