F ü r die Opferungen an die U s su u n-C ha a t (Wasser-Götter) stellt
der K a lm ü c k e die Dolon Erd en i (heiligen Kleinode) und ein Bumba auf
ein Altärchen. D a zu legt man Haare von fünf Sorten Vieh (Kameel,
Pfe rd , Rin d, Schaf, Ziege), fünferlei Arzneien, Blumen und Früchte.
D an n muss derjenige, welcher dieses Opfer veranstaltet, seine Lebensjah
re weihen lassen, indem man einen Weidenast, der so viele Zweige
haben muss, als 3er Opfernde Jahre zählt, an jedem Zwe ig mit Seidenfaden
b ew ic ke lt und darauf den ganzen A s t am Rande des Wassers
aufsteckt (einen Z e tte l mit A lte r und Geburtsjahr beifügend). Beim
Brandopfer (G al Taicho) der K a lm ü cken (für Gesundheit und Wohlfahrt)
wird (nachdem das F le is ch des geschlachteten Thieres gekocht und geaq
n a tiq u es). K a is e r Schi, d e r die sechs’Kö n ig reich e v e re in te , n an n te sioh zu e rs t Chuandi (Kaiser
vo n ganz China) u n d b au te (n ach Besiegung d e r Ssiunnn) die grosso Mauer. G au Chuandi,
S tifte r d e r D y n a stie Chang, von d en S siunnier (d ie e r angriff) b e sieg t, musste ih n e n T rib u t
zah len . K a ise r U-Chuandi schloss (n a ch langen K rieg en ) F ried en m it den ssiunnuischen Chanen,
die in Folge dessen (b ei d e r Usurpa tion des Wan-Man) Huong U-Ch u an d i (aus d en Chang)
w ied e r au f d en Th ro n setz ten (8 p . d.). Nachdem Chuai Chandi des Hau ses Dsing (265 bis
420 p. d .) das Hau s Chang besiegt h a tte , durchzog, w äh ren d d e r Udai (fü n f k le in e ren Dynastien)
d e r ssiunnische F ü rs t Liu jan ganz China u n d nahm zwei K a ise r gefangen. Nach den Kriegen
des Sch i-Ch u an li v ere in ig ten sich d ie Stämme d e r Mongolen, u n d d e r ssiunnuische F ü rs t Modon
b eh e rrsch te die L ä n d e r zwischen d e r Mandschurei und den kirgisischen Steppen, d e r chinesischen
Mauer u n d dem B aik al-S ee. N ach d e r T ren n u n g in eine südliche u n d nördliche Chanschaft
wu rd e d ie .e rste re v o n Ch in a abhängig, w äh ren d die le tz te re 93 p . d. ih r E n d e e rre ich te . D e r
ssiunnuische Stamm d e r Uchuan (n ö rd lich von Chili) w u rd e (207 p. d.) von d en Chinesen b ei
d e r S tad t Tu rb an Ssuburgan Choto b esiegt u n d z e rs tre u t. Beim F a ll d e r nördlichen Ssiunnier
erhob sich die ssiänbische Ho rd e (d ie ü b e r Ch alch a h e rrsch te ), u n d an dessen Stelle wurden
(3. J a h rh d t. p. d .) zwei F ü rsten (Mujun und Toba) mä ch tig . D e r ssiugunsche Stamm h e rrsch te
(als D y n astie J a n g ) in Tu rn e t, bis (399 p. d .) b esieg t d u rch F ü rs t T o b a , S tifte r d e r Dynastie
W e i in China (555 p. d.). Die (im Anfang des 5. J a rh h d ts .) in d e r südöstlichen Mongolei e robern
d e Horde Gumozi (u n te r den ssiänbischen Stämmen) w u rd e (9. J a h rh d t.) d u rch d en b a -
g arin sch en F ü rsten , d e r die D y n astie Liao in China s tifte te , u n te rwo rfen . T u b in C h an , F ü rs t
d e r Horde Shushu (die die Mongolei u n d ehemalige Sungarei e ro b e rt h a tte ), w u rd e (552 p. d.) von
d e r mongolischen Horde Tu d siu i besiegt u n te r Ili-C h an (aus dem ssiunnuischen Stamme), dessen
Sohn (Mungan Chan) in d en sungarischen Län d e rn (und zwischen Baikal und K ukunnor) e ro b erte.
