mit zwei Ministern (Njal Dembo und Ssakda lyghlod) das
Reich, und sieben Feldherren der Tibeter besiegten die Naclibar-
Gemahlinnen, eine samarkandische (Ssamardscheu) und eine chiuesiche, deren
letztere (790) einen (von der Samarkaudschen anfangs gestohlen) Sohn (Thi-
srongdädsan) gebar. Alle nordischen Reiche (mit Tangnt) gehörten zum tibetischen
Reich. Viele der Grossen am Hofe zeigten Abneigung gegen den Buddhismus
und schickten berühmte Buddhabilder nach China und anderen Orten zurück.
Thi-srong-dä-dsan, der seinem Vater (■;* 802) folgte, begünstigte den Buddhismus
(als Chubilghan des Manjusfi) und verfolgte die abgeneigten Grossen. Er
liess aus Indien die berühmtesten Künstler und Pandidas kommen (besonders
den gelehrten Padma Ssambhawa), baute Tempel und liess indische Bücher in das tibetische
übersetzen. Seine Heere verwüsteten chinesische und samarkandische Gebiete.
Er starb 845. Sein ältester Sohn (Muni Dsanbo) wurde (849 p. d.) von
seiner Mutter vergiftet; dann folgte (nachdem auch der zweite Sohn ermordet
worden) sein jüngster Bruder (Modi Dsanbo), der 878 starb. Von den fünf
Söhnen des Königs (Modi Dsanbo) war der älteste (Dsan-ma)'Geistlicher geworden,
der zweite (Dharma) war wegen seiner Abneigung gegen den Buddhismus vom
Throne ausgeschlossen. Der dritte (Thitsong Däsan), der auf dem Throne folgte,
begünstigte den Buddhismus und bestrafte seine Verächter (abeT die frommen
Geschenke und Stiftungen an Klöster fielen dem Volke sehr zur Last). In deh
ersten Jahren seiner Regierung, führte Thi-tsong-dä-dsan glückliche Kriege gegen
China, denen später ein gegenseitig für ewig beschworener Friede ein Ende
machte. Nachdem der König (901 p. d.) durch Verschworene ermordet war,
wurde Dharma auf den Thron gehoben, der die fremden Pandidas vertrieb, die
Buddhapriester zwang Schlächter oder Jäger zu werden, und die Tempel
ausser dem auf Pudala) zerstörte (Mauleselladungungen Bücher und Bildei'
wurden nach Kam geflüchtet). Von einem Einsiedler (ein Chubilgan des Od-
schiropani oder Wradshrapani, als der Donnerer Indra) ermordet (925) folgte ihm
sein gleichfalls den Buddhismus abholder Sohn. Erst später, nachdem die Macht
der Dsanbos gesunken und Tibet unter ihre Verwandten getheilt war, erhob
sich der Buddhismus aufs Neue. Vorzüglich mächtig wurden die Fürsten von
Ngari und die von Jarlung, die beide stark zur Wiederbelebung der Buddhareligion
mitwirkten und unter dem Lama Dhsu Adhischa, der 1064 nach Tibet
kam, blühte diese Religion von Neuem auf. Nach dem Nom gharchoi todorchoi
Tolli, schickte Srongdsan Gambo (um die Verordnungen Buddha’s zu kennen)
sieben edle Jünglinge nach Indien, von denen (durch feindliche Geister aufgehalten)
nur Tonmi Ssambhoda über die Grenze gelangte. Bis in’s südliche
Indien reisend, traf er den gelehrten Brahminen Hladschin an, und überreichte
ihm (für den Unterricht) das vom Chan empfangene Gold. Unter den verschiedenen
Schriftarten, die Tonmi Ssambhoda im Hanse des Brahinanen Mummen
lernte, schien ihm kein zum Alphabet geeigneter, als die Laudsa (die Schrift
der Tägri) und die Bharula (die Schrift der Lu oder Wasserdrachen)-Schrift.
