übereinstimmende. Ausserdem sind gerade die Entbehrungen und Müh-
Seligkeiten eines gedrückten Standes le icht Veranlassung, zum E in t r it t in
den Mönchsstand zu bewegen, dem einzigen P fa d der Rettung und dem
einzigen Ziele des Strebens, während im Gegentheil die Verbesserung
der materiellen L a g e nur zu Sinnesbetäubungen führen würde, die die
Stimme des Gewissens überhören lassen. D ie einzige Massregel, für welche
sich deshalb die Hierarchie des Buddhismus bei den buddhistischen Machthabern
für das V o lk verwenden dürfte, würde darauf hingehen, auch
den Frohndienern und Leibeigenen die Tonsur zu gestatten.
D e r Buddhismus b asirt 1) a u f den vie r Sätzen vom Schmerz, in
der Constatirung des Lebens als eines entsprechend leidensvollen, in
allgemeiner V e rg ä n g lich k e it und Gebrechlichkeit, 2) auf der Verkettung
des K reislau fes in der Wahrnehmung, dass die aus der A v id y a aufsteigende
W u rz e l nothwendig zu einer weiteren und schmerzlicheren V erstrickung
in der W e lt führen muss, 3) a uf den Pfaden, um (durch die Wiedergeburten
geläutert und vorbereitet), in A bwendung von dem Körperlichen, den Bann
des C irk e ls in der Meditation zu durchbrechen, alle noch mit dem S inn lichen
verknüpften Empfidungen nach einander im Geistigen auslöschend,
b is die Betrachtung, durch die Himmel emporgestiegen, sich im N ir-
vana auflöst.
D e r Name der Brahmanen lässt sich in Indien sicher zur Z e it der
macedonischen Eroberung naehweisen und mag schon auf v ie l frühere
Perioden zurückgehen, wenn wir den einheimischen Autoritäten folgen, wie
mit grösserer Zuverlässigkeit den palästinischen, die A b rahamiten schon
im hohen Alterthume naehweisen. Abraham war von jenen Nebenländern
Armeniens ausgewandert, die innerhalb der nomadischen Völkerfluth liegen
und die sich auch in einer späteren Geschichtsepoche wieder eng mit den
Parthen verknüpft finden durch Einsetzung einer arsacidischen Dynastie.
Dass Parther nur eine dialektische Sprachform der Parse r (der die Co-
phener verdrängenden Perser) is t , hat Herbelo t gezeigt, und wie leicht
dialektisch b und p wechseln, zeigt, wenn B eispiele nöthig wären, unser
eigenes Idiom in seinem Provinzialismus oder das der Indoehinesen. B e i
dem constanten Uebergange von R i n L würde, gewünschten Fa lles , keine
S chwierigkeit vorliegen, einen Zusammenhang von B a a l oder B e l mit
B o r anzunehmen, was (wenn A nalogien wechselnder Sprachregeln auch
sonst gelten) m it M a r oder H e rr (als Priestertitel) identisch sein würde
und sonst im Chaldäischen dem hebräischen Ben oder Sohn in heiligen
Namen entsprechen würde (während der früh bei den Germanen gekannte
„ S a n g des B arditus sich unter den keltischen Barden erhielt, die Wenden
in W o lg a s t den fünfköpfigen Bardawitt indischer B ild u n g verehrten, die
L ap p en den Barara-kied, Sohn des Radien Atzie, als Schöpfer, und auf
der ändern Seite w ieder der einfache V olkglaube sich mit dem schwedischen
K o b o ld P a ra begnügte, mit dem lithauischen B arstukken u. s. w.). Balaam,
Sohn des Bao r oder Beor, w a r (nach Arabern) zu seiner Prophezeiung
befähigt worden, weil er die heiligen Bücher Abraham’s gelesen. Sollte,
wie es vielfach versucht ist, Sara (Saraswati’s) Gatte Abraham (Abrah)
mit den Brahmanen (Abrahmanen bei Marco Polo) oder (in einer der dialektischen
Aenderungen) Barmanen zusammengestellt werden, so könnte
die von Herbelo t bei T ürken (als A tra k ) und K u rd e n (als A k rad ) bemerkte
Regel der P lu ra lb ild u n g gelten.
So w e it unsere classischen Nachrichten zurückreichen, sind die P e r ser
schon unter ihrem (je nach dem Ohr des Hö rers oder dem Mund des
Sprechers in der einen oder ändern Fo rm erscheinenden) Namen bekannt;
wie lange vielleicht schon über dieselben hinaus, lässt sich nicht erkennen,
so lange kein geschichtliches L ic h t das D u n k e l erhellt, und wessen Augen
in diesem dennoch etwaszu sehen sich zwingen wollen, werden durch sub-
jective Phantasmen getäuscht werden. Indess ist es uns aus den Vorgängen
deutlich erhellter Epochen erkennbar, dass die Namen der unstäten W a n d e rvölker
h ier und da aufzutauchen pflegen, vorübergehend verschwinden, und
wieder bald in localer Beschränkung, bald in weiter Ausdehnung an denselben
Orten wie früher, oder in neuen Wohnsitzen gehört werden. N ic h t nur würde
also a p rio ri nichts im Wege liegen, sondern die bei M an g e l sicherer
Daten als Ersatz eintretenden Analögienschlüsse würden selbst dazu
nöthigen, dass dem b e i Saken, Skythen, T ataren Geten u. s. w. bekannten
Schicksale auch die Namen der P a rth i oder P a rs i nicht entgangen seien
und in bestimmungslosen Vorzeiten auch bestimmungslos oft wiedergekehrt
sein mögen, wiewohl gerade nicht nothwendig innerhalb des kleinen
Cirkels, von welchem umgrenzt uns die Classiker aus überlieferten Quellen
die Geschichte assyrischer, babylonischer, medischer Dynastien beschreiben,
schon einige Jahrhunderte vor demjenigen Zeitpunkte, mit dem ihre eigenen
Beobachtungen begannen. Damals konnten die räuberischen Streifzüge
Partha heissen von P a rs oder L e op a rd (Berber von B a rb a r im A ra bischen),
wie die A lb a n ie r den ihrigen Tscheta (Chita) nennen, die K i r gisen
A lamanie (der Alamanen), und die Sikhs nannten sich Sing (Löwen),
wie nordische Stamme von den Wroifen und 'die Indianer von vielen
anderen Thieren.
Nehmen wir also vorläufig an, dass schon vor der Begründung der
persischen Königsdynastie an den Grenzen des Landes ein ähnlich lautendes
R e ite rvo lk gehaust habe, das vielleicht von den Sitzen der späteren
Dahaer oder der jetzigen K ad ja ren aus, bald nach Westen, bald nach
Süden gestreift sei, so würde sich damit für die weite V erbreitung eines
ähnlich klingenden Wortes ein einigender Zusammenhang gefunden haben.
D er Name eines Volkes k leb t an einer Menge Dingen, die mit demselben
in irgend welcher Beziehung stehen. K a shm ir ist ein Shawl auch für den,
der nichts vom L a n d e K a shm ir wissen sollte, C h in a is t im Englischen
neben dem Namen des Landes für Porze llan im Gebrauch, M ad rassi sind
eine bestimmte A r t Zeuge, ob in Madras oder anderwo gemacht u. s. w.
Je mehr also ein V o lk , sei es durch Handelsbeziehungen, sei es durch
B a s t i a n , Reise VI. 4Q