in Rashi-Lümpa (in der Näh e von Dsengtchsa) aufgestellt. E s giebt in
T ib e t noch eine alte Secte T arn itschi oder Exorcisten aus In d ia (Enetkäk
oder Gdschagar), die unter dem Namen Ulahn Machalatae (Rothmützen)
m it den Mongolen bekannt sind (als Urchieniten). Sie wurden vom
Dewadhat (Zeitgenoss und Widersacher des Schigemuni) gestiftet (s. Pallas).
Sachan A r s c h i (der gute Geist, der die Gewässer heiligt), nachdem
er zwei böse Geister mit den Gewässern, worin sie wohnten, verschlungen
hatte, spie das Wasser wieder aus, das (als mit Wunderkräften begabt)
von den Mensehen aufgefangen wurde. Seitdem feiert die lamaische
G e is tlich ke it die Einweihung der Gewässer. B e i dem Himmelfahrtsfeste
des Sonchaba-Burchan (wenn Ajuschä mit P fe il und Bogen dargestellt
wird), wetteifern die K almücken, zuerst F eu e r von dem brennenden A lt a r
zu erhalten. D e r L am a vollzieht mit Saffran-Wasser die Hausweihe
(Ukahl Oergona) der kalmückischen -Wohnung. Um Zaza (Thonkegel)
zu machen, werden an einem reinen Orte der (kalmückischen) Steppe
Gebete an den D e lle k in Esen oder Schutzgeist des Platzes verlesen (für
seine Erlaubniss), dann wird (unter T arn i-Wo rten) ein K re is gezeichnet
und nach den Weltgegenden eingetheilt. In dem südlichen (die E rde
darstellenden) V ie rth e il wird dann nach an den Schutzgeist der Erde
Gassarin Esen oder Zagan Ebugen (das weisse alte Männchen) gerichteten
Gebeten (zur V erle ih un g der nöthigen Erde) eine runde Grube (bis auf
den T h o n oder Lehm) gegraben (zur V erfertigung der Kegel). Nach
Einweihung der Kap e llen (Summo-Suburgan) stellen die Lam a ihre
Götzen dort auf. Nachher wird zur A n d a ch t irgend ein auf L e inwand
gemalter Götze (Schigemuni oder der D a la i-L am a oder der Bogdo-Lama)
daselbst hinterlassen (mit einigen daneben hängenden Chadaks). Das
ist Bü-Schütan (die persönliche Gottheit, wozu noch a llerlei geistliche
S chriften (S arligin Schütan oder wörtliche Gottheiten) und Thonkegel
oder Z a za (Setkilin-Schütan oder Gedanken-Gottheiten) gefügt werden
(auch Kleiderlumpen, Amu le te oder B u , Pferdehaar, K u p fe rg e ld etc.).
B e i den Mongolen werden die Obo (Ladsä auf Tangutisch) entweder zu
K riegszeiten errichtet (um G lü c k wider die Feinde und Schutz für’s
(Tooligeril) wird das heilige Wa sser (Raschan) ausgegossen. An Bettagen versam melt sich die
h ö h ere Geistlich k e it (d e r Kalmücken) und v e rric h te t (so wie auch d e r obersto Lama in sein e r
Wohnung) die Gebete ohne an d e re Musik, als die P rie ste rg lö ck ch en . In den grossen Churull-
h ü tte n hin g eg en is t (ausser einigen Vo rsitze rn aus d e r g eweih ten Geistlichke it) hauptsä chlich
eine Menge von Gadsäls u n d Manshiken v e rsam m e lt, welche einen T h e il ih re r Gebete mit
a llen musikalischen Werk z eu g en re c h t rauschend machen, um die grimmigen G ö tte r (die, nächst
Schigemuni, am me isten v e re h rt werden) d u rch la u te B itten und Lobeserhebungen zu r Wohl-
th ä tig k e it zu reizen und ih re n Zorn von den Menschen abzuwenden (wozu diese feierliohen
Churu ll-Ve rsam mlu n g en das einzige Mittel sein sollen). Wenn nach dem Kalender d e r Bettag
g e rad e au f einen unglü ck lich en Tag (Göhtzin ed e r) e in fä llt, so muss die Feie rlich k e it noch
grö sse r v e ran s ta lte t u n d die Versammlung v ie r- bis fünfmal abgelöst und von Aufgang bis
Unterg an g d e r Sonne fortge setzt werden. U n te r Anrufung des Sohigemuni Maidari s treu e n die
kalmttokischen P rie s te r v o r d e r Statue Roggen aus.
L a n d zu erbitten) oder in bewohnten Gegenden, um den Schutzgeist
der E rd e und Berge zu besänftigen, wenn Krankeiten unter dem V olke ,
Viehseuchen und- andere U n fä lle ihm zugeschrieben werden. E s wird
für eine geheimnissvolle und schwere Sache gehalten, den rechten Ort
zur A n legun g eines Obo zu wählen, und nur wenige Lamen sollen in
dieser Conjecturalwissenschaft geschickt sein. D ie Oben werden hauptsächlich
in gebirgigen Gegenden dem Schutzgeist der Berge, E rd e und
Gewässer, dem Zagan-Ebugenn oder D ä lle k in -E se n (Gargann a uf T a n gutisch)
als Tempel oder Opfer geweiht. B e i einem Obo wird an der
Südseite zwischen zwei P fä h le n eine Schnur ausgespannt, a u f welcher
man eine A n za h l wohlgereinigter Schafschulterblätter anreiht und auf
selbige^ (ausser einigen Gebetsformeln) den T a g und die Gelegenheit,
an welchen der Obo errichtet worden, und die Namen der Geistlichkeit,
die dazu behülflich gewesen, verzeichnet. D e r Tag, an welchem ein
Obo errichtet wird, b leibt für die Uluss, welche daran A n th e il nimmt,
ein F e s t (für künftige Zeiten), bei welchen Gebete gelesen und frische
Schulterblätter (mit Erklärungen) hinterlassen werden. A n dem bei
Gelegenheit eines zu errichtenden Göttermahls (Obo) gehaltenen F est
(im Tempel des K ü lü n -N o r bei Seliginsk) wurde der erste A b s ch n itt des
Gebetes mit tactmässigem Händeklatschen begleitet. N ach einigen kurzen
Gebeten, folgte Eins, be i welchem die vornehmsten Geistlichen (zur
H e ilig u ng der Hände) ihre Hände in a lle rle i wunderliche und immer
abgewechselte Stellungen brachten und auf verschiedene A r t bewegten.
B a ld wurden die ausgebreiteten F in g e r mit eingeschlagenem Daumen,
wie im R a d eine Han d um die andere, bewegt und darnach mit dem
Daumen über’s Kreu z geschnipft. B a ld wurden die zugemachten (oder
die Glocke nebst den Scepter haltenden) Hände, eine um die andere,
abwärts geschwenkt und gekreuzt, bald wurden selbige mit dem Rücken
gegeneinander und durchkreuzten F in g e rn empor oder gleichsam einladend
vorausgestreckt, und auch alle diejenigen Stellungen der Hände,
in welchen die gütigen und hohenpriesterlichen G ö tzen bilder erscheinen,
nachgeahmt. A lle s dieses sollen den Göttern angenehme und gleichsam
einladende Bewegungen sein, wobei die acht F in g e r s in n b ild lich die
Stelle der Naiman T a k il vertreten, als Salsun (Fische), Dun g a r (Schneckenhorn)
Oelsätatsiun (ein besonderer Zug), Badma (Rose), Schükür (Sonnenschirm),
Bumba (Kännchen mit heiligem Wasser), I lg a k sü n i Dschimmik
(farbiges Panier), K u ru du (Rad). D ie sieben Erd en i bestehen in San
E rd e n i oder L an b u (weisse Elephant), Morim Erd en i oder Damtschuk
(das grüne P fe rd des Maidari), Z irgan-No jon-E rdeni oder Makbun (der
blaue Fe ld h e rr im Harnisch), Chattun E rd e n i oder Dsomo (weisse Ju n g frau)
Tüschimel Erdeni oder Lonbo (der Abgesandte), Dschindemani-
E rd e n i oder Norbo (die wunderbare F ru ch t des Weltmeeres) Ivurdu
(das heilige Rad). D ie F igu ren der fün f Sinne (Tabun Kus sul) sind die
blaue F ig u r des Riechens (Chaburae Unar), die grüne des Gefühls (B i