3) Sagardagam (nigente charin irectsche) oder der einmal gehandelt hat,
im Fortschritt, den W e g der E rd e wandelnd und darauf zurückkehrend
zur weiteren Verbesserung für sich selbst und Andere. D ie E h rlichkeit
und Ka clisuch tlosigkeit sind seine auszeichnenden Eigenschaften 4) Ana-
gamani. Dazu gehören diejenigen Sterblichen, die a lle auf ihnen ruhenden
Pflichten erfüllt haben und keiner weiteren Wiedergeburt bedürfen (charin
ulu inektschi). Sie verbringen ih r Leben in Rechtschaffenheit und Frömmigkeit.
5) Arehan D a in i Daroksan. E in Held, der alle Schwierigkeiten
zu überwinden vermochte und, auf seinem Wege die W u rze l des Schlechten
abwerfend, hindurchdrang in die geheimnissvolle N a tu r. 6) B ra d i Sabut
Uberen Burchan. Derjenige, der sich zu dieser Höhe erhoben hat, sieht
die geöffneten Pforten des Nom, durch welche er in die W e lt der Wunder
einzieht und sich verwandelt in die Wesen von der N atur der Buddha
(Gakza tschinnartu). Zu den M itte ln der Vollkommenheit gehören: 1) die
P aramita (Baramiten) oder die Moral-Lehre, 2) der Schlüssel der Religion,
3) das Gebet, 4) K u rd u , 5) das F a s te n , 6) die Ceremonien. D e r hauptsächlichen
Baramiten giebt es sechs: 1) die Lehre der Güte (uglige Bara-
mite), 2) die Lehre der Gedu ld (ku li zengoi), 3) die Lehre der Bemühung
(kitschen goi), 4) die Lehre der Enthaltung (schakschabat), 5) Ascetismus
(dyana), 6) M edita tio n (bilge). Hie rzu giebt es wieder Unterabtheilungen.
D ie Weg e sind affirmativ und negativ. Im Beg riff der Negation findet
die Aufmerksamkeit im Menschen: 1) fün f unverzeihliche Todsünden (ta-
bun sabzar uge n ig u l), 2) die fün f nahestehenden (chidar tabun nigul),
3) zehn schwarze Sünden (arban chara nigul). Zu den Todsünden gehören:
1) Gotteslästerung (Burchan nugudi utegeriku), 2) Vatermord
(Ekeezege alachu), 3) M ord eines H e ilig e n (D a ro k sani alachu), 4) die
Verachtung des Bantschin Bog d a D a la i-L am a und überhaupt der W ie d e rgeborenen,
hauptsächlich wenn Blutvergiessen damit verbunden ist (te-
guntschilen ireksenu, böinjetze tschisun garchu), 5) die Zertrennung (durch
Zwistigkeiten) derer, die sich durch gemeinschaftliche Gelübde dem Gott
geweiht haben durch S^ctirerei (bursan tchubara gudon nuku ri salga-
gachu). D ie fünf nächsten Sünden bestehen in : 1) Entheiligung der Tempel
(sume su birg aig i ebdeku, 2) die Verhinderung an guten Thaten (susuk-
tenu edi buliarchu), 3) Lästerung der Geistlichen (Burzan chubargu di
doromd jilch u ) , 4) Störung der heiligen Gebräuche (Dulbe kiget vinein
sasagi ebdeku), 5) R a u b des letzten Stück Brodes von Wanderern (dian-
tschidon idegeni ideku). D ie schwarzen Sünden bestehen in den äusser-
liehen des K ö rp e rs (Tödtung eines T hieres, Diebstahl, Sclaverei in der
Leidenschaft), denen des Wo rtes (Lüge, Kla tsch e re i, harte Beurtheilung,
Verleumdung), den zum Herzen gehörenden (schlechte Gedanken, Neid,
Verachtung). N a ch diesen Warnungen vor Sünden werden die Pflichten
der Frömmigkeit auseinander gesetzt in Bezug a uf die Götter, Menschen,
lebenden Geschöpfe und gegen sich selbst.
