lange Reihe von Geburten durchwandern, ehe sie in einem Hunde
zum Vorschein kommen, um dann in einen menschlichen Körper
tiberzugehen. Das geflügelte Ungeheuer Lu, das während des
Winters ruhig in den sieben Meeren liegt und sich im Sommer
mit Dünsten und Wasserwolken erhebt, wodurch Regen und
Schnee entstehen, bringt die Natur-Erscheinungen*) des Donners
räumen des Himmels göttliche Wesen (Tängäri), unter denen sich einige durch
grosse Macht auszeichneten. Einer von ihnen (Dewang Charra genannt) rief eine
Welt aus dem Chaos. die nach sechs Revolutionen verbrennen wird (Bergmann).
Nach den Indiern schwamm Brama auf der Oberfläche der Ihoala (das Weltmeer)
und bernhigte den Aufruhr der Elemente, bis Visehnu die Welt selbst in’s
Dasein rief (Hollwell). Unter den Tängäri, welche (nach den Mongolen) seit Urzeiten
ein seliges Leben in den höheren Regionen des Himmels fü h rten , en tstanden
Unruhe und Zwietracht, welche einen Theil der Aessuri-Tängäri in Assuri-
Tängäri verwandelte (Bergmann). Die unter Aerlik-Chan stehenden Aufseher
(Aesäd) der Hölle (mit Köpfen von Ziegen, Schlangen, Löwen und Einhörnern)
quälen die Verdammten der Hölle. Tugendhafte Geschöpfe werden (nach den
Mongolen) mit dem Wohnsitze der Wonne (Amugoolangijn Orä oder Reich der
Ruhe) belohnt. Um den fünf ursprünglichen Burchanen (von denen jeder der
Vorsteher eines Elysiums ist) wohnt der rothe Abidaba im Westen, die weissen
Aktschiba und die Beroosunah im Osten, die gelben Radaasambawa im Süden,
und der grüne Amugi Siddidih im Norden (s. Bergmann). Das vornehmste aller
mongolischen Elysien ist das sukuwadische Reich des Abidaba (auf einem von
Pfauen und Löwen getragenem Throne). In den mongolischen Büchern hiess
Dschagdschamnni (der burmanische Beherrscher der gegenwärtigen Weltperiode)
gewöhnlich Ilagun Tögösiikssän Udlükssän (der anserwählte Vollendete) und im
gemeinen Leben Burchan Baktschi (Lehrer der Götter). Während sich aus dem
verdickenden Schaume die Welt zu entwickeln anfing, schwebte auf dem ungeheuren
Oceane eine goldfarbige Schildkröte, welche die göttlichen Manschuschari
in ’s Leben gerufen hatten, um sie mit einem Pfeil zu durchbohren und in die
Tiefe des Meeres zü senken. Auf diese Schildkröte wurde der grosse Sunmär
gesetzt (Bergmann) nach den Mongolen. Wischnu, als Eber in den Abgrund
steigend, wühlte den Murtoberg hervor. Eine, gewaltige Schildkröte kam von
selbst zum Vorschein. Wischnu stellte die Schlange aufrecht auf den Rücken
der Schildkröte und setzte den Murto auf den Kopf der Schlange (s. Hollwell).
Bei der Verdunkelung der strahlenden Gesichter der Menschen (nach Genuss der
Schimä) erschütterten vier wohlthätige Tängäri (Bisnä, Mandi, Ubba und Luchan)
den Summärberg mit solcher Macht, dass aus dem Weltmeer Sonne und Mond
und dann die Sterne hervorgingen (Bergmann).
*) Wenn der Zeitpunkt der Zerstörung durch Regnen von Schwertern herannaht,
zieht sich der warnende Zwerg mit seiner Familie in Gebirgsklüfte zurück.
und Blitzes hervor (durch einen darauf reitenden Tängäri).
Nachdem bei Vollendung der Arschan-Weihe die geweihte
Von dem vier göttlichen Wesen (welche während der allmälig zunehmenden Verschlimmerung,
als Menschen, auf die Erde herabsteigen und Busse predigten) erschienen
(nach den Mongolen) Ortschillongijn äbdäktschi in Indien, dann Altan
Tschidiktschi, dann Garräl Ssakiktschi, dann Dschagdschamnni, nach welchem
Maidari erscheinen wird. Als Dschagdschamnni, Maidari und Manchuschari sich
um die Oberwelt stritten, entwendete der zuerst anfgewachte Dschagdschamuni
die neben Maidari in seiner Schale aufgewachsene Blume (s. Bergmann). Die
Dewa’s, durch den Moisasur verführt, vergebens zur Busse aufgemuntert, werden
ans dem Himmel (Maha Surga) verwiesen und in die Finsterniss (Onderah) hinabgestürzt
(nach den Indiern). Nach langen Leiden können sie sich mit der Zeit
wieder durch Reue und Sinnesänderung heraufarbeiten, bis sie in 89 Wanderungen
geläutert, durch 15 Oerter der Reinigung (Babasis) zu ihrer ehemaligen Seligkeit
znriiekkehren können. Nach den Mongolen begünstigte (im Krieg der Tängäri),
der Sieg die gute Partei. Die Assuri fliehen, verlassen ihre himmlischen Wohnsitze
und (ihre Vollkommenheiten allmälig verlierend) lassen sich auf dem dem
Himmel nächsten Theil der Erde (der Scheitelfiäche des Sumnär) nieder. Als
fortgesetzte Kriege die Zahl der Flüchtlinge vermehren, werden auch die unteren
Absätze des Sumnär, die sieben Gebirge und niedrigeren Welttheile mit Bewohnern
besetzt (s. Bergmann). Die göttlichen Wesen der Bnrchane existirten
(wie die Tängäri) vor der Schöpfung der Welt, bei deren Schöpfung sie mitwirkten.
Obgleich meistens aus den Tängäri entstanden, können doch Menschen
durch Almosengeben oder Beten die Burchan-Würde erreichen. Die Burchane
steigen (in angenommener Gestalt oder Chubilgan) auf die Erde (oder die Hölle)
hinab (Busse zu predigen). Manche sind gütig, andere furchtbar. Von den
furchtbaren Burchanen heissen acht die Schrecklichen (Naiman Dokschött). Von
den gütigen werden die fünf ursprünglichen (Tabun Isortäj) als Vorsteher des
mongolischen Elysiums verehrt (s. Bergmann). Der Polarstern (Altan Gassusin
oder goldener Pfahl) ist unbeweglich, aber die übrigen Gestirne werden von
Luftpferden fortgezogen (bei den Mongolen). Das Fallen der Sterne verkündet
(bei den Mongolen) den Tod eines anf die Unterwelt herabsteigenden Tängäri
(zur Belebung anderer Körper). Von den vollkommenen Menschen (vor der
Entartung durch den Genuss der Schimä) stiegen 1000 als Burchane (Götter) znm
Himmel der weiblichen Gottheiten. Die Ragini besitzen (nach den Mongolen)
gleiche Macht mit den Burchanen. Oben auf der Scheitelfläche des Sumnär
wohnen die 33 Täugäri, deren Alter sich auf 3700 Millionen Menschenjahre erstreckt.
Auf dem obersten Absatz des Sumnär wohnen an den vier Seiten vier
Chane oder Macharomsa, 500 Jahre (von denen jeder Tag 50 Menschenjahre enthielt)
lebend. Auf dem zweiten Abhang des Sumnär wohnen die Urgüldschi Soktocho
(die stets trunkenen) Tängäri. Auf dem dritten Abhange wohnen die Erikä Bo-
riksom (die Rosenkranz haltenden) Tängäri. In den untersten Klüften des