Idegetu-Ckan hatte zwei Söhne, Schakscbamuni*) und Annada.
Die Söhne des Zagan-Idätä-Chan sin d : Nasu-tögös-jelagukschi
• ) Da der Fürst der Teufel (Scholruus Chan) die Heiligkeit des (in die
Wüste zurückgezogenen) Schigemuni sah, verlangte er (um seine Geduld zu
prüfen) die Erlaubniss, seinen Kopf abhauen zu dürfen. Schigemuni gewährte
ihm sein Gesuch, allein er konnte mit aller seiner Macht den Hieb nicht vollführen.
Eben so fruchtlos führte er ihn in’s Feuer, in’s Wasser und in allerlei
Marter oder Versuchung, konnte ihm aber weder am Leibe, noch an seiner
Heiligkeit schaden. Nach Vollendung seines Bekehrungswerkes auf Erden erhob
sich Schigemuni zu den Tängri auf dem Summeroola (ihnen zu predigen) und
bestellte den Churmustu zum Schützer seiner Religion auf Erden. Seit Vollendung
des letzten Wandels auf Erden nahm Schigemuni seinen Sitz mitten über der
Welt, an dem Orte Otschirtu (wo Maidari, Diwangara und Tsonchaba mit ihm
thronen), um das Regiment dieser Epoche bis zu deren Vollendung zu führen
(wälirend welcher Zeit die übrigen Burchane nur als seine Mitgehülfen verfahren).
Auch er sammelt vollendete Seelen um sich, und sein Reich heisst Aginistu-
üsüsküllühn-sokooltu Orron. Schigemuni wird sitzend dargestellt (mit dem Bad-
diri oder Almosentöpfchen), und zuweilen zwischen zwei stehenden Schülern, die
ihm ein Gefäss mit Nektar (Zonamtan Tögösüksan Idän) darreichen, in der rechten
Hand klappernde Ring-Lanzen tragend (um durch das Rasseln kleine Thiere und
Ungeziefer aus dem Wege zu scheuchen). Schigemuni wird oft mit dem Ehrentitel
Bokdo-Dschakdschimuni und Burchan-Bak'schi (Gott der Lehrer) belegt. Er
wird auch Dsoo (der alleinige Burchan) genannt. Die Burchane Maidari und
Mansuschari werden ihm als Gefährten zugesellt, und ersterer wird auch als sein
Verwandter betrachtet, weil sie beide als Söhne des Arion-Idätä-Chan wiedergeboren
und also Brüder waren. Durch ihn soll er auch den Kern seiner Lehre
(von den Sünden und guten Werken, Belohnungen und Strafen), in dem Buche
Bodimer enthalten, dem Menschengeschlecht schriftlich mitgetheilt haben, diese
Lehren sind später durch seine göttlichen Nachfolger, Nagan-sana und Türgil-
ugae, und endlich durch die vergötterten Lamen Aidaschi und Tsonchaba vermehrt
und in andere Sprachen übersetzt worden. Unter die Zahl der lamaischen
Götzenbilder gehören die Vorstellungen ihrer theils noch auf Erden lebenden
Patriachen (in denen der Geist gewisser Burchane zum Besten der Religion seinen
Sitz haben soll) oder solcher grossen Lamen, in denen vormals Burchane zu eben
dem Zwecke auf Erden erschienen. Der Vornehmste unter diesen priesterlichcn
Götzen ist Tsonchaba (Sunkaba) oder Sauwanchaba mit Buch (worunter sich ein
Bild von Maidari-Burchan findet) und Schwert (worunter Mansushari dargestellt
ist). Zu Tangut (1202 p. d.) geboren, .machte er sich verdient um die Ausbreitung
der schigemunischen Lehre, die damals durch Krieg und Factionen zerrüttet war.
Machagallan-Burchan soll ihn als Vater gezeugt haben , und er steht im Range
über dem Dalai-Lama (zu seiner Rechten) und dem Bogdo-Lama (zur Linken).
Die Himmelfahrt des Tsonchaba wird durch das Jähresfest Sulaainsara gefeiert.
