nach Sitte mit ihr lebte, wollte Rogma Goa die Entscheidung
dem Erlik Chaghan (Todtenrichter) anheimstellen. Gesser Chan *)
tödtete (in seinem elften Jahre) den Fürsten aller bösen Krankais
ihre Schwägerin) ein Kind (in einer Schüssel) zum Essen an und dann den
Finger eines todten Mannes.
*) Als Gesser-Chan mit Adschu Mergen (der Tochter des Drachenfürsten)
auf die Jagd zog, besiegte er sie im Ringen und (nachdem sie das Blut von
seinem kleinen Finger abgeleckt) nahm sie zum Weihe. Als der Herrscher in
den zehn Gegenden Gesser Chan durch seine drei siegreichen Schwestern (Dschamto,
Dari und üdam) benachrichtigt wurde, dass in der Nordgegend die Verwandlung
eines Mangus (Riesen) in Gestalt eines schwarzgestreiften Tigers (mit feuersprühenden
Nüstern) hause, berief er seinen edlen Bruder Dsesse Schikir und
seine 30 Helden, um gegen ihn auszuziehen (und erschlug ihn im Innern).
Als, nachdem die Gemahlin des Küme »Chaghan von China Buddha geworden
(gestorben) war, Gesser Chan zur Erheiterung des Chaghan’s gerufen wurde, er
aus den Schädeln der sieben Schmiede starken Branntwein braute und seine
Grossmutter Ahsa Gürtse durch einen Wirbelwind hinaufschickte, wurde sie dadurch
berauscht und liess ihm auf seine Bitte eine Leiter herunter, um in den
Himmel zu steigen. Beim Heruntersteigen (nachdem er die in der Kiste verwahrten
Kleinodien sich angeeignet) warf ihm die Grossmutter (nach der Sitte
das Ausgeleite zu gehen) Asche nach, und daraus sind die- zerstreuten weissen
Wölkchen-(Schäfchen) am Himmel entstanden. Mit seiner die Sonne fangenden
goldenen Schlinge und mit seiner den Mond fangenden silbernen Schlinge fing
Gesser Chaghan die Sonne und den Mond, um das finstere Loch zu erleuchten,
in das ihn Küme Chaghan von China hatte werfen lassen. Als Gesser Chaghan
drohte, durch seinen Papagei seine Helden herbeirufen zu lassen, gab ihm Küme
Chaghan seine Tochter Küne Goa zur Gemahlin. Als der Vertilger der Wurzel
der zehn Uebel in den zehn Gegenden, der Bogda, im Anzuge war, wurde er
von Rogmo Goa empfangen (oder Gesser Chan). Aralgho Goa (Tümen Dschir-
ghalang) verwarf die Anträge, die Fürst Tschotong ihr machte, um den Sohn der
reinen Gottheit Tuschita (einer der höchsten Götter-Region im Weltsystem), dem
Herrcher in den zehn Gegenden (Gesser Chan) treu zu bleiben. Die Höhle des
Fluches hatte • die Eigenschaft, einen Menschen (es mochte seine Absicht sein,
Vergnügen oder Leid zu schaffen) als Mensch im Traum zu erscheinen und mit
ihm zu sprechen (weshalb Fürst Tschotong sie consultirte). Als der zwölfköpfige
Riese erkrankte (weil von Seiten der Höhle des Fluches drei Kübel voll schlechter
Sachen gegen ihn ausgesehüttet worden) und er durch Prüfung seines rothen
Fadens die Ursache erkannte, schüttete er (dem Gesser Chan ein böses Zeichen
stellend) drei Kübel aus, so dass Gesser Chan erkrankte und Seuchen im Volke
entstanden. Rogmo Goa, als eine neunfache Dakini-Verwandlung, schaffte Obst
aus wüstem und Wasser aus dürren Erdreich. Gesser Chan betete zu seinen drei siegreichen
Schwestern (Boa Dontsong Garpo, Arjawalori Udgari, Dschamtso Dari
