Frauen (Schimnantzen) werden eingeweiht (gleich den Chowaraken) und
tragen gelbe oder rothe K le id e r (mit rasirtem Kopfe), leben aber in ihren
F am ilien. D e r Stand der Diantschen verlangt die Pflichten einés E re miten,
der (überzeugt von der N ic h tig k e it alles Irdischen) sich in die
Einsamkeit zurückzieht. E r hat: 1) in Höhlen zu wohnen, 2) seine
Fe in d e zu lieben, 3) nur die heilige T ra ch t zu tragen, 4) a uf der E rde
zu schlafen mit einem Stein als Kopfkissen, 5) keine Wohnung zu betreten,
6) seine Sinne zu bezähmen, 7) stets gegen die fünf A r te n der V ersuchung
(von den fü n f elementaren Grundlagen) zu streiten, 8) stetes
Gebet ohne Unterbrechung, 9) zunehmendes Fasten, bis der reducirte
K ö rp e r den Geist freigiebt.
D ie mächtigsten H e lfe r (unter den furchtbaren Göttern gegen die
Bösen) in den Anrufungen*) des Dokschit sind: 1) Jamandaga (mit 32
Händen und 16 Füssen) mit T h ie rko p f und Hörnern, 2) Gombo, der dem
Buddhismus wichtige Dienste geleistet hat, 3) Sendume und Lchamo, berühmt
durch ihre Verwandlungen und Hexereien, 4) T abun Chan, als
fünf Feuerkönige, 5) Gongar, Damdin, Djainsoran, Tzambo, Schalschi,
Yusundo rluk u. A . m. Zu den höchsten Klassen gehören die Tänggri, As-
surinen und Menschen, zu den letzteren die stummen Thiere, die B irite n
und die Höllenbewohner (in den sechs Klassen). D ie T än g g ri, unter
Chormusda’s Herrschaft, wohnen auf dem G ip fe l des Sumber. Andere
a uf Sonne, Mond und Sternen, sowie auf der Erd e oder in der Luftsphäre;
obwohl körperlos, müssen sich diese Genien mit Arschian oder Raschian
(Nektar) nähren, und die sexuelle Scheidung bedingt verschiedene Um-'
Wandlungen.
, Die Assurinen, zu der Zahl der bösen Geister gerechnet, werden als
Ursache von Un g lü ck fä lle n auf E rden angesehen. Sie beunruhigen selbst
die Tänggri, indem sie beständig den Nektar zu rauben suchen. Sie
führen deshalb fortwährend K rieg , an dem Chormusda selbst A n th e il
nehmen muss. D ie G ew itte r, Donner und B litz sind Fo lgen dieses
*) Als gute Geister w erd en auch angerufen die Scharawaka, Bradigabuta, Butclialisa, Chu-
tu k ta u n d Chubilgan. A u ch solche, die noch n ic h t ex istiren , da sie den weiten Weg d e r Umwandlungen
noch n ic h t e rfü llt haben, als Bantschin-Bogdo , Dalai-Lama, Djimdzan-Dambeinge-
gen u. A. m. Die Klassen d e r G ö tte r s in d : 1) Die Tänggri begreifen die g uten und bösen
Geiste r au f dem Berge S um b e r und an d e ren Gebirgen. 2) D ie Chubilgane sind die n eu Umgewandelten.
3) C h u tukten, Bradigabuten, Butchalisen sind Heilige, die d u rch ih r Wanderleben
u n d ih re g u ten Tliaten b e rü hm t wurden. 4) Schava ran oder S ch rav ak is t ein We sen, das die
W e ish e it aus Buddha’s Munde h ö rte und n a ch h e r den Dien st eines Apostels und P red ig e rs v e rsah.
Die Sch rav ak en w erd en in d e r künftigen W e lt von den buddhistisohen P rie s te rn gebildet,
ab e r das V o rre ch t b le ib t den 16 Schüle rn des Schigemuni. 5) Bodisaden u n d Machasaden sind
v o n g ö ttlich em Stamme, d en G ö tte rn n ah e steh en d , als Halbgötter. 6) Die Buddhen u n d Bur-
chanen sind die höchsten und selig sten Geschöpfe. Mit Ausschluss d e r b e s te h en d en , sind die
G ö tte r v o n d en weissen u n d g rü n en D a ra geboren. Die Zahl die se r M ü tte r is t 42 und sie
nehmen die Mittelstufe zwischen Göt e rn und Menschen e in , als Geschöpfe eines geistigeu
Leibes (Nil).
