eigneten und ihre heilige Zahl neun einfübrten. Nach dem
Tode machten die Verwandten (bei den Mongolen) die Abbildung
des Verstorbenen,*) der sie beim Mahle die ersten Speisen
die Volksfeste nicht aufgeben wollte). Um die Bedeutung entsprechend zu verändern,
verfasste der Lama Wadjradara Märgänjzwei Bücher (über die Ceremonien
und Gebete, die dem Oho zukommen und über die Errichtung des. Obo) nach
einer alt-mongolischen Handschrift über die Oho (obwohl solche Beschäftigung
kaum eines Weisen würdig sei). Er verdammte die blutigen Opfer (von Ochsen,
Ziegen und Schafen), die die Schamanen (zum Schmause) an Obo brachten, die
frischen Stücke Fleisch in .Streifen um den Obo wickelnd. An deren Stelle wird
die neue Ceremonienweise gesetzt. Die Tuku sind ein Gemisch von Türken und
Mongolen. Bodontzar, der Geschlechtsgründer der Mongolen, wurde geboren durch
eine Lichterscheinnng, die aus seiner Mutter hervorströmte. „Himmel du bist
allwissend,“ „Himmel du bist Richter,“ sprachen die Mongolen in ihren Gebeten.
Verbrechen wurden durch Erscheinungen am Himmel (Kometen mit folgender
Unfruchtbarkeit) gestraft. Mogan-Chan (aus dem Hanse Tugiou) eutliess die
zurückgehaltenen Gesandten des chinesischen Kaisers, da der Himmel seinen Zorn
durch verschiedene Gewitter äusserte. Im XV. Jahrhundert gaben die Mongolen
den gefangenen Kaiser der Chinesen frei, da aus seiner Trinkschale ein buntes
Licht hervorströmte, und sich so der Wille des Himmels offenbarte. Wenn der
Blitz sich entladet über einem Baume oder einem Hause, so geschieht es (nach
den Mongolen), weil sich dort ein böser, Geist oder etwas Unreines findet. Nur
unter der Gunst des Himmels sind" die Völker glücklich (nach Tsrhingiskhau).
Die Götter des zweiten Ranges sind dem Himmel dienstbar und in verschiedenen
Gestalten verkörpert. Die Mongolen beteten den Himmel lange als Gottheit ohne
Form a n , zuweilen aber stellten sie sich ihn als Geist vor, in der Gestalt des
blauen Himmels, und entstand der Zar des Himmels, als Chormusda (Ormuzd der
Perser) oder Hormisdas.
*) Confucius sagt von den tugendhaften Kaisern Wuwan und Sc.haudi, dass
sie ihren Vorfahren wie Lebendigen, dienten. Nach Carpiuus beteten die Tartaren
auch Tschingiskhan an. Kubilkhan erbaute in Peking einen Tempel zu Ehren
seiner Vorfahren. Im Anfang der Dynastie Chunno findet sieh die Anbetung der
Vorfahren. Die Seelen Verstorbener, die Gegenstand der Achtung oder der
Furcht geworden sind, heissen (bei den Mongolen) Ongone. Anfangs erwies jede
Familie nur einem der von ihr Verstorbenen Ehrerbietung, verfertigte seine Abbildung
und stellte Speise und Trank vor derselben auf. Als man später anflng
zu vermuthen, dass die Seelen guten oder bösen Einfluss auf die Menschen aus-
übeu könnten, entstand der Dienst der Ongonen (der guten und der bösen), wo
auch die Seelen fremder Leute in der Familie verehrt wurden. Der Schamane
bestimmte, wer (wenn durch gute oder böse Thaten bekannt) Ongone wurde
(s. Bansarow). Nach dem Tode eines mongolischen Fürsten schickte der chine-
siche Kaiser einen Beamten, ihm eine Rede zu halten. Nach muhamedanischen
