Arula zu sich. Als sie ihn durch einen Zaubertrank bethörte,
sahen vom HimmeL die drei gerechten Schwestern des Herrschers
hernieder, und auf des Vaters Churmustu’s Bitte gab Schige-
muni (der Lehrer der Götter) von dem heiligen Wasser des
Arschan, um Gesser Chan wieder zum Kampfe zu kräftigen.
Gesser-Khan ist die mongolische Benennung eines unter die
Götter versetzten Heerführers (im 3. Jahrhdt. p. d.) aus einem
bei Chuchümor zwischen Tibet und Schangsi liegenden Lande.
Die Chinesen nennen ihn Huangjui oder Huangjundschan. Er
war Feldherr im Heere des Ljube, der (1996 p. d.) sich gegen
den Kaiser Sändi (den letzten der Dynastie Chang) empörte, die
Stadt Chiabei eroberte und unter des Huanjui *) Schutz gab.
Batüi in dem Stamme der Kirgisen (Buruten auf Chinesisch) öder Kerges, der
Djeschtsch-Kiptshak heisst, Chan wurde und dort seinen Aufenthalt nahm, erhielten
deshalb alle seine Gebiete im Allgemeinen den Namen des Kiptschakschen
Fürstenthums. Das im Bumba (Metallgefäss) bereitete Arschan (heiliges Wasser)
besteht aus Muskatennuss, Würznelken, Safran, Mergel und zwei Arten Tön
Kardamom. Auf dem Berge Charbatü (Schützenberg) hatte Gesser Chan sein
Ziel aufgestellt, um mit Pfeilen darnach zu schiessen (eine Tagereise weit).
Gesser-Khan ist eine Person, in die meist der Burchan Arya-balu oder Luga
schiri, der jezt im Dalai Lama wohnt, sich verwandelt hat. Der göttliche Geist
in dem Kutuchta (in Drga) begleitete ihn auf allen seinen Wanderungen, als
Pferd, als Diener oder als Schildträger.
*) Trotz aller Gunstbezeigungen Zoadsao’s konnte .Huangjui nicht von
Ljube getrennt werden, mit dem er noch viele Grossthaten verrichtete, bis er
(200 p. d.) von Sun Huh gefangen und mit seinem Sohne hingerichtet wurde.
Er starb indess nicht, sondern wurde unter die Halbgötter versetzt. Die mandschurische
Dynastie betrachtet ihn als ihren Schutzpatron, unter den Namen von
Huang Mafa Chnandi (Huang Schendihun). Sitzend dargestellt, steht sein Sohn
Huanpin zur Linken und sein Schildträger (mit schwarzem Gesicht) zur Rechten.
Ein Schamane heisst auf mongolisch Beg und eine Scbamanin Uddugun. Sie
zeichnen sich im Hervorrufen der Geister durch eine glühende Einbildungskraft
aus, die sie in ein wildes Entzücken versetzt. Ongon (König der Schamanen) ist
eigentlich eine Hansgottheit, welche die Familien und die Heerden schützt (als
üeberrest der schamanischen Gebräuche, die noch nicht von dem Priester Schige-
munis ausgerottet sind). Das Bild des Ongon, das aus einigen Stücken rother
Leinwand besteht, empfängt man aus den Händen eines ausgezeichneten Schamanen,
oder abergläubige,. alte Mütterchen machen sie selbst aus irgend einigen
Lumpen nach ihrem Geschmack. Die Familienmütter bewahren diese Laren in
ihren Jurten, und wenn sich ein Unglück ereignet, das sie seinem Zorne zu-
Als im folgenden Jahre Zaodsao (der chinesische General) diesen
Platz eroberte, wurde er gefangen und trat in seinen Dienst
über. Die Schlacht bei Bern (wo Zoadsao die Aufrührer schlug)
wurde dadurch entschieden, dass Huanjui den Jenlän erschlug.
Am ersten Festtag des chinesischen *) Frühlings tragen die Choschreiben,
bringen sie reichliche Opfer. Tchandsäken heisst (mongolisch), Kalgan
(ein Thor oder ein Schlag). Siuangchuafu heisst (mongolisch) Baiu Ssume (die
reichen Tempel). Die grosse Mauer Chinas findet sich bei Juiling. Die Chodshas
(heilige Fürsten) Turkestans wurden (17ñ8) durch den Kaiser Zänglung unterworfen.
Der chinesische Kaiser ist genöthigt, in der astronomisch-mathematischen
Akademie römisch-katholische Geistliche für den Kalender zu halten. Seit den
Mandschus (1644) änderten die Chinesen ihre lange Kleidung in die gegenwärtige.
Wenn die Turkestanen tim Regen bitten, binden sie den Bezoarstein an eine
Stange von Sandweide und stellen sie in ’s Wasser. Für Wind binden sie ihn
an einen Pferdeschweif, für Kühle an ihren Gürtel (s. Timkowski). Der Biss
der . giftigen Spinne (Bio) in Turkestan wird geheilt durch die Gebete eines
Achun. Am Feste der Todten stechen die Turkestanen (auf den Gräbern) am
Halse zwischen dem Adamsapfel und der Haut mit dem Messer ein Loch durch
und ziehen ein Bündel Zwirn hinein, um dem Geist (Ochur) das Blut zu opfern.
Kokan ist die alttürkische Stadt Turkana (Fergana). Das Volk der Schignanen
ist den Einfällen der Badagschahen ausgesetzt. Die Frauen der Kaferi sssijapusch
(die Treulosen in schwarzer Kleidung), die durchziehende Karawanen überfallen,
werden wegen ihrer Schönheit geraubt. Als der Bangtschang (Oberhaupt des
chigemunischen Glaubens) Bogdo-Lama (zu Dabessi-Lumbu in Klein-Tibet) das
weibliche Geschlecht zum Klosterstande zuliess, setzten die Lamas in Gross-Tibet
einen ändern von Schigemuni begeisterten Menschen unter den Namen Lama
Jerembutche zum Dalai-Lama (in Pamuri bei Lhassa) ein. In dem See Jamdsho-
Jumzo (nahe bei Chlassa) ist der Jungfrauen-Tempel (Dordsi Balmugung) unter
der Vorsteherin Pagmu oder Chutuktai. Sie ist aus der Substanz des Nordsterns
geboren und zur Zeit der Verwirrungen, die Teba Sandse (17. Jahrhdt.) in
Tibet erregte, entkam sie, in ein Schwein verwandelt. Der (1780) zum Wohnsitz
in Peking eingeladene Bantschang Erdeni erschien nach seinem Tode in Tibet
wieder. Lotscha (Teufel im Chinesichen) soll von dem russischen Lowtschij
(Jäger) kommen.
*) Die Chuan-jan-mu genannte Buche (in Peking) wurde (von den Wellen
des Meeres angetrieben) durch einen Verschnittenen dahingeführt. Ssincho,
(Chara-Balgassn), deren Fundamente noch (in der Nähe von Zagan- Balgassu oder
Ssincho, das unter der Dynastie Juan gestiftet wurde) erhalten sind, würde unter
der Dynastie Dsin gegründet. Gobi heisst (im Mongolischen) jede wasser- und
graslose Steppe. Der Tempel Ssudshu Ssume wurde von dem Dalai-Lama Ohu-
tuchtu erbaut. Während der Wallfahrt nach dem Obo (in der Nähe von Kuku
Derissu) lesen die Lamas Gebete. Die Fürsten geben Gastmähler und die Mon