Gelehrten des M ittelalters in den alchymistichen Schulen Spaniens) die
Geheimnisse der N a tu r zu lernen, so werden sie sich nicht mit den für
die grosse Masse bestimmten V o lk sm itte ln und Gaukeleien (die P lin iu s
als von den M ag ie rn iherrührend auffdhrt) begnügt haben, sondern zugleich
an den alten Culturstätten Mesopotamiens die Schriften einer frü heren
Gelehrsamkeit studirt haben, deren System die eingedrungenen
M ag ie r mit dem ihrigen zu verquicken gewusst hatten in einer von Her-
mippos a uf zwei Millionen Verse ' berechneten L ite ra tu r. A n die Spitze
des Ganzen wurde im V I I . Jahrhdt. a. d. (nach Aristoteles) der Name
des Zoroaster gestellt (Schüler des Agonakes) und seine Nachfolger,
die M ede r Apusorus und Zaratus, die B ab y lon ie r Marmacus und A ra -
bantiphocus und der A s sy re r Tarmoendas. In der römischen Kaiserzeit
(als Nero durch seine temporäre Hingabe an die Magie dieses seit X e rxe s ’
Zügen in Griechenland geläufige Zauberwesen neu belebte) bestand die
Le h re in einem systemlosen Gewebe tantrischer Ceremonien, die neben
den bestehenden Religion en herliefen und sich Jeder (als mit keiner
in die P rin c ip ie n collidirend) anfügen konnte; in früheren Jahrhunderten
aber waren (wie unter der politischen Machtstellung der Brahmanen in
Indien) religiöse A p o s te l predigend durch die W e lt gezogen, und wenn
die Lehren des Osthanes sich bis Britann ien verbreitet haben sollen, so
la g es für den unter D a r iu s Hystaspes mit dem alten Namen wieder
auftretenden Reformator noch näher, Missionäre nach Indien zu senden,
die in einem polynesischen System inca rn irte r Buddhen den Stamm des
jüngsten (der je tz t durch einen langen Um lau f von C y k le n von seinen
Vorgängern abgetrennt wurde) zum dauernden machten und in K r ish n a ’s
Berufungen auf den Feuer-Cultus führten (in Verbreitung des Jannes
oder Johanda bis zur jüdischen Schule).
W ie die Pasargadae unter den edlen Stämmen Persiens, nennt He-
rodot die Germanen unter den ackerbauenden und (neben D a i oder
dacischen Dahae) die Sagartier unter den wandernden. Strabo rechnet
zu den Maioten die A sp u rg ie r, die sich als A s i (oder Tocharer) mit den
A la n e n (oder A ssen) verknüpfen und weiter in A s g a rd mit den Sagartiern
deren Gorod oder (im Zend) V a ra (als befestigter Umkreis oder avarischer
Rin g ) die (germanischen) We r-Män ner benannten.
Gobineau weist a uf die Ae h n lich ke it der iranischen Reichsversammlungen
mit den Parlamenten (zur Z e it der Capetinger) hin, besonders
unter der die Macht der Feudalherren begünstigenden Herrschaft der
Parthe r et i l en résultait ces assemblées que les écrivains occidentaux
ont appelées le sénat des Parthes (wie der Götter-Senat in den odinischen
Mythen). D e r parthische R itte r (der mit einem F a lk e n jagend auf den
Intaglien dargestellt wird) portait, comme les Sarmates, l ’armure écailleuses,
certainement en usage chez presque toutes les nations arianes et représentée
si exactement chez nos cavaliers d’Europe par la cotte des mailles.
D ie Liebesabenteuer der iranischen Helden m it turanischen Prinzessinnen,
des Bijen mit Menijeh, des Syawekh, Rustem in K a b u l, und ebenso
der Roman A b ty n ’s in B e s ila ne manque pas de raconter le mariage avec
les détails de nos romans chevaleresques“ , deren Liebesabenteuer sich in
allen Einzelnheiten in denen der iranischen Helden mit turanischen P r in zessinnen
wiederholen, des B ije n mit Menijeh, des Syawek, des Rustem
von K a b u l u. s. w.