vorsetzten, liebkosten und als das Bild ihres Geliebten be-
grlissten. Daraus entstand (nach Abulghaji) der spätere Götzen-
Schrifstellern erhielt Temutschin von einem Schamanen den Namen Tschingis,
als Beherrscher der ganzen E rd e , indem er ihn auf Befehl des Himmels anzunehmen
hätte. Dieser (Biout-Tenggri genannte) Schamane würde später von
Tschinggis (der mit ihm verwandt war) durch seinen Bruder Djutschi getödtet
(wegen seiner zu grossen Offenheit und Ehrgeizes). Der Chadjir (eine grosse
Geierart) war das ' Symbol des Tschinggis. In dem Monumente, das nach Besiegung
seiner Feinde errichtet wurde, wird gesagt, dass Tschinggis die Eli (die
Vögel, unter deren Form sich die bösen Geister zeigten) vernichtete, indem der
Geier (Chadjir) den guten Genius, des Tschinggis darstellt. „Chadjir Tschinggis
(heisst es) triumphirte über die Eli (die Chane verschiedener Horden), als die
Feinde des Temudschin“ (s. Bansarow)'. Nach den Chinesen beteten die chinesischen
Chane Morgens die Sonne und Abends den Mond an. Nach Carpini
nennen die Mongolen den Mond den „grossen Kaiser“ und betrachten die Sonne
als die Mutter des Mondes, da er sein Licht von. ihr erhält. Iroga ist die Gottheit
der Natur (bei den Mongolen), als Ituga (s. Bergeron). Die Perser der
spätesten Zeiten verehrten unter dem Namen Ormuzd den ganzen Himmel (s. Fou-
chö). Zemarch fand (6. Jahrhdt. p. d.) bei den Chanen Tugiou die Anbetung
des Feuers. Wenn die Buddhisten die sanscritischen Und tibetischen Bücher
in’s Mongolische übersetzten, übertrugen sie den Begriff des Indra auf Chormusda.
Tschingiskhan nennt sich bald den Sohn des Himmels, bald den Sohn des Chormusda!
N a c h Sanahg Setsen zeigte sich Tschingiskhan unter den Mogolen auf
den Befehl des blauen Himmels und heisst der Sohn des Chormusda. Der von
Tschingiskhan angenommene Titel entspricht dem chinesischen Tyan-dsö (tyan
oder Himmel). Wie Chormusda von neun Genien bedient wurde, umgab sich
Tschingiskhan mit neun Heerführern (und neun Rossschweifen. Tschingiskhan
nahm den Namen eines der Genien au, als Sohn des Himmels. In den posthumen
Titeln wird Temudschin (oder Tschingiskhan) , Chaddjir - Tschinggis^ Tengri (als
einer der Geister der Himmelssöhne) genannt. Der Platz für die Obo ist beweglich,
wie die Stelle der Gemen und Drachen des Landes und des Wassers.
In den Gebeten (der Mongolen),, wo alle Gottheiten angerufen werden, geschieht
der Sonne und des Mondes keine Erwähnung (s. Bansarow). Die Mongolen b e trachteten
den Mond als Anzeiger der Zeit, und schrieben ihm Einfluss auf die
Thaten der Menschen zu. Wie die Spartaner, begannen die Mongolen (wie auch
die Tougiou) Unternehmungen nur beim Halbmond oder beim Vollmond. Den
Sternen schrieben die Mongolen Einfluss auf den Menschen z u , Reichthum und
Gesundheit verleihend. Besonders verehrt wurde das Gestirü der sieben Weisen,
denen Kumiss, Milch und geweihte Thiere dargebracht werden. Dann wurden
die neun grossen Sterne verehrt, die den neun Tenggri entsprechen. Von Natur-
Erscheinungen wurden angebetet der Gott des Blitzes, der Gott des Reifes und
der Drache oder Lu (Lun im Chinesischen), der (als Wappen des chinesischen