chanen (in Peking) ihre Götzenbilder umher, zünden Rauchwerk
an und lesen Gebete. Die Chinesen legen Gelübde ab. Changian
golen vergnügen sich mit Pferderennen, Kingen nnd Bogenschiessen u. s. w.
(s. Timkowsky). Dschingiskhan führte die Gesetze Zatchin bitschik ein. Die
Mongolen bauten (1235) ihre Hauptstadt Choling (Carakorum) oder Ghobin.
Nach der Erhebung Münge’s oder Mangu’s (1251) erhielt der tibetische Lama Namo
den Titel eines königlichen Lehrers und wurde zum Oberhaupte des schige-
munischen Glaubens gemacht. (Später versetzten sich die Dalai-Lama von dem
mongolischen Hofe nach Tibet.) Ohubilai durchzog (1252) das Reich Dali
(Junuaug). Der tibetische König Ssokto unterwarf sich (1253) den Mongolen.
Die mongolische Hauptstadt K.aipin oder Schandu (die obere Residenzstadt) wurde
(1256) erbaut. Ohubilai verlegte (1264 p. d.) seine Residenz nach Peking.
Chubilai ernannte (1269 p. d.) den Pakbu zum König des Glaubens (als Titel
des Dalai-Lama). Der Choschan (Mönch) und Schüler der Fo-Lehre Juangdshan
stiftete die Mingdynastie. Toguss-Temur, von den Chinesen besiegt, wurde am
Flusse Tola (1388 p. d.) getödtet. Die Chinesen halten die Raben heilig (sie
auf hohen Stangen fütternd), seit ein mandschurischer Fürst seinen Verfolgern
entkam, weil Raben aus seinem unzugänglichen Verstecke aufflogen. Tibet (Ssi-
Dsan oder das westliche Dsan) heisst eigentlich Bot. Die Tibeter fügen Ba
(Mensch) hinzu (als Bot-Ba). Die Mongolen sagen Tu-Bot (Tibet). Tangut ist
ein mongolisches Wort für die westliche Grenze Chinas (Ost-Tibet). Das von
Dschingischan eroberte Tangut war als das ssässische (ssiassische) Königreich bekannt.
Jnang-chao (als der erste König von Tangut durch die liaoschen und
ssunschen Kaiser Chinas anerkannt) erfand die tibetische Schrift (von den Indiern
entlehnt). Das wilde Volk der Chlok-Ba wohnt an den südlichen Grenzen Tibets.
Früher ward Tibet getheilt in Ciiamba (Dsämdo), Juiba und Dsanba. Im neuen
Jah r legen die Lamas (unter Gebeten) Steine auf den Damm des Flusses in
Lhassa, wo die gelbe (schigemunische) Religion herrscht. Kam, Ju und Dsan
sind mit Tempeln gefüllt (in Tibet). In Lhassa ist der Vertrag zwischen dem
tauschen (chinesischen) und tu-fang-schen (tibetischen) Hofe eingegraben. Die
Choschaneu (eine Art chinesischer Mönche) beobachten im Essen ein strenges
Fasten. Sie gemessen weder Milch noch Fische. Selbst schlafen müssen sie
sitzend. „Alle Werke des Loudsii (des Stifters der Daos) beschränken sich darauf,
dass er auf unablässiges Bitten seines Freundes (des Statthalters) ein dunkles
lakonisches Büchelchen von der Weltschöpfung schrieb. Er starb als Einsiedler.