Streites. A b e r nach den Gesetzen der ewigen Gerechtigkeit, erringen
sie den Sieg nur dann, wenn in der W e lt das Las te r über die Tugend
die Oberhand gewinnt.
D ie Menschen bewohnen die weiten L än d e r der organischen W e lt
(amaramak) im Osten, Süden und Norden. D ie T ä n g g ri zerfallen in:
1) T ä n g g ri amaramak (in sechs Klassen or Aimak), 2) T än g g ri, die eine
bestimmte Gestalt haben (Dursutu) in 17 Klassen, 3) T än g g ri, die keine
bestimmte Gestalt haben (Dursutu ugei) in v ie r Klassen. D ie höchste
Stufe nehmen die 33 Heroen ein, die auf dem Sumber (mit Chormusda)
ihre Heldenthaten ausführen, als die 1) Edu n naiman T ä n g g ri (die acht
Häuptlinge), 2) Naranu A rb a n C h o ir Kubegun (die 12 Söhne der
Sonne), 3) A rb a n nigen Dokschin (die 11 Grausamen), 4) Assovauin
choir Dsalagu Kubegun (2 junge Söhne der Assovani). Z u den
weiblichen T än g g ri (ukhin-Tänggri) gehören die Urmiitte r des Menschengeschlechts,
als die Daren und die Rakschissen. D u rch gute Thaten
wird der T än g g ri Mensch, durch böse wird er Assur, B ir it oder H ö lle n bewohner.
Jeder Buddha, Bodhisattwa und T ä n g g r i gehört zu den 4
Kategorien des Friedens (amorlingoy), der Belehrung (delgerengoi), Macht,
(erke) oder K ra f t (Dokschin), als die Durben undusu (die v ie r Wurzeln).
Die höchsten Götter sind die Götter der K ro n e (tetemum burchan),
nämlich Abida, Am og a sidi, Biriousana, Otschir sadowa und Radna-sam-
boba. Sie nehmen ihren Ursprung aus derselben ;W u r z e l, aber das
Vorrecht gehört dem A b id a , dem alle göttlichen Vollkommenheiten
zukommen. W ie das L ich t sich mit unendlichen Strahlen im Wasser
reflectirt, kann A b id a in seine Chubilghane ausstrahlen, ohne deshalb
seine Indentität zu verlieren in der Ein ze ln he it der göttlichen N a tu r
(gaktza tschinar), unberuhigt (amorlingoi) durch A b id a ’s W o rt verbreitet
sich das Gesetz über die ganze Erde. A b id a ’s Gedanke (Setkil) is t a llmächtig.
Alle s , was der Gedanke berührt, is t ihm unterworfen. Seine
herrschende K ra f t (erke barimoi) waltet über Alles. A b id a ’s Verstand
umfasst Alles. D e r V ater der Götter weiss Alles, in Gegenwart, V e r gangenheit
und Zukunft. A u f die Götter des Kranzes folgen die W e lt regenten,
und besonders diejenigen, die schon au gewissen Epochen zur
Regierung der irdischen W e lt erschienen. Solche sind: Schigi, Biswawo,
Diwangara, Ganagamoni, Gargasondi, Gashib, Schigemuni. Dem Gebete
fügen die Mongolen bei: Dolou Tengun tschilen ereesun dor murgumoi
bide (die Siebenzahl, die schon gekommen ist, beten w ir an). Andere
Gebete werden an alte vergangene und künftige Götter gerichtet. Schigemuni
(1000 a. d.), geboren aus dem schakiamunisclien Stamme (in der
Nähe Nepals), hiess aufäuglich Siddartha. D ie se r Stamm wurde der
königliche Stamm (nachdem Mahasammata den T hro n bestiegen), aber
später vernichtet durch seinen F e in d Virudakh. S id d arta jedoch entfloh
nach dem Ufe r des Niradschaua und wurde, als fre iw illig e r Verbannter,
der Einsiedler aus dem Stamm der Shakia (Schigemuni) genannt (Nil).