übrigen vielleicht absichtlich dio Sprache dialektisch vorllndcrt.
Tritt dann ein Allen gefährlicher Feind hervor, so vergössen sie
ihre Privatstreitigkoiton vor nöthigem Schutze gegen jen e , wie
die Hellenen die inneren Kriege, wenn ein Perser dio Freiheit
bedrohte. Je enger der gesellige Kreis gezogen ist, desto leichter
tritt dann der Mythus zusammengehöriger Abstammung hinzu,
wie bei den Hellenen in Hellen und jeder Stamm von einem
seiner Söhne, oder die Istävonen, Ingiivonen, Hermionen bei
den auf Mannas, Sohn des Tuisco, zurltckfllhrenden Germanen.
Den Istävonen gegenüber hielt der Ingävone gewiss seine partielle
Nationalität erbittert aufrecht, wenn er auch im Existenzkampf
mit Rom über solche Streitigkeiten als private hinweg-
seheu mochte, aber wo solche Motive fehlten, konnte innerhalb
gemeinsamer Abstammung die unübersteiglichste Barrière aufgerichtet
sein, wie zwischen Semiten und Hamiten, obwohl beide
nebst den Japhiten) auf Noah zurückführten, als gemeinsamen
Ahn der ganzen für sie bekannten Welt. Innerhalb der Semiten
zersplittern sich weiter die Scheidungen der nahverwandten und
doch feindlichen Nachkommen des Isaak und Ishmael, des Esau
vAvsh) und Jakob u. s. w. Im Fortgange der Entwicklung nimmt
der Strom der Nationalität eine Menge Seitenarme in sich auf,
die nach der stattgehabten Mischung der Wässer nicht weiter
abzuscheiden sind und für sich selbst integrirende Theile der aus
ihnen und durch sie erst gebildeten Nationalität darstellen, wie
finnische, serbische, illyrische, permische und andere consti-
tuirende Elemente in der Nationalität des Slawenthums. Wie
sich ein Volk die mythologische Vorgeschichte zurechtlegt, hängt
von den Causalitäten seiner Charakter-Eigenthümlichkeiten ab.
Bald glaubt es, der Erde entsprossen zu sein (wie Libyer und
Moxos), bald leitet es sich von Thieren ab (wie die Indianer),
bald von Heroen (gleich den Hellenen) oder Göttern, und im
letztem Falle wird das volle Licht der Bildung (als himmlische
Offenbarung) unter den Ahnen leuchten (wie in Indien), wogegen
der betriebsame Chinese, der sich seiner Hände Arbeit freut,
auch in seinem ganzen Stamme ein mühsames Heraufarbeiten
zur Civilisation mit allmähliger Aneignung ihrer Segnungen vermut!
i et und ebenso der rodend in den Bergen Cambriens siedelnde
Brite von der Zeit erzählt, wo seine zuerst anlangenden
Vorväter diese Wälder noch unter der Herrschaft der wilden
Tliiere gefunden. Auch in Polynesien sprechen Wandersagen
von dem Auffinden von noch (oder doch derzeit) unbewohnten
Ländern, und als verhältnissmässig unbewohnt sind Gegenden
wie Californien, anzusehen, wo die verkümmerten Indianerstämme
selbst nicht das Gold entdeckten, sonst der mächtigste Anreiz der
Begierden. Solche oberflächliche Lagerungen des edlen Metalles,
wie dort oder in Australien, können bei statthabender Einwanderung
ihren Reichthum nicht lange bewahren, und auch die spanischen
Silberminen wurden seit dem phönizischen Handelsverkehr
rasch erschöpft, müssen also vorher in längerer Isolirung (welche
trotz der alten Cultur derTurdetani dort periodisch bestehen mochte,
wie in Japan, bis die Ausführung der Goldkobang die europäischen
Kauf leute bereichert) Zeit zur Accumulation gehabt haben ¡gleich
den Schätzen Perus). Ein bedeutsames Ereigniss in der Vorgeschichte
Europas war jedenfalls die Epoche, als der syrische
Kiel, den Wogen und Stürmen trotzend, das Meer durehschnitt und
der bisher in Egypten vorwaltend continentalen Cultur eine maritime
Verbreitung gab. Es war dies ein Anfangs- oder doch
ein Wieder erneuerungspunkt der Geschichte durch gegenseitige
Verknüpfung der Völker und Länder, aber nach einem Anfänge
der Völker wird man ebenso vergebens suchen, wie nach dem
der Länder.
Je nach dem von dem Beschauer eingenommenen Standorte
ändert sich die Perspective, unter denen der betrachtete Gegenstand
erscheint und, um ein Gesammtbild von der Menschheits