R id i Chubilgan.*) A ls 'B u d d h a sich in dem H immel der 33 T ä n g g ri befand
(um seine Mutter auf eine höhere Buddhastufe zu befördern), sandte der
K ö n ig üdajana von A n ä d k ä k den Kü ns tle r Maha-Modgalwani (durch die
K r a f t des R id i Chubilgan) in das Reich der 33 Tänggri, um eine Statue
Buddha’s zu verfertigen, von der Buddha (bei seiner Rückkehr) prophezeite,
dass (nach 1000 Jahren) sich dieses B ild (Sandan Soo) in das Reich
der Chara K ita d (Nordchina) erheben und dort grossen Segen verbreiten
würde.
A u f dem A ltä re (Yandar) stehen die Burchane (in dem burätischen
Tempel am Gänsesee), von denen der vornehmste (Schijeimuni) einen
T o p f a uf dem Schoss hält (s. Martos). D ie weiblichen F igu ren stehen
im Umkreis. Darache is t die Mutter jed e r Gottheit, D ie Opfer bestehen
*} Das B u ch Uliga run dalai (das Meer d e r Gleichnisse) o d e r Dsang-lun (Damaraukonama)
han d e lt v o n d en V e rrich tu n g en Schagkiamuni’s als B uddha. Schagkiarauni s ta rb 2134 a. d .
(m it welchem J a h re d ie Chronologie d e r T ib e te r u n d Mongolen b eginnt). Zeh n J a h r e sp ä te r
wu rd e v o n e in e r Versamm lu n g u n te r d re i H au p tsch ü le rn (besonders A n an d a ) d e r e rs te T h e il
d e r L e h ren gesam melt. D ie zw e ite Sammlung geschah 110 J a h re u n d die d ritte 300 J a h re
n ach seinem Tode, au f einem grossen Concilium in dem Klostertempel Dsha landari in Kashmir,
^ ° ^ en K e tz e re ien eines Geistlichen (in dem Maha-Dewa e in g ek ö rp ert w a r) begegnet wurde.
Schagkiamuni, a ls g anz v o llen d e te r Bu d d h a (Ssanggjai im Tibetischen, Bu rch an im Mongolischen
u n d Fo im Chinesischen) k an n n ic h t (m itte ls t-C h u b ilg an e ) w ied e r e rs ch e in en , w ie d ie unv
o llen d eten B u d d h as. Von den ganz v o llen d eten Buddhas finde t sich (in d en Tempeln) n u r
das B ild des Sch ag k iam u n i, als Regierers d e r We ltp erio d e (b is Maidari folgen w ird ). Die
sieb en te Stufe (ü b e r den sechs Reichen) is t die B u d d h a - oder B u rch an -W ü rd e . Diese g eh ö rt
dem Ortsch ilan g (GeburtsWechsel) n ic h t m e h r an. W e r diese W ü rd e erw irb t, h a t das Ufer des
Ortschilang-Meeres e rre ic h t u n d is t fü r im mer in Sich e rh eit. D ah e r in den buddhistischen
Bü ch e rn a lle dah in fü h ren d en M ittle r und Mittel G ätü lg ak tsch i (H in ü b e rfü h re r) g en a n n t werd en .
Das sich tb a re W e lta ll is t aus dem le e ren Raume n ach folgerechtem Naturgesetze entstanden.
Diese E n tw ick e lu n g des le e re n Raumes, die se r Niede rschlag aus demselben o d e r dessen Z e rstü
ck e lu n g in unzählige Theile, diese dann en tstan d en e Materie, ist das Uebel des S irtin tsch ü
o d e r des W e ltalls in seinen in n e ren und äu sseren B ez ieh u n g en , aus welchem d e r Ortschilang
(d e r b e stän d ig e Wechsel) n ach u n ab än d e rlich en Gesetzen en tstan d en i s t , n achdem diese d u rch
je n e s Uebel b eg rü n d e t w aren . Die g e stö rte E in h e it des le e ren Raumes w ied e r h erzu stellen , ist
d e r In b eg riff d e r Bu d d h aleh re, u n d dann zerfliesst zu le tz t Bu d d h a in die grosse E in h e it des
le e re n Raumes (Chagossun Aghar). B ei d en Mongolen heisst; die Padm a -B lum e : Linchoa. J a -
m in tak a ^ J am an d ag a ) u n d Mahakala (Mahagala) sind Namen des Siwa. Die mongolischen
S ch riftste lle r ric h ten , in. d e r E in le itu n g ih re r W e rk e , manchmal ih r Gebet an die G ö ttin Ssua-
ra s su a ti (um Bege isterung fü r s ich u n d Verständniss fü r ih re Le se r zu erlangen). Eine ähnliche
A n ru fu n g w ird meistens an dem Anfang eines Buche s an den b u d d h istisch en T emp elg o tt Man-
d shusri (Mandsuschri oder Mandsuschiri) g e ric h te t (als e in J in a o d e r Ja in a -H e ilig e r). Von
Mandshu (schön, angenehm) k om m t d e r Name des Volkes Mandschu. W äh ren d die T ib e te r den
bu d d h istisch en G o tth e iten eigene Namen gegeben, h ab e n die Mongolen (obgleich sie den Buddhismus
aus T ib e t e rh ie lten ) meistens die in dischen Namen b eib eh alten , weil die Kaiser d e r
D y n a stie J u a n me istens Lamen aus dem Gesch lech t d e r Schagkia beriefen, von denen m eh re re
in In d ien gewesen w a ren . Wad sh rap an i (Odschiropani) is t ein Name des In d ra (des Donnerers).
Brahm an e h e iss t au f Mongolisch Biraman u n d a u f T ib etisch Bramszae. Die tib etisch en Könige
h iessen Th i o d e r K h ri (Th ro n o d e r Sessel), als b ei d e r Huldigung emporgehoben. Amida oder
Amitabha h e iss t (im Mongolischen) G ä rä ltu Muchur ü g ä i o d e r Kisaghar ü g ä i B u rch an (d er
g lan zstrah len d e u n endliche Buddha).
in S chälchen m it Wasser, Graupen, Räucherwerk (Artzoe) u. s. w. Zwischen
den Vorhängen ist ein Stück gelbes Seidenzeug (Chadak) aufgehangen.
Im rechten W in k e l hängt ein weisses Stück Zeug (Tzalan-Chadak).
Zwischen dem gelben und dem weissen Zeug ist ein mit Blumen verziertes
Stück buntes Zeug (K ip ) befestigt. A n jeder Seite hängen neun
cylinderartige Vorhänge (Djan-tsan). Dazwischen hangen Glaser um
eine gläserne K u g e l (Tali) zum Reflex der L ichter. A u f dem unteren
T h e il des A lta re s liegen messingene Becken (Selnam) zum Schlagen
(beim Gebet), woran Räuchergefässe (Woipor) befestigt sind. E in achteckiger
Kasten (Churdu), Gebete und Bücher enthaltend, steht (in L a ternenform)
auf einer A ch se (zum Drehen). In der Nähe des Kissens,
auf dem der Chamba sitzt, sind Thierfiguren (Elephant, grünes Pfe rd
u. s. w.) aufgehängt, sowie Knochentrompeten (zum Blasen), Spiegel
(Irdin), Goldblumen (als B ild der Ew ig ke it), Seidenzeuge, Menschen in
verschiedenen Stellungen u. s. w. Das B ild des Menschen stellt den
Himmel vor. Zu bestimmten Zeiten dreht der P rie s te r die Betmaschine,
indem er seinen Rosenkranz (aus 108 weissen und 3 grünen K n o ch e n kügelchen)
in die H an d nimmt (zum Beten), und liest dann wieder die
religiösen Bücher. D ie Vorhänge über den K u rd u sind m it Glo cken behängt
und klingeln, indem die Betenden daran rühren. D e n E in g a n g
zum Tempel bewachen ein Löwe und ein Leopard, mit F e lle n (woran
P fe ile , Bogen, Gewehre, Säbel u. s. w. befestigt sind) überhängt. In
der V o rh alle finden sich drei Götter (Micharansa) zwischen Flammen
(mit Schwert, Guitarre u. s. w.). N u r den Lamas ist es erlaubt, die Sitze
in der Pagode einzunehmen. D a s V o lk b le ib t während des Gottesdienstes
im Hofe. Zwischen den P fe ile rn hängt das M atö r-tolavoi (ein
ausgeschnittenes B ild der Göttlichkeit). In der Mitte des Tempels
hängt das Schugur (10 seidene Streifen, die eine cylinderförmige F ig u r
bilden). Um die Götzen hängen Chon-cho (Laternen-Glocken) an der
Decke. Gegenüber dem Chamba sitzt der Schiretui (der zweite Priester).
In einer Reihe mit dem Chamba sitzt der Sarjei, neben ihm der Zasök
Schensawa, dann der Unsit, dann der D a a , dann der Lan su und dann
die übrigen Lamas. Ringsum hängen die Götterfiguren (mit v ie r oder sechs
Händen) in rothen oder schwarzen Gesichtern. In einem iso lirten Tempel
steht (auf Rollen) das grüne P fe rd (vor welchem Kerzen brennen und
Opfergaben gestellt werden) mit einer H o lz fig u r (in der Fo rm einer Car-
dinals-Mütze)' am Sattelzeug. Daneben steht ein Lastwagen, a u f den
(bei festlichen Ceremonien) der N a y a d ir (ein messingener Götze) gestellt
wird. Das F e s t des weissen Monats (am 20. Januar) wird gefeiert zu
Ehren des Götzen M ayad ir und des grünen Pferdes, das verehrt wird
als dasjenige Thier, von dem die Menschen ihren Un te rh a lt empfingen.
D as V o lk zieht das grüne Pferd (mit dem Götzen darauf) im Tempel
umher (Triumphlieder singend). In der Procession folgt der Chamba
mit den Lamas und nachher der Chuborani (Kirchenälteste).