heiten, den Rogmo Nagpo genannten Teufel, im zwölften Jahre
den Fürsten der Wassersucht, den Teufel mit eisernen Ohrringen
(den Wassergeschwülsten ein Ende machend), im dreizehnten
Jahre den Fürsten der Brandbeulen (der Pest), den
grossköpfigen Teufel (der Pest ein Ende machend). Als Rogmo
Udam), als der gleichzeitig geborene Schutzgeist, in den Wappen zwölfköpflge
Riesen zu finden. Sie sammelten die verschossenen Pfeile und richteten ermunternd
Reden an ihn, indem sie ihn in der Gestalt eines Kukuk begleiteten. Xu dem
Lande des Scüiinnu (voll Unflath und Abscheulichkeit) findet sich die Schimnu-
Verwandlung eines magischen Flusses und die Schimnu-Verwandlung zweier aneinander
schlagender Felswände. Die Götterkinder im Himmelsgehirge, die in
Folge ihres Ungehorsams gegen ihre Eltern von den Riesen aufgeschnappt worden
waren, wurden durch Gesser Chan um Auskunft ersuhht. Am Gebirge der Riesenkinder
aukommend, legte Gesser Chan einen Baling als Opfer hin und betete zu
seinen Schptzgeistern um Regen und Wind. Der ellenlange Mensch, der aus
rothen Fäden weissagte, unterrichtete Gesser Chan von dem mit Schwertern hauenden
Baum in der Nähe des. Riesen. Als Gesser Chan in Bettlergestalt auf seinen
fliegenden Pferden in das Schloss des Riesen eindrang, tödtete er mit seinem
schwarzen Stecken die beiden Spinnen (von der Grösse eines Kalbes), die der
Riese zur Bewachung Turnen Dschirghalan an die Thür gelegt hatte. Obwohl
er durch eine mit Mani (die Formel Ommani pad me hum) beschriebene Decke
in seinem Verstecke überlegt war, empfand die Nase des Riesen bei Rückkehr
einen Geruch wie von Mistkäfern. Er stocherte sich mit dem Zahnstocher drei
aufgeschnappte Menschen aus seinen Zähnen. Der zwölfköpfige Riese hatte ausser
seinem älteren Bruder (einen Lama oder Beschwörer) und ausser seiner Mutter
(eine Jakscha oder Hexe) noch ein eigenes Kind. Die ältere Schwester des
zwölfköpflgen Riesen (als seine magische Verwandlung) verwahrte seine Seele in
der Gestalt eines grossen Käfers. Gesser Chan tödtete den Riesen, indem er
ihm den Bauch aufschnitt. so dass das flüssige Erz herausßiessen konnte. Durch
das Getränk Bak vergass Gesser sich selbst und alles Geschehene. Als die drei
Chane der Schiraighol sich berathschlagten, wen sie nach Tibet schicken sollten,
um die Prinzessin Rogmo Goa (während der Abwesenheit des Gesser Chan) auszuforschen,
entschlossen sich die Schutzgeister der drei Fürsten, sich in einen
Vogel Ganga (eine grosse Geierart) zu verwandeln. Der Schutzgeist des Tsaghan
Gertu Chan (Namens Tsaghan Uerkün Tegri) verwandelte sich in den weissen
Kopf und die weisse Brust des Vogels, der Schutzgeist des Schira Gertu Chan
(Namens Schira Uerkün Tegri) verwandelte sich in den gelben Mitteltheil ¿es
Vogels, und der Schutzgeist des Chara Gertu Chan (Namens Chara Uerkün Tegri)
verwandelte sich in den schwarzen Schwanz des Vogels (den Vogel Ganga bildend).
Als die Fürsten (nach erhaltener Auskunft) fortzogen, versammelte Dsesse Schikir
(Bruder des Gesser Chan) die ganze Kriegsmacht von Tühet und Tangut, ihnen
entgegen zu gehen (kehrte aber auf die falsche Nachricht des Oheims Tchotong