N a ch d e r Theilung b eh e rrsch te d e r westliche Chan die Sungarei und Chalga, d e r östliche die
südöstliche Mongolei. Beide w u rd en sp ä te r China tributpflichtig. Liuang, Stam mvater des
Hauses Tan (618—906) b ek an n te sich als U n te rth an des tudsiuischen Volkes, dessen Macht (745)
zu Grunde g ing d u rch d en Chan F e ilo d e r Horde Guigu oder H u ih u , die (844) d u rch in n e re
Un ru h en ih r R eich v e rlo r. Die 630 u n te r einem Chan co n stitu irte Horde d e r Ssejanto wurde
(642) v o n d en Chinesen besiegt. J e lu i A n b ad säu , F ü rs t d e r (se it dem 3. J a h rh d t. mä chtigen)
Horde Zidang oder Kidang, s tiftete in China die Dynastie Liäo, d u rch das mandschurische Haus
Dsing (1115—1234) besiegt, bis Dschingiskhan’s Ero b e ru n g en (1235). W äh ren d d e r chinesischen
Ze rstü ck e lu n g (Udai) n ach dem Falle d e r T an -Dy n a stie erfo ch t das zidangische Volk Siege ü b e r
K a ise r Taidsun aus d e r D y n a stie Sun (960—1279). D er A u frü h re r Ag u d a o d e r A h u d a , ein e r
von d en A elte sten des niudshischen o d e r mandschurischen Volkes (d er in China d e r S tifter d e r
dsingischen oder goldenen Dynastie geworden w a r) ze rstö rte (m it Hülfe d e r Ssun) das zidangische
oder liäosche Reich (das ü b e r Nordost-Mongolien bis Ko rea h e rrsch te ). Nachdem d e r ohal-
chassische F ü rs t Demutschin, d e r sich am Flusse Onon als Dschingish Chan e rk lä rt h a tte (1206),
d ie Naiman un te rwo rfen h a tte , e ro b e rte e r T a n g u t (das ssiäsche Reich) u n d besiegte die Uiguren
(in T u rk e stan ).
gessen) das Gerippe mit dem F e tt vor dem Götzenbilde verbrannt, unter
dem Gebete: „O Nommien Chan, Schaktschamuni Burchan, gewähre
Glü ck und Segen! C h u rru i (A n n a dokdu oddos Chan oder Güjae). D u
durch den Chan der T ä n g g ri erschaffener Opferherd, du ein Feuerplatz,
gieb mir deinen Segen und Glück. Churrui, Churrui, Churrui. D u Monarch
und A b köm m ling von dem T ä n g g ri Tschingis, deines Herdfeuers
G lü c k und Segen. Churrui, du eigentlich durch den M ö n k k o -T än g g ri
hervorgebrachte und von der M u tte r bereitete Feuerstätte, ach den
Segen, Ckurriu. D u T än g g ri Chan Churmustu nebst den 99 anderen
Tänggri, gebt euren Segen und G lü c k , Churrui. D u F ü rs t der Menschheit
Zakerwading Chan, bescheere Segen und Glü ck , Churrui, du A rb an
Sügien B u rch a n , Otschir darri und die übrigen B o d is sad o , du Bissman
T än g g ri (Gott aller E rd e n i oder Heiligthümer), V a te r und Grossvater
des Mönkö-Tänggri, du Feuer der 77 Opferherde du F lu s s Genga,
Ih r sieben A lte n (Planeten) gebt G lü c k und Segen, Churrui. A c h Chan,
gieb gleich dem Summeroola bestehendes Glück, felsenfest Churrui, A lle n
ih r H e il.“ B e i dem Brandopfer (Galtaicho), das (als Jandschip) von fürstlichen
Personen (für die W o hlfah rt des ganzen Ulus) dargebracht wird,
wird gebetet: „Om-a-chung, Chan, du von den T ä n g g ri fre iw illig erhobener
Gassarien Ae san (W irth oder Schutzgeist der Erde), du K u rd u -
Ortschiluk tsch i Chan und du dieser Erden G o tt O k k in Tänggri, von
euch beiden is t alles Geschöpf hergeleitet. K u r du, mein Feuer, von
dir, als Mutter, wollen w ir uns jetz t ein dauerhaftes G lü c k erflehen.’ D u
von den 77 niederen Brandopferplätzen aufgehendes Opferfeuer, du Mutter!
du aus der M itte aufgehende Sonne und Mond, du mein Feuer, Churrui,
Churrui, Churrui, verleihe. D u erhabener Summeroola, aus dem unbegrenzten
Weltmeer hervorblühender, Churrui, verleihe, ach verleiht uns,
ih r alle, Gesundheit und G lü ck . O du, der schon zur Z eit, da Altan
Chan wie ein Zweiglein hervorkam, da das edle Sandanholz keimte, da
A rs a la n Chan noch ein Säugling war, da A lta n Chans K in d e r geboren wurden,
damals schon aufloderndes Feuer. Du, Mutter, verleihe uns dauerndes
Glü ck . Schon zur Zeit, da Changgai Chan erst aufkam, da das Chailäs-
sunholz erst sprosste, da Changardi noch in seinem E i war, auch du
schon damals aufgehendes Feuer, die Mutter, beschere dauerndes Glück,
Churrui. In K o k ö i Chans Kinderjahren, da noch das erste H o lz keimte’
da die V ögel noch in ihren Eie rn waren, als K ö kö -T a ich o noch zart
war, aufgegangenes Feuer, ach, verleihe dauerndes Glü ck , Churrui. Z u r
Z e it da Burgaru Chan erst aufwuchs, da T ch in g is K h a n noch ein K in d
war, schon aufgegangenes Feuer, verleihe Glück. Z u r Zeit, wo Char-
gana Chan erst aufkam, schon loderndes Feuer, verleihe Glück. D e r
zur Z e it des Tobeten Chan loderndes Feuer, verleihe Glück. D ie zur
Zeit, da Aesan Chans V ater das erste F euer anschlug und dessen M utter
dasselbe anblies, durch den Stahl als V a te r und den Feuerstein als M utte r,
entstandenes, seitdem aber, wie Gras, unzählig vermehrtes Feuer, C h u rru i