Völker. Njadsan Dembo (Sohn des Tamunä) zerstörte (mit einem
vereinigten Heere Tibeter und Tuluhun) viele Städte an den
Ufern des Chatun oder gelben Flusses und schlug ein chinesisches
Heer in die Flucht. Schigimuni (Sohn des Königs Sm
dadan) wurde (900 a. d.) durch Machchamah aus Magra (Chober-
scharra) geboren*) und von Ghrung Churmustu Tänggri ge-
Die anfangs von Tonmi Ssambhoda verworfenen Buchstaben (des indischen Alphabets)
wurden später durch gelehrte Pandida’s in das tibetische Alphabet ein-
geführt, um Formeln und Beschwörungen in der Ssang-Krida-(Sanscrit)Sprache
richtig wiedergeben zu können. Die Landsa-Buchstabeu sind in der mit einem
Kopfe (Grundstriche) versehenen tibetischen Schrift (Wudshan) und die Bharula
Buchstaben in der wirklich geformten tibetischen Schrift (Wumin) nachgeahmt.
Nach Tonmi Ssambhoda’s Rückkehr verbreitete Srongdsan Gambo das neue Alphabet
in Tibet, eriiess Gesetze, baute Strassen, schrieb Gedichte und ordnete
das Land. Srongdsan Gambo heirathete (639 p. d.) die Prinzessin Bribsun
(Tochter des Königs Dewala von Balbo oder Nepal) und (641) die Prinzessin
Untsching (Tochter des Kaisers Taitsong von der Dynastie Thang). Beide Prin zessinnen
(als eifrig im Buddhissmus) brachten Priester, Bücher und Bilder mit,
viele Tempel bauend. Ausser den beiden Statuen des Schagkiamuni, die die
Prinzessinnen aus Nepal und aus China mitgebracht hatten, war ein von selbst entstandenes
Bild des Uhomschim-Bodhisattwa ein vorzüglicher Gegenstand der
Verehrung. Mehrere Ssudur (Sutra) wurden in’s Tibetische übersetzt. Jatong,
Feldherr des Srongdsan Gambo, verwüstete das Land d e r Schira Schiraighol
Tuluhun (die südlichen oder gelben Mongolen, die die Gegenden am oberen
Chuang-cho oder gelben Flusse, das Land Ortos, den Käkä-noor u. s. w. bewohnen)
Mit einer dritten Gemahlin zeugte Srongdsam Gambo einen Sohn (Gungri Gang-
dsan), dem er die Regierung überliess, um sich, mit geistlichen Angelegenheiten
zu beschäftigen. Bei dessen Tode übernahm er die Regierung au fs Neue (für
seinen Enkel), und dann dieselbe den Ministern überlassend, gab er sich geistlichen
Beschäftigungen hin, bis er (698) in das Herz des Chomschin Bodhisattwa zurückkehrte.
Vor seinem Tode prophezeite er, dass der Füufte nach ihm ein
Chnbilgau des ManjUsri sein und die Verherrlichung der Religion vollenden
würde, dass aber dann ein Chubilgan des widerstrebenden Verderbers auf dem
Throne sitzen und den Tempel Buddha’s zerstören würde, bis dann die Religion
au fs Neue sich ausbreiten würde. Ob Gebete an ihn oder Chutuktu Nidübär
Usäktschi gerichtet würden, sei eins und dasselbe.
*) Ehemals, zur Zeit des irdischen Wandels des Burchan Backschi (Schak-
tschamuni) lebte in Indien ein Bodhisattwa (Maschi-Arion-Ojutu). Sein Geist erschien
in den Wunderthaten Warwihsowah öder Badarangoin-Erken und (nach
weiteren Wandlungen) in dem mongolischen Chutuktu Dibsun Damba Daranatah
Schakiamuni. Soo ist das vornehmste Götzenbild das die Tibeter a n s Indien