Nach seinem Tode fand das Buch Leser, und die Ausleger schufen, auf dieses
Buch sich gründend, einen neuen Glauben. Der Gegenstand dieses Glaubens ist
der Sieg über die Leidenschaften. Die späteren Nachkommen der Daos folgen
diesem Glauben. Als die mandschurischen Chane auf den chinesischen Thron
kamen, wurde in das Reich (neben der Lehre des Confucius, des Daos und das
Fo), als vierte Religion die chamanische eingeführt, die in Anrufung der Schatten
der Ahnen besteht. Nur die Mandshus hängen diesem Glanben an.“
ist die Hauptstadt des gaulschen Reichs (Korea). Von den
Geistern (Pe-Shin) wurden die höheren (Scliin) zu Herren der
Winde und Donnerschläge,*) die niederen (Ki) zu Herren der
*) Die Preussen baten den unter dem Hollunderbaum wohnenden Puseh-
kaito, seine Märkopetcn zu erlenchten und seine Berstiicke (kleine Erdleutlein)
in ihre Scheune zu senden; dass sie ihnen Getreide dahinbringen und das dortige
behüten. Nachts deckten sie einen Tisch in der Scheune und luden dieses Gesindlein
zu Gast. Wenn sie des Morgens davon etwas verzehret fanden, waren
sie sehr erfreuet. Dabei sie denn auch acht gaben, von welchem Gericht am
Meisten verzehrt worden war [Ackerfest in Siam], damit sie, wenn sie hernach
opfern würden, wissen möchten, welche Speise diesen' Erdmännlein am Besten
schmeckte und desto mehr ihnen davon aufsetzen könnten. Solche Poltergeister
haben die Reussen Coltky genannt. Um ihren Willen zu offenbaren, dass sie an
einem Orte sich aufhalten wollten, warfen sie Spähne, Mist und Unflath in die
Milchfässer, worauf (nach Meletius) der Hausvater mit seiner Familie diese unre
ife Milch verzehrte, um die Leute dadurch im Hause zu behalten (s. Hiärn).
Im slavischeu Gau Dargnm wurde der Götze Sayperd verehrt (s. Jansen). Die
Letten zechten um die auf einen Stuhl gesetzte Leiche, tranken dem Todten zu,
fragend, warum er gestorben sei und was ihm an seiner Haushaltung gemangelt
habe. Every thing, which within the realms of creation is of preponderating
importance to their existence, (as water, rain, wood, the flsh, the bear etc.) the
Koloshians represent to themselves as a hostile principle, and as one‘whose protection
for themselves and help against their enemies, they must endeavour to
obtain. Their imagination gives to such beings. (Icht) grotesque and horride
forms (s. Fast). At the head of all these beings and personifying, as it were,
the idea of all that is bad and terrible stands one, whose attributes are misfortune,
extirpation and death. This being was represented in a shape, which
is a kind of medium between a crocodile and a turtle. Jagababa wurde von
den Slaven als scheussliches, hageres Weib mit Knochenfüssen vorgestellt, Kascej
(Koscej) als lebendiges Skelett oder Knochenmann (Mädchen und Bräute raubend).
Die Priester waren bei den alten Slaven zugleich Vorsteher des Volkes, woher
die doppelte Bedeutung von Kniaz oder Knez (Priester oder Fürst) rührt (Schaffarik).
Die weibliche Hanptgottheit der Slaven erscheint als Siba (Leben), Mars
(Tod) und Luba (Liebe). Der hebräische Name Mariam wird von Marah (bitter)
abgeleitet, weshalb die Jungfrau (in der katholischen Kirche) die Süsse heisst (als
prophetia in contrarium). In der lateinischen Kirche heisst Maria (wegen der
Aehnlichkeit des Namens mit Meer) mare dulcedinis. In hebräischer Ableitung
von mar (Tropfen) und jam (Meer) meint Maria gutta maris. Die Reduplikation
marar meint (im Arabischen) fliessen (s. Haupt). Nach dem lausitzer Märchen
erhielt das schlecht behandelte Zweiäuglein (das Einäuglein, aber nicht Dreiäuglein
einschläfern konnte) eine Ziege, die (durch Zieglein meek, Tischlein deck} ihr
die gewünschten Speisen - schaffte (Büsehing). Nach dem lausitzer Märchen über-
Bastiau, lle is e . VI. . 2 9