mes ist also eine Composition, einmal aus den physikalisch offen
zu legenden Brechungen des Lichtes und dann einer psychischen
Action (oder hier Reaction), die wir freilich noch nicht in ihrem
Detail zu durchschauen vermögen, die sich aber aus physiologischen
Gründen als Fortsetzung der übrigen Folgewirkungen im
Nervensysteme nachweisen lässt, da der Zusammenhang überall
vorliegt (wenn auch so weit nicht mathematisch deducirbar).
Bei Mangel numerischen Werthes kann sie zunächst nur als ein
x in die Rechnung hinübergenommen werden, und zwar als ein
x, für dessen weitere Lösung die Hülfsmittel der Physiologie, die
an der Trennungslinie des Psychischen ihre Grenze erreicht, nur
wenig Aussicht gewähren. Die mikroskopische Betrachtung
verliert sich hier in die Processe der Zeugung und Entstehung,
deren Vorgänge allerdings die lehrreichsten Aufschlüsse gewähren
werden, aber erst dann, wenn sie sich an fassliche Vorstellungsbilder
anschliessen, und deshalb allen ihren Mittelgliedern nach
überschaubar sind. Die auf dem zweifelhaften Zwischengebiete
der niederen Pflanzen und Thiere spielenden Zell-Entwicklungen
würden, so wichtig sie auch jetzt geworden sind, doch schwer
dingten Affinität a b , nnd das Empfundenwerden dieser in ihrem Hervortreten
wird als Wille gefasst. Unsere Vorstellungen zwingen uns, die Kräfte mit
ihren materiellen Grundlagen zu verbinden, und Freiheit derselben ist nur relativ
denkbar, so weit sie in Fernewirkungen auftreten. Bei solchen sind indess stets
zwei Punkte der Ausstrahlung gegeben, deren Spannungen sich im indifferenten
Pole abgleichen. Im Menschen finden wir die, wie im Vegetativen auch animalisch
wirkenden, Gesetze eines in chemischen Zersetzungen neu bildenden Wachsthums
auf der einen Seite, die mit den physikalischen Agentien der Aussenwelt
communicirenden Sinnesorgane auf der ändern, und indem die von ihnen zusammenströmenden
Wahlverwandtschaften sich durchkreuzen, springt das Bewusstsein
einer einigen Persönlichkeit hervor, das, weil im Selbst, und dort allein
empfunden, jeder Vergleichungen und deshalb einer weiteren Aufklärung im ob-
jectiven Verständniss entbehrt. Bei reducirter oder längerer Suspension der Aussen-
beziehungen des Körpers sinkt das Bewusstsein in Schlaf, unter alleiniger Fortdauer
der vegetativen Operationen, aus denen sich mit erneutem Spiel der Sinnes-
thätigkeiten auch neu das Bewusstsein schafft.
ihrer eigentlichen Bedeutung nach gewürdigt werden können,
I wenn wir nicht von Thier und Pflanze ihre feste Auffassung be-
I sässen, sie bestimmt eingereiht hätten, und die Bedeutung jener
Zellvorgänge in ihnen, den Partialwerthen derselben nach, regi-
striren könnten. In der Sprache (der nothwendigen Reflexaction)
treten nun die psychischen Regungen durch das Wort nach
aussen und verkörpern sich dort in mythologische Gestaltungen,
so lange bildliche Phantasieschöpfungen noch nicht durch die
Denkanalyse zersetzt sind. Finden wir also das Bild des Baumes,
als psychisches Product, in anderer Gestaltung wieder, bei
deren Erzeugung jenes x in voller Manifestation und Aussenver-
körperung gleichsam hinausgetreten ist (in jenen mythologischen
Vorstellungen vom Baume die in allen ethnologischen Kreisen
wiederkehren), so wird es uns vielleicht durch verfeinerte Rechnungsmethoden
gelingen, die Werthe desselben in einzelnen seiner
Phänomene zu fixiren und dadurch erklärendes Licht nicht nur
auf ethnologische Geschichtsbewegungen, sondern auch auf jene
psycho-physiologischen Schwingungen des Sehens zu tragen, die
in den Hirnhemisphären vor sich gehen. Das psychische Sehen,
das nicht in den Retina-Verzweigungen des Optikus statthat,
sondern in seinem centralen Stamme, gewinnt das Aufrechtsehen
aus Kreuzungen, gleich denjenigen der Medulla oblongata, in
Folge welcher eine Gehirn-Laesion sich auf die Partien des
Rumpfes in entgegengesetzter Weise äussert (denn wiewohl der
kreuzende Verlauf der Sehnerven nur theilweis nach weissbar ist,
wird es von Vervollkommnung der Instrumente abhängen, ob er
noch länger in den Vierhügeln sich ihnen entzieht).
In sofern ist die Seele keine Entität, als nur aus den Erscheinungen
freier (nicht molekularer, sondern fernwirkender)
Kräfte hervortretend, aber von den beiden Stützpunkten derselben
ist der eine (der der physikalischen Agentien) ein wechselnder,
der andere (der des organischen Chemismus) ein stetig