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und Tögös-Saitu, des Tangsuk-Idätä-Chan sind: Nasu-Togöss-
jike-neretu und Uelli-Torröduktschi, des Arschan-Idätä-Chan s in d :
Nach dem Buche Dalai Lamantoodschi ist Arja-Balu oder Lugas.chiri Burchan im
Dalai-Lama eingefleischt und schon vorher durch viele Wanderungen im Creatur-
Reich gegangen. Auch Gessür-Chan war eine Verwandlung dieses Götzen, und
der göttliche Geist des mongolischen Chutuktu folgte ihm durch alle seine
Wanderungen, indem er bald das fahle Pferd (Bilijin Körre Morin) des Gessür-
Chan war, bald sein Diener oder sein Schildknappe oder sein Gehülfe. Jaman-
daga (Ziegengesicht auf Mongolisch) oder Erlegien-Abulgaätsohi (der Ringer des
Erlik-Chän) heisst (auf Tangutisch) Idöm-Dordshi-Dshisek oder Dshikdshid (Jike-
golung-Uldüktschi oder der grosse Bezwinger). Anstatt der Glorie ist er mit
Feuerflammen umgeben. Seine Leibfarbe ist dunkelblau (und die seiner vor ihm
stehenden Gattin hellblau). Er hat zu unterst einen Ziegenkopf, der zu beiden
Seiten mit drei grimmigen Menschengesichtern (roth, blau, gelb, weiss) begleitet
ist. Ueber den Ziegenkopf ragt ein rother Menschenkopf hervor (mit dréi Augen
und Schädelkranz). Zu 'oberst beschliesst ein Frauenzimmerkopf, das Sinnbild
der Göttlichkeit und guten Eigenschaften, als der Kopf des Mansuschari, von
welchem Jamandaga eine Verwandlung sein soll (sowie das Furchtbare der Figur
Vorbildung der Macht und Thaten dieses Götzen ist). Auf jeder Seite hat er
zehn Arme mit Waffen, Siegeszeichen, Marterwerkzeugen, Schlingen, zerrissenen
Gliedern, Schleudern u. s. w. Mit zweien hält er einen Schädel, dem er die
Haut abschabt. Unter seinen Krallen-Füssen liegen allerlei Ungeheuer und
Menschen (gelb, b lau, weiss). Sein Gewand ist eine Elephanténhaut und sein
Gürtel eine mit Menschenköpfen behängte Schlange. Vor ihm stehen drei pyra-
midalische Aufsätze (Duruma), die auf Schädeln (Ghawula) stehen. Der eine
stellt gleichsam das abgeschabte Fleisch eines Menschenkopfes mit Nase, Augen,
Ohren und Zunge vo r, der andere scheint aus Gehirn zu bestehen, der mittelste
ist eine blutrothe Pyramide (dergleichen aus Mehlteig verfertigte Aufsätze werden
diesem Burchan dargebracht, wenn sein besonderer Dienst verrichtet wird, und
ähnliche sind auch für die anderen grimmigen Burchane auf dem Götzentisch
üblich). In diesen fürchterlichen Götzen soll Schigemuni seinen Gefährten Man-
suchari (dessen Emanation Jamandaga ist) verwandelt haben , um den auf der
Erde im vorigen Weltalter viel Unheil anrichtenden Widersacher der guten Götter,
Tschötschitschalha, zu bezwingen. Durch seinen fürchterlichen Feuerglanz, Grösse
und Macht ward sein Gegner so in Furcht gesetzt, dass er sich zum Gefangenen
ergab, sich vor Schigemuni mit Busse demüthigte und von ihm zum Erlik-Chan
oder Richter der abgeschiedenen Seelen bestellt ward. Die Thaten und Verwandlungen
des Jamandaga, sowie der anderen fürchterlichen Götzen, welche die
Religion beschützen, werden in den Büchern Dschitrim und Dschogrim erzählt.
Chajah-rahwa (Chájan-girba oder Chojinraba) oder Tandrik, als Schutzgott der
Pferde (die man ihm weiht), eine Keule und Schleuder oder Schlinge (Zalma,
wie sie die Kalmücken zum Einfangen wilder Pferde brauchen) haltend, hat in