In der engen Gasse, in der sich das Seminar fand, auf welchem
die jungen Europäer (Engländer und einige Deutsche) für die
vertragsweise überlassene Zollbeaufsichtigung vorbereitet wurden,
war jedes Haus an Fenster und Thüre mit gräulichen Gestalten
bemalt, nm die bösen Einflüsse abzuhalten, die durch das stete
Vorübergehen der rothhaarigen Barbaren die Einwohner hätten
treffen können. Wang-leang ist eine Wassernixe, einem dreijährigen
Kinde ähnlich, von dunkelrother Farbe. Kwei-hwo ist
ein Wirbelwind,*) den die Dämone benutzen, um die Schwäche
der Menschen auszuspähen. Meaou ist das Gespenst eines Verstorbenen,
Yih eines kleinen Kindes, No ein mit Krankheiten
plagender Teufel, Kheuh ein wahnsinniger Teufel, dem der Kopf
.fehlt, Yih ein Teufelsbote, den Dämone jagen, Luy der Dämon
des Donners, Keih der Regen verursachende Dämon. Kheh ist
ein Kindesgeist, dann die von Geistern gebrauchten Papierkleider,
% die mit dem Rauch nach der ändern Welt gesandt werden.
Nach den Chinesen ist O-me-to-fo diejenige Einheit,**) deren
scnlptured on the Michaux stone to deter the evil-disposed, who might otherwise
have destroyed it. These formidable fignres have hitherto guarded the stone
successfully. They were scnlptured, says the (cuneiforme) inscription, ana khurie
la-rashie, for the terror of the ennemies (s. Talbot).
*) Würde Gott gestatten, dass der Engel, auf dessen Kopf die Fiisse Izräils
ruhen, die Ober- und Unterlippen seines geöffneten Mundes znsammenklapptp,
so würde er damit Alles zwischen Himmel und Erde BefindUche umschliessen
(Kazwini). Im untersten (Mond-) Himmel gleichen die Engel den Kühen, im
zweiten Adlern, im dritten Geiern, im vierten Pferden, im fünften Houris, im
sechsten Kinder, im siebenten Menschen. Nach Wabb liegen über den sieben
Himmeln viele Kammern, in denen sich Engel befinden, die Gottes Lob in verschiedenen
Znngen verkünden und sich wegen der grossen Menge untereinander
nicht kennen (s. Kazwini). Wenn das Nilpferd (färas-elma) aus dem Wasser
heraufkommend, das Landpferd bespringt,. so wird ein Junges von grösser
Schnelligkeit geboren.
**) Nach den Indiern stellt die Lotus-Blume die Schöpferkraft oder Ssakti
(die Gemahlin einer der drei Personen oder Eigenschaften ihrer Gottheit) vor
(s. Olenin). Nach der Amara-Ssinha drückt die Formel (Hum mani padme om)
das (zur Schöpfung der Welt geführte) Gespräch zwischen dem Gott Ischwara
(oder Isuara) und seiner Gattin Schakti aus, indem er sie fragt (und beantwortet
wird), ob der kleine Knabe Lingam im Lotos sei (s. Paolino di Santo Bartolomeo).
Mach Igumnow ist Mani der phUosophische Stein Tschindamani. Prasrinmo, die
Regierung über die Welt vorüber ist, Schi-Kea-fo ist diejenige,
welche jetzt regiert und Me-li-fo ist diejenige, deren Regierung
erste Mutter der Menschen, war (nach der tibetischen Tradition) eine Aeffin.
Zur Wiederherstellung der im Wasser untergegangenen Welt, steht Vishnu, als
Wächter; Indra (König der Geister) Vanni (Gott des Feuers), Pidurpati und Ni-
rurdi (Könige der bösen Geister), Varuuna (Gott des Wassers), Maril (Gott der
Winde), Cubera (Gott der Reichthümer), Ixananam (eine Emanation von Ixora).
Die heilige Formel ist an den Schriftfelsen (Bitsehiktu) an der Selenga eingegraben.
Die tartarischen Völker verehrten als höchstes Wesen die Gesammtheit
des Himmels als Tängri, und machten sich, zur Verehrung der verschiedenen
Geister, kleine Götzen (Ongon) aus Filz oder Zeug. Einige ihre Zauberer oder
Schamanen weissagten aus den Schulterknochen des Himmels. Andere aus den
Flammeri des Feuers, nachdem Fett hineingegossen war, Andere im Zustande der
Verzückung. Als unter dem Tengeri (göttlichen Wesen im oberen Kaum) Streit
entstand, begünstigte der Sieg die gute Partei und die Assuri (Bösen) flohen aus
den himmlischen Wohnungen (nach der tibetisch-mongolischen Mythologie). Die
Flecken im Monde sind (nach den Mongolen) die Wiederscheine der Wolken inu^
Schatten. Als nach dem Genuss materieller Nahrung, der Glanz der Körper
verschwand, erbarmten sich vier woblthätige Tengeri (Wischnu, Mandi, Ubba und
Lukan) der Menschen, indem sie das Weltmeer mit dem Berge Ssiummer so
lange rüttelten, bis die Sonne und der Mond daraus hervorstiegen. Viele Perioden
des Falles und Wiedererstehens machen einen Galap (Gal oder Feuer und
ab oder acht), von denen acht Sterbend Vorgehen müssen. Jeder achte Galap endet mit
einer Sündfluth und die anderen mit einem Brande. Jeder 56. Galap schliesst
sich mit der Zerstörung der Welt (Galap Ergichu). Die geistlichen Bücher, die
die Beschreibung der wundervollen Thaten der furchtbaren Burchane enthalten,
darf man nur im Frühjahr und Sommer lesen, denn zu anderer Zeit würde (nach
Ansicht der Mongolen) Wirbelwind und Schnee folgen. Würde man die Geschichte
Gesser Chan’s im Winter lesen, so würde der Zorn dieses Burchanen erweckt
werden, und feuchte Witterung oder heftige Kälte folgen (s. Timkowsky). Nach
dem (mongolischen) Buche Nomun dalai (Meer der Bücher) muss der Lama
geehrt werden. Nach dem (mongolischen) Bnche Zagun Kurdunu Undussun
Tantariss wird die höchste Weisheit erreicht durch Verherrlichung der Lama.
Nach dem (mongolischen) Buche Iehe Muranu Tantariss find fünf Klassen von
Sünden zu vermeiden. In dem vorigen Leben war der (dreiunddreissigköpfige)
Elephant des Churmusta der ungeheure Vogel Garuda. Die Schrift, die man in
Tibet und Boutan zum Schreiben der heiligen Bücher braucht, heisst Uschen oder '
Schob. Erlik-Chan cnnsultirt das Buch Altan Toli (goldener Spiegel). Durch
die drei Reiche des Elends (gurban Ssaiatan) werden die bösen Thaten bestraft.
Nach dem Buche Jartnntschin Toli haben die Bewohner von Birid das Ansehen
flammender Feuerbrände, Hunger und Durst leidend. Das gemeine Volk (in
Mongolia) nennt den Schigemuni au ch : Burchan Baktschi (Lehrer der Götter).