sich durch F a rb e der Tracht. D ie Priesterschaft vom Gelübde der Keuschheit
theilt sich in v ie r W u rze ln (undusu), als die gelbe, weisse, rothe und
schwarze. Das gelbe Ceremonial (chara-undusu) hält das Wohlwollen
für die höchste Pflich t. D ie Priester desselben werden deshalb als ausschliesslich
dem Schigemuni geweiht angesehen, als das höchste Iddal
der Güte und des Wohlwollens. D ie rothe Religionsform (ulagan) enthält
diejenigen P rie s te r, die sich dem Dienste der furchtbaren Dokschit widmen
und gewähren H ü lfe gegen feindliche Kräfte. D ie weisse (zagan)
und schwarze (chara) Religionsform unterscheiden sich durch ih r Ceremonial
von der rothen. F ü r ihre Gönner gelten g leichfalls die furchtbaren
Do k sch it (Dokschin tänggriner). Im buddhistischen Canon werden die
drei letzten Religionsformen zu derselben Ka teg o rie gezählt, aber ihre
Lehren sind in Mysterien gehüllt. D ie Samaische Hierarchie besteht a us :
1) Ulbaschi, 2) Chowarak, 3) Getzul, 4) Gelun, 5) Scheregetu, 6) Bandida-
Chambo, 7) Schawaran, 8) Chubilgan, 9) C h utuktu, 10) D a la i-L am a ,
11) Bantschen-Bogdo. D e r Ub a rsch i (zwischen P rie s te r und Laien) übernimmt
acht Gelübde (ohne die F am ilie zu verlassen), windet dreimal einen
gelben Gü rte l (orkimdji) um die T a ille , trägt den aus zehn Steinen bestehenden
Rosenkranz (erleki) und die Tasse (a yag a), die er stets bei
sich tragen muss (da er nicht aus einer durch andere Personen verunreinigten
Tasse essen darf). E in B a k sch i (aus den frommen Lamen)
wacht über sein rechtes Betragen. D ie F rau en tragen (statt des Gürtels)
ein Band über die lin k e Schulter (als Ubasanschi). D ie Ch ow ak i oder
Bando erfüllen die P flic h t der Vorleser und Sänger und übernehmen 14
Gelübde (darunter das der Keuschheit). D ie Getzun oder Unsat erhalten
bei der Einweihung zwei Stücke rothen und gelben Zeuges (Chadakki)
und den O rk im d ji (sieben E lle n lang). Jed e r Getzun hat einen Gehülfen
(Djunjik). F rü h e r wurden auch F rau en zugelassen. D ie T ra ch t des
Gelum besteht a u s : 1) D o k - ik (gelbe Ja ck e mit rothen Aufschlägen,
2) Schantap (bedeckt den K ö rp e r vom G ü rte l bis zum Fuss), 3) G ira k
(dient als G ü r te l) , 4) O rk im d ji (w ird über die lin k e Schulter geworfen
und um den A rm gerollt), 5) L a g o i (aus 60 Streifen genäht), 6) N am d jir
(aus goldfarbener Seide), 7) Naton, wanschoi, schissar, obodai sind gelb-
rothe Mützen. Naton g le ich t einem Hahuenkamme. Wanschoi bedeckt
das O h r. mit langen Flaggen. Schissar hängt mit T roddeln über den
H in te rko pf herab. Obodoi ist kegelförmig m it einer gefärbten Ku g e l
auf der Spitze. Diese Mützen heissen Malagoi. D ie Wanschoi ist die
höchste. F e rn e r 8) Djantschi (ein Mantel, dessen K ra g e n sieben Ausschnitte
hat), 9) D inw a (ein verzierter T e p p ich , gegen böse Geister schützend).
A l le diese Kleidungsstücke gehören der gelben Priesterschaft an. W ird
die Messe in dem rothen Ceremonial gelesen, so nimmt der P rie s te r zu
Eh ren der D o k s ch it eine andere K le id u n g an, welche besteht a u s : 1) Cha-
nak-goenak (ein T a la r in verschiedenen F a rb e n , nach dem Range der
D o k s ch it, denen das Opfer gebracht w ird , 2) R u id jin , ein rother K it te l
(mit emblematischen Darstellungen der Genien), durch T rod d e ln und
K lin g e ln verziert, 3) Tzarbuktschi, mit K o ra lle n geschmückte A rm rin g e .
D ie Buga genannten Rin g e werden am E llb og e n getragen, 4) D o k - ik
(eine Kapuze mit Kla sp e n und L itze n ) , 5) M a t- ik (eine Schürze in fünffarbigen
Zierrathen, quadratförmig in der Mitte aufgenäht), 6) Wansein-
chultzath, ein spitziger, schwarzer Helm m it den A b b ild u n g e n der fün f
Burchane (Titimun tabun burchan) und mit fü n f Todtenköpfen (hakimoin
tolgoi), von denen schwarze Haare herabhängen, sowie lange Ohrlappen
(djodbon). Um diese letzte Messform zu erfüllen, bedarf es ausser der
Einweihung noch der Kenntniss gewisser Geheimnisse, und deshalb kann
der Dien s t auch von einem L a ie n nach dem dokschitischen F o rm u la r
geführt werden. D e r Schiretu oder Schigertu ist der T ite l der Gelun,
die den Tempel (Dazan) verwalten. Das R e ch t zu dieser W ü rd e wird
durch langen Dienst erworben und durch die A c ce p ta tio n der v ie r G e heimnisse,
sowie besonders durch tiefe Religionskenntniss. B e i jedem
Schiretu finden sich fü r den F a ll des Todes oder der K ra n k h e it zwei
Candidaten (der älteste Laza p , der jüngste D jitb u genannt). ■ Zum P om p
bei dem Dienste hat er noch zwei K ü s te r (Soiibon). E r nimmt den ersten
P la tz unter den Sitzen der L am a ein (Djabdan). D e r B a n d id a Chamba
(Chambo oder Kambu-Lama) steht zwischen dem Gassakda-Lama und
Tschordji-Lama. D e r C h u b ilg an (Schawaran oder Bischire ltu ) beginnt
die Reihe der Umwandlungen. Sobald die Seele ihre alte H ü lle abgeworfen
hat (djantschi o r il djachu), folg t sie dem durch das Gesetz ausgelosten
Schicksal. D e r C hubilgan kann alle die Stufen der Vollkommenheit
zwischen dem Schawaran und D a la i-L am a und Bantschi-Bogdo durchlaufen.
Im engeren Sinne bezeichnet C hubilgan die niedrigste Stufe der
Umwandlungen. Um Chubilgan zu sein, genügt es, an sich selbst drei
Umwandlungen (Gurban T u ru l en ailatchu) zu erkennen. D ie dazu gelangten
j^ersonen vermögen sich von einer Stelle zu r ändern zu trans-
portiren, erscheinen unerwartet und leisten den Armen H ü lfe , wenn es
ihnen n ützlich scheint. D e r Schawaran (bei der Erkenntniss eigener
Umwandlung) erzeugt H e llig k e it des Verstandes, W ille n s re in h e it und
L ie b e zur Religion. D e r B is ch ire ltu besitzt die Kra ft, durch Wun de r-
thaten die Gegner der R e lig io n zu vernichten: D e r Chutuktu (Kutuktu)
g ilt fü r einen He ilig en , der durch eine lange Reihe von Umwandlungen
eine hohe Stufe geistiger Vollkommenheit erreicht hat, a ls : 1) der Chutuktu
in Urga. (Gebsun dambain Gegen oder Gebsun damba), 2) in U am-
dom (oder der P akb a la ), 3) Tzaya-Chutuktu, 4) der C h utuk tu in P e k in g
(der Oberpriester oder Djasak-da Lama). Je d e r hat besondere Pflichten.
D e r Ch utuk tu in P e k in g beaufsichtigt das Ceremonial und die religiösen
Mahlzeiten am H o fe . D e r P akb ala-Chutuktu schickt eine goldene Schaale
und die W u rz e l Chuanlat, der T sziara-C hutuktu s ch ick t bronzene G ö tte rfiguren
und Räucherwerk im fünfjährigen T r ib u t nach P eking. Wen n
der Chutuktu L u s t bezeigt, P e k in g zu besuchen, wird er vom Staatsrath