D ie P flich ten gegen die Götter bestehen in : 1) Dass über die Götter
nur demüthig geurtheilt werden muss, da der Mensch immer vor den
Au gen der Gottheit ist. 2) W ie alle Geschöpfe die Götter lobpreisen,
muss sie auch der Mensch nicht nur mit dem Munde, sondern auch mit
der T hat rühmen. 3) D e r Weg des Lebens ist schmal; wer aber diese
Bahn wandelt, muss die Ueberzeugung haben, dass er auf dem breiten
Pfade der W e lt dahingeht, dass die Wesen a lle r Welten auf ihn blicken
und sein L o o s dem Schicksal mittheilen. 4) Das B ild , das bei diesem
Gedanken sich in der Seele des Weisen ab d rück t, is t , dass a u f der
höchsten Bergeshöhe, den Zuschauern gerade gegenüber, die heilige Lotus
blüht. D o r t sitzt der lichtstrahlende A b id a mit v ie r Repräsentanten
seiner unergründlichen Eigenschaften unter dem Schatten der W o lk e n
und umgeben von den Schaaren der Idam-dokschih, Bodhisaten und Chu-
tukten, S haravaken, Bradiga buten und alle r Götter und Göttinnen. D ie
andere Seite des grossen Bildes nehmen die Götter der Weltregierung
ein, in den zehn Gegenden der W e lf, placirt. Zuletzt, in der nächsten
'Nähe des Zuschauers (und neun E lle n von seinem Kopfe), befinden sich
acht Altäre, auf welchen der geistige V ate r sitzt mit allen früheren, in
Nirwan umgewandelten Lehrern des Gottesdienstes. Ringsum folgen in unzähligen
Reihen T än g g ri und andere sechs K lassen der Wesen. 5) Indem
man sich in Gedanken dieses B i ld vergegenwärtigt, muss man so urtheilen:
Wen n der Mensch, indem er einem G o tt dient, so v ie l Gutes empfängt,
dass es das Maass seiner Begriffe übersteigt, so muss der Dienst mehrerer
Götter ihn in die Regionen unbegrenzten W ohlstandes bringen. 6) D am it
die beschränkte Na tu r des Menschen keine Hindernisse bietet, muss man
in der Hinwendung zu den Göttern auch seine eigene L a g e beachten. D ie
E in zah l des Wesens muss man in Gedanken theilen in eine unzählige Menge
der Atome, denn wenn der Mensch, als Ein zah l angenommen, V ieles aus-
richten kann, so muss er v ie l mehr zu thun fähig sein, wenn er ausgebreitet
ist in alle Räume der W e lt und sich auf diese W e ise in Z u sammenhang
mit allen Wesen der W e lt bringt. 7) A b e r diese Regel
nähert nur dem Z ie le , ohne ganz dahin zu führen. M a n muss daran
denken, dass die Götter reine W esen sind, und. dass derjenige, der ihnen
angenehm sein will, seinen Geist rein halten muss, sowie seinen K ö rp e r
und seine Wohnung. 8) Desto reiner muss das Opfer sein, das den
Göttern gebracht wird, und der Opferbringer muss in schicklicher Weise
handeln. 9) Wenn aber auch dann noch einige Feh le r Vorkommen, so
bleibt nur das Gebet zu vergrössern und die Demuth, um mit der Seele
zum H immel emporzusteigen. 10) A lle G efühle der Thaten müssen belebt
sein durch die Hoffnung a uf die Götter, denn ihre Gunst is t höher, als
jede De cke und Schutz.
D ie Pflich ten zu den Menschen und allen lebenden Geschöpfen:
1) Sich gegen Andere zu verhalten, w ie man sich um das W o h l seiner
eigenen Umwandlungen bemüht. 2) B ereit zu sein, zu beten um unzählige
Umwandlungen zur Rettung seiner selbst und der Uebrigen. 3) W ie
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