und die 33 Götter ergriffen die Waffen, da sie glaubten, dass
ihre Feinde, die Assuri, die Ursache sein möchten; aber als sie
nichts entdecken konnten, erinnerte sich Chormusda seines gegebenen
Versprechens und sandte seinen mittleren Sohn Uile
Butegektschi (der alle Sachen auszuflihren vermochte und bei
grossen Festgelagen der 17 Götter aus dem Reiche Iswara’s in
mit dem linken sah er geradeaus (in die Zukunft), die rechte Hand schwenkte
er (drohend), die linke hielt er zusammengehallt (als Zeichen des Besitzes von
der Herrschaft), den rechten Fuss streckte er in die Höhe (die Religion zu erheben),
den linken Arm streckte er aus (die Ketzer zu unterjochen). Vierzig weisse
Zähne brachte er znsammengebissen auf die Welt (und erhielt den Namen Joro).
Zu der Zeit gab es einen Teufel in Gestalt eines schwarzen Rahen, welcher hoch
nicht jährigen Kindern die Augen auszuhacken und sie so blind zu machen oder
auch zu tödten pflegte. Gesser, durch eine seiner magischen Verwandlungen
davon benachrichtigt, schloss sein eines Auge, während er mit dem ändern schielend
umherblickte. Ueber dieses offene Auge hatte er seine magische eiserne
neunzackige Fangstange gestellt. Als nun der Teufel in schwarzer Rabengestalt
sich näherte, ihm das Auge auszuhacken, zog Gesser an dem Seil seiner Schlingen,
fing den Teufel in schwarzer Rabengestalt und erwürgte ihn. Ferner gab es zu
der Zeit einen ändern Teufel, mit Zähnen einer Ziege und mit der Schnauze
eines Hundes. Dieser pflegte sich in einen Lama zu verwandeln und den Kindern
im zweiten Jahre, während er ihnen die Hand zum Segnen aufzulegen schien,
die Zunge abzubeissen und sie stumm zu machen. Gesser erwartete den
Teufel mit zusammengebissenen Zähnen und tödtete ihn durch Abbeissen der
Zunge, die er ihm zum Saugen in den Mund gesteckt. Die bezauberten Berghasen
bekamen die Grösse von Ochsen, verwandelten dadurch die Gestalt der
Erdoberfläche und thaten dem Volk der Monghol viel Schaden. Gesser, in einen
alten Kuhhirten verwandelt, hieb sie mit dem Beil zwischen die Hörner und
tödtete sie. Bald darauf tödtete er die drei Schrecklichen (teuflische Schreckgestalten,
die allerlei Unheil anrichteten). Das neugeborene Vieh (verschiedener
Farben) weihte Gesser durch Räucherungen und überlieferte es seiner Grossmutter
Absa-Gürtse. Als Joro (mit seinen beiden Brüdern) das Vieh hütete, schlachtete
er neun Hammel und (Räucherwerk streuend) rief seine Schutzgeister (die in
Gestalt vieler Menschen erschienen und das Fletsch verzehrten) au: „Erhabener
Gott Chormusda, mein Vater. Ihr 17 Götter der Region Iswara’s. Ihr um meinen
Vater versammelten 33 Götter. Absa Gürtse, meine Grassmutter. Weisse Göttin
Arjalamgari, meine Dolmetscherin. Ihr alle meine 300 Schutzgeister von verschiedenen
Zungen. Moa Gushi und Dangpo, ihr meine Zeichendeuter, Bergfürst
Oa Guntschid, mein magischer irdischer Vater. Ihr meine siegreichen drei
Schwestern. Ihr erhabenen Buddhas der zehn Gegenden, meine Schutzgeister.
Ihr meine vier Drachenförsten der Tiefe. Auf euer Geheiss bin ich in die Welt
den Wettspielen und Bogenschiessen stets Sieger blieb) zur Erde-
Joro (Gesser Chan) nahm den sieben Alwin (die täglich 700
Menschen und 700 Pferde einzufangen und zu verzehren pflegten)
ihre Pferde und wechselte sie gegen magische Stecken aus,
womit sie im Meere ertranken. Joro*) bekehrte die räuberische
Bande Ssadaktschin (die er, in einen Iltis verwandelt,^ durch
Erschütterung der Berge schreckte) zur Religionslehre (sich zu
scheeren, die Gelübde und Fasten zu halten). Der Riese Ik
Tongorok, der auf der Spitze der hohen Pyramide Kurme seinen
Sitz hatte (und dadurch die Sonne verdeckte), wurde durch Joro
(in einen Murmelthierfänger verwandelt) getödtet. Der Kungpo
genannte Teufel mit Zähnen einer Ziege, mit einer Hundeschnauze
und wie eine eiserne Bestie gestaltet, pflegte unter der Gestalt
des Erkeslong Lama zu erscheinen, den Kindern die Zungenspitze,
abzubeissen, um sie stumm zu machen. Da ihr Mann nicht
gekommen. Ich bringe euch ein reines Opfer.“ Joro zerbrach alle Bogen, die
ihm auf der Jagd zum Probiren gegeben wurden.
*) Joro liess sich durch die in magischen Verwandlnngskräften bewanderten
Kaufleüte einen Tempel des Chomshim Bodhisattwa' (ans Gold und Edelstein)
erbauen (mit dem Edelstein Tschintamani von der Figur des Chomshim Bodhisattwa)
Tschoridong Lama (Bruder der von Tschotong gefreiten Tochter des Ma
Bajair) war im Besitze magischer Zaubereien. Er liess aus seinem linken Nasenlochs
eine Wespe hervorkriechen und schickte sie gegen Joro, ihm ein Auge
auszustechen (aber aus Schrecken stach sie ihn nur in die Lippe). Als die
Wespe (das Gehirn zu zerstechen) das Nasenloch emporkroch, packte Joro sie, und
so oft er sie quetsehte, musste der Lama sich verbeugen. Als die Jungfrau Kimsius
Goa (Schwester des Tschoridong Lama), um die Seele ihres Bruders (die Joro in
der Hand hielt) mit einem Türkis und einer Branntweinflasche vor ihn trat, warf
dieser ihr vor, dass nach der Sitte der Tibeter die Schwiegertochter eines Chans
drei Jahre lang, und die Schwiegertochter eines Unterthanen drei Monate lang
Niemand aus der Verwandtschaft des Mannes besucht. Auf Bitte -des buckligen
Richter Chara liess er das Insect los. Als Rogmo-Goa (die Tochter des Sen-
gesla Chäghau) nach Tibet kam, um einen der 30 magischen Helden zum Gemahl
zü erwerben, musste sie den rotznäsigen Joro heimführen (der im Wettstreit
siegte. Als Joro, weil sein himmlisches Füllen nicht das irdische Pferd
des Fürsten Asmai '(im Wettrennen) einholen konnte, seine Grossmutter anrief,
erschien sie mit Boa Dongtsong (der das Füllen zum schnelleren Laufen anblies)
am Himmel und durchschoss das Pferd mit einem feurigen Pfeil. Als Rogma
Goa den rotznäsigen Joro in der magischen Verwandlung des schönen Gesser-Chan
(in der Mitte seiner Sohutzgeister) sah, bot ihr die weisse Göttin Arjalamgari