muni, als Repräsentant des höchsten Buddha, ofienbart die Geheimnisse
der Religion, schreibt die Gesetze vor, zeigt die-Wege der Wiedergeburt,
e rklärt die Wunder von Himmel und Hö lle. D ie beiden Abtheilungen
der V in a y a und des A bhidharma, die sieh auf das Gebiet des Mysticismus
und der A sce tik bezogen, entstanden im Laufe mehrerer Jahrhunderte
während des Kampfes der Secte. D ie Priester- beschränken sich meist
a uf die Kenntniss der meist nothwendigen Bücher, als 1) Jum (Eke b ilü k
baramit) in vielen Bänden, als Basis der buddhistischen D ogm a tik und
Moral dienend (ähnlich d e n ’ brahmanischen Vedas), 2) Brandza-baramida,
verschiedene Werke, die von den Thaten des Buddha handeln und seine
L e h re sowie die Glü ck se lig ke it der ih r Folgenden preisen, 3) Djamba
b ild e t eine Ab th e ilu ng des Brandza-baramida, als ein Lobgesang (in
Versen) alle r A rte n von Gottheiten, 4) Dodi-Dzamlun (uligerun dalai) erzählt
vom Streite des Buddha mit den Anhängern der schwarzen Religion,
von dem Sieg über die Anhänger der schwarzen Religion, und besonders
von den Wunden, deren fünfzehn den K ra n z des Schigemuni bilden,
5) Schigemunin namtar (Schigemuni’s Biographie) von grösser Voluminesi-
tät, 6) M a n i gambun, reich an historischen nnd moralischen Belehrungen.
Seine Baramiden, die zum Gebete verwendet werden (Om ma ni bad
me chom), bilden die Secte von der W e lt des Sansara in der W e lt des
Sukavadi, 7) Tschiehula K e re g le k ts ch i, Handbuch der P rin cip ien der
buddhistischen Kosmologie,' 8) K a ib a r Djumnjein Dag -ik handelt von
den Bestandtheilen und dem Zusammenhang der Welten, von den Göttern
und Genien, und definirt die Bestimmung und P flichten der Personen
in der buddhistischen Hierarchie, 9) SaDan Setzen über die homologischen
Verhältnisse der W e lt in Zukunft und Vergangenheit, 10) Sain tzak über
die Verhältnisse der W e lt und besonders über die Geschichte der Gutes
thuenden Götter, 11) A lta n geril (goldenes L ich t) mit Vorhersagungen
über die Selbstopferungen des Schigemuni und die Aufsuchung des
goldenen Sarges mit sebneeweissen Knochen, 1'/) Badmagatan, zu den
Geheimnissen gehörend, von der rothen W u rze l (mit den Namen Badma
samba boiu), 13) A ra p sa l (der Diener des Gelben oder die schigemunischen
Gebräuche). In den 32 Ab th e ilu ng en , worin der Dienst des ganzen
Jahres besteht, getheilt in den Gottesdienst der drei Zeiten (Morgens,
Mittags und Abends), dann in die drei Abtheilungen die W e lt regierender
Götter (Turban Zagun burchandor), als der gegenwärtigen, vergangenen
und künftigen Zeit, dann in die drei Kla s sen der Geschöpfe göttlicher
Natur, als Burchane, Bodhisatwen und T änggri, sowie der W ie d e rgeborenen
(besonders Bantschin-Bogdo, D a la i-L am a und U rg in s k i Chu-
tuktu, oder die Sib d ai dambein geghen), 14) Dok sch it (eine Fortsetzung
des Arapsal) enthält die Zusammenfassung der rothen, weissen und
schwarzen Gebräuche, nach welchen die neun grausamen Geister oder
Dokschit, sowie Otschirvani, Gungara, Duinhara, Sendume und andere
Schreckliche sich darstellen, 15) Gurumun-nom, wo der weisse T h e il zur
Vermehrung der guten Geister dient und der schwarze T h e il zur E n t fernung
der schlechten, 16) Sundoi, dessen K rä fte in Anspruch genommen
werden, wenn im Streite mit den bösen Geistern die gewöhnlichen M itte l
wirkungslos bleiben.
D ie übrigen 37 Bücher befassen sich nur mit den L am e n , den
Religionssachen fremd, unter dem Namen B o d i dzugun gotschin dologan
nom. Sie gelten für eine En cy klop ä d ie von der Grammatik bis zur
Metaphysik und von der Geologie bis zur As tro log ie , aber (mit Ausnahme
der Medicin) ohne System. D e r L am a vereinigt die Stellung des Arztes
mit dem Priester. Schigemuni w a rd geboren in dem 26. Jahre des J a s - .
wan (Kaisers von China), 1027 p. d. (im Synchronismus). Von den zwei
A rten Muscheln (dungar und dumbure) rechnen die Mongolen die eine
(Plewrotomow) zum Schaf (chonin) und die andere (Tritonen) zu den
Ziegen (jamän), A u f die Glöckchen (Choncho) w ird das Gebet M an i (om
ma n i bad me chom) aussen geschrieben und im Innern Om chom dram
chri (zum Ausdruck der v ie r Haupteigenschaften Gottes, als Amorlin goi,
delgerengui, erke-und dokschin). Zum G r iff dient dara (die G ö ttin der
Gabe) mit dem Scepter der M acht (als Otschir-darä). D e r G a n lin (aus
Hand- oder Fussknochen von Menschen oder Bärenknoehen) dient zum
Rufen der Nachtgeister. Das Denschik (Becken) dient zu den Anrufungen
der wandernden Geister (Jakschis, Ra k schis , A s so ri, G a n d a ri, Garodi,
T s ch in n a ri, M acho rag i, Manoki, Lus, Budiner). Das Musikinstrument
T u n ra lautet wie Hundegebell und hat die Fo rm vom Hunde mit einer
beweglichen Zunge in der Röhre. D ie sieben Wochentage heissen B im b a
(Sonnabend), A d ia (Sonntag), Samaya (Montag), A n g ira k (Dienstag),
S egira (Mittwoch), B o t (Donnerstag), Brachoswadi (Freitag). D e r Bu d d h is mus
verbietet die Ehe zwischen Verwandten', männlicher Seits bis zum
neunten und weiblicher Seits bis zum sechsten Gliede. D ie in den Bum-
chanen angenommenen F ig u re n stellen (aus Thon verfertigt) entweder
eine Säule (Subarga) vor oder (zum Andenken des Sieges des Schigemuni
über die bösen Geister) eine P yramid e (wohinein ein P a p ie r mit
der Z a h l der überwundenen Geister gelegt wird). Am Morgen, durch
das Schlagen des Charongo berufen, begeben sich die P rie s te r nach dem
Tempel (die Mekdsem lesend). Unter Verbeugungen (mit Gebeten) in
den (geöffneten) Tempel tretend, drehen sie das Gebetsrad. D e r Schiretu
ertheilt ihnen dann den Segen, indem er die drei Bücher des Schatzes
(gusuntuk) auf den K o p f legt. Sich setzend, lesen sie den Schlüssel der
R e lig ion oder die Beichte (itegel), singend. E in e r beginnt dann am oberen
oder dem seitlichen T he ile den Gottesdienst (charanchain chural). Indem
zwei Lamen aufstehen, die Ordnung zu überwachen, beginnt der Gesang,
wobei der älteste L am a jede wichtige Stelle durch das Rühren der
G lo cke oder Handbewegungen auszuzeichnen hat (nach dem Schaksa und
dogbo oder dem Gebrauche des Schigemuni und dokschit, als erk lä rt in
dem Buche M ig r im jidrim). W e r die S ym b o lik des Buches M ig rim jid r im
B a s t i a n , Reise. VI. 37.