vo ll F in s te rn is s und d icker L u f t (Chubi-Sajagaf) zusammen (als Chaos).
Um diese Z e it erhob sich in den uralten Wohnsitzen und Reichen der
assarischen T än g g ri eine grosse Zwietracht, welche zu gewaltigon K rieg e n
unter ihnen A n la s s gab und die endliche Zerrüttung des herrlichen
Reiches der A ssaren bewirkte. A u s dessen