O d in oder W o d a n , der (nach P a u l Warn.) von allen Germanen als
Mercur verehrt wurde, besuchte (nach Saxo Gr.) Upsala*) zu verschiedenen
Zeiten von B y zan z aus, eine aus früheren Handelsbeziehungen
mit dem Namen der späteren Kaiser-Residenz bezeichneten Hauptstadt
asiatischer Nomaden, die auf den von buddhistischen Missionären nach
dem Norden gebrochenen P fad en edle Abenteure r entsandten, welche
als die Türken (der Hervararsaga) oder Tocharer (der A s i) im Norden
auftreten und dort (Saxo Gr.) die dänischen Ja rle als satrapae bezeichnen
lassen, die Beda bei den Sachsen kennt. D e r T ite l des Gotarzes
als occzQcc.Ttijs tcvv ocixociTtwv übersetzt sich mit Ksh a trap a Danghavo (auf
der Inschrift von Behistun). D e r in der nordischen M yth e in einen
odinischen Helden verkehrte Buddha würde im H in b lic k auf die martialischen
Wandlungen der Bodhisattwa nichts A u ffä llig e s haben, da solche
Umgestaltungen unbestimmter re ligiöse r Gestalten nach dem herrschenden
Volksgeiste überall hervortreten, und Christus im H e liand * * ) ebenfalls auf
dem besten Wege war, in eine Repräsentation des Feudalwesens (der
Germanen oder der Arsa cid en ) überzugehen. Buddha, als Schigemuni
(in Sigtuna seines Sohnes S ig fr ie d ) ,. verknüpft sich mit Hermes, dem
Sohne der Maya, der in seiner K in d e rz e it die Possen des Krischna-Cultus
aus den buddhistischen V ishnu-Avataren wiederholt, und an des krieg e rischen
O d in Stelle t r it t der sanfte Ba ld e r (Baeldaeg) oder P h o l (als Fo),
durch zufälligen W u r f getödtet, wie K r ish n a im W a ld e . W ie die in
Indien mit der Verehrung des Brahma eintretenden Dewas (vom vorislamitischen
Islam der Ira n ie r in götzendienerische D iv s verkehrt) Städte
*) Olaf Try g v ä so n (bei T o rf au s) s e tz t das E in d rin g en d e r b e z ü g lic h e n O d in sleb re n ach
Norden in die Fried en sz e it (zu C h risti G eb u rt), als in Schweden F r e y r u n d F ro d e in D än em ark
h e rrs ch te (in Fro d es’ Fried en ).
**) Zwölf h o ch b e rü hm te H eld en d e r V o rz e it u n te r des Himmels S te rn e n , K emp en Gottes,
sin d (im angels. G ed ich t Andreas) die Apostel (W eh rm än n e r w e itk u n d au f E rd e n , k ü h n e Volksfü
h re r im Kriegszuge tap fe r), th o n n e ro n d an d h an d on h e re fe ld a h e lm ealgodon on meo tn d -
v an g e ). H y h t v ä s genivad b lis in b urgum th u rh th ä s b eo rn es c ym e , #im angelsächsischen Ged
ic h t vom Christ, bei dem d e r k ö stlich ste Gefelgedienst g e le is te t w ird (b . Cy n ev u lf). So huie,
so mi th a n forlognit liudobarno h e lith o for. th e sa ro h e ri (W e r mich ab e r v e rleu g n e t von den
L eu tek in d ern , von den Helden, v o n d ie se r Schaa r) d e r w ird g estra ft, w e r ab e r d ie Jü n g e rs ch a ft
b e k e n n t, dem wird d e r Heliand e in mild e r Mundherr (mildi mundboro) sein (s. Köne). An
y uwes Dro h tin e s Doron, zu eu e re s d ro sten (T ru h ten oder T ru s te e ) T h ö re n (im H elian d ). P o rta -
v it (Lambertus) quasdam sanctas reliq u ia s in collo suo u t tu tu s p e r eas esse po sse t in bellis e t
in quibusumque ad v e rsis, sed mox u t mo ritu ru s e ra t ex ilie ru n t de collo ipsius re liq u ia e , ac
siquis cum im petu eas exoussisset e t v o la v e ru n t su p e r collem qu en d am (s. Matthaeus).