gelernt hat, erhält den T ite l von Migrimba. D ie verschiedenen Hand-
■ bewegungen haben eine Bedeutung für die verschiedenen Formeln. E in e
rasche Bewegung der Hände mit Greifen und nachherigem Zusammenschlagen
bedeutet den S treit m it bösen Geistern und die W irk u n g des
Gebets. Das Zusammenlegen der Hände mit den zehn F in g e rn bedeutet
die zehn Sünden und die Enthaltung des Menschen von denselben. Das
Aufheben der Hände bedeutet Zugethansein, das Emporstrecken meint
Erbarmen. D e r zusammengelegte Daumen meint den B e rgM e ru , und die
anderen F in g e r bedeuten die v ie r Continente (Nil). D ie (im Churalow)
im Morgendienst gesprochenen Gebete rufen alle Götter zu Hülfe. D ie
Pyramiden, um den Sieg Schakiamuni’s über die bösen Geister zu feiern
enthaltendem P a p ie r mit den Namen der überwundenen Geister (in Summe
. . . . ^ Zeichen der Dodekade sind: Baras, tulei, lu, mogoi, morin, choni,
botschi takia, nochoi, gachai, chologuna, ukör (Tiger, Hase, Drache und
ch ange, Pferd, Schaf, wilder Mensch, Hahn,' Hund, Schwein, Maus und
K u h ) D a s K a ib a jumnein dag-ik handelt über den Verfasser des Dandjur.
D ie lamaische Benennung Gurban aimak saba kommt dem ersten T heile
des Gandjur zu. D e r zweite T h e il heisst Durben dandris (die vier
Wurzeln), und der letzte T h e il B o d i dsugun nom (die Lehre vom heiligen
Laude). D ie buddhistische L ite ra tu r theilt sich in drei T he ile als T r i-
p ita k a (drei Körbe). Schigemuni im Streit mit den Schamanen (dirti-
generun djurgan bakschi) manifestirte seine W u n d e r, als: 1) die E n twickelung
des Zahnstochers zum Baume, 2) Erschaffung der zwei Berge
(mit Kostbarkeiten und Blumen), 3) B ild u n g einer See aus dem Spü lwasser),
4) Erzeugung der acht Flüsse, 5) Erleuchtung der E rd e mit dem
dem Munde entströmenden Strahle, 6) E rth e ilu n g der F äh ig ke it, die Gedanken
A n de rer zu errathen, 7) die Zeugung von 1000 Söhnen (in der
F o rm von Sagarwadon-Chana), 8) der vervielfältigte A b d ru c k der leuchtenden
Ha a re am Himmel. D ie erste Stufe der buddhistischen Gelehrten
is t Charamba (von unbegrenzten Kenntnissen), dann Daramba (auf die
W o rte des Gandjur-dandjur basirt), der a uf dem Rücken und der Brust
die zum Zusammenbinden der Bücher dienenden Bretter trägt dann
Manrimbö (geschickt in medieinischer Kenntniss, um dem Bösen entgegenzuwirken),
dann Migrimba, Djitrim b a, Dsokrimba, Jogasari, Gebschi
G a b d ji und Randtschimba, die a lle Kenntnisse von der R e lig io n , den
Naturkraften, den Wiedergeburten und den zum Z ie le führenden Thaten
besitzen. D ie Gesellschaft dieser gelehrten Männer (in Tibet) heisst
Tzamt tschoir (die Geistlichen) oder Bu rch ani tschinar bülgegi deljriuku
D e r Schiretu segnet den Lama, indem er das Buch der drei Schätze
(Guzumtuk) a u f seinen K o p f legt (Nil). Im Gebete des Morgens werden
alle Götter bei Namen gerufen. Beim Gottesdienst des Tages werden
gesegnet alle Gottesthaten, und besonders als die F rieden bringenden
diejenigen, zu deren Ehren das Gebet gehalten wird. E in solcher Dienst
wird deshalb meistens genannt Maktagalun chural (Lobpreisung). Am
Abenddienst (irögölun chural) dankt man den Göttern und b rin g t das
Gebet für die Todten und Lebendigen. Nach den Gebeten und nach
dem Lobegesang nimmt man das B u ch Joum, M a n i Gambum oder ein
anderes Buch vor, und dann folgen von den G läu b ig en bestellte M essen:
der Hauptpriester nimmt nun B lä tte r aus dem Buch-Bündel, die von einer
Hand in die andere passiren. A u f ein gegebenes Zeichen beginnt Jeder
zu lesen, was er auf seinem Bogen erhalten hat. W e r zuerst endet, hat
den im Lesen Schwächeren zu helfen. Nach dem Le sen geht man über
zu den Gebräuchen (Tuin, Arshan und Mandsa). Das T u in gehört hauptsächlich
zum Morgengebet. A u f den Tempelplatz wird das Symbol des
Himmels, die T o li und die Bumba mit süssem Wasser (aus dem Tempel
heraus) gebracht. D ie P rie s te r singen. A u s der Bumba wird Wasser
gegossen, das n icht auf den T e lle r fallen darf, ohne vorher das Himmelssymbol
berührt zu haben. D e r P rie s te r trocknet dann den H immelskreis
mit Chadakhen (kostbar je nach dem Range). D a s a u f dem T e lle r gebliebene
Wasser g ilt für h e ilig und heisst Bumben arschean, und dient
zum T rin ke n und zum Bestreichen. Das Geschirr wird mit Blumen und
Pfaufedern geschmückt. D ie Ausgewählten bringen ihre Danksagung
durch den P rie s te r im Opfer (Atschitu mandal). D e r A rsh an (Ardis-
arshan) ist häufig. Nach Beendigung des Gebetes gehen einige Lamen nach
der Opferstelle und bereiten dort das A rd is (ein Besen) mit Sträuchem
und Gräsern (erica vulgaris), sowie A rsh an , indem sie das Wasser m it
M ilch mischen. Diese Präparationen, oder das A rsh an alle in (ohne A rdis )
b rin g t man auf einem T e lle r zu den Anbetenden, die, indem sie m it dem
Athem darauf blasen, das Wasser und Gras segnen. Indem sie m it dem
Athem Einiges von dem Gerüche einziehen, blasen sie auf sich selbst.
D a s Wasser und Gras wird als H e ilm itte l gegen alles Un re in e und V e r folgungen
gebraucht. Das Mandsa begreift das fü r die Todten und
L eben digen gebrachte Opfer (Ukusun amidoin iryugel). E s w ird Morgens
und Abends abgehalten. Nachdem der G elung die sechs vorgeschriebenen
Gebete gelesen h a t, muss der Opfernde sich vor der Versammlung verbeugen,
die Mandsa benetzen und sie in heiligen Tassen jedem L am a
reicheü. Dann t r it t der Geskoi v o r , sprechend: „D ie hellstrahlenden
Ühutukten und Chubilgane, die das Meer der irdischen N ich tig k e it und
die A ren a der W e lt hindurch passirt sind, welche als E rre ttun g gegen
die drei Un glü cksfälle dienen, und Ih r würdevollen Lam e n , werft einen
B lic k auf die vor E u ch stehenden. Dies sind die Wohlthäter. Indem
sie das Opfer, Mandsa, Dsed, Sölteschi (Getränke, G e ld u. s. w.), bringen,
bitten sie um Eure Gebete, dass sie gegen U n g lü ck s fä lle des Lebens
bewahrt bleiben und die Vollkommenheit der Bodhi-chutukte in der künftigen
W e lt erreichen möchten.“ D ie P rie s te r singen dann, und die
Schüssel in den Händen haltend, zeigen sie durch Handbewegungen, dass
sie Opfer bringen. Dann wird das Mandsa ausgetrunken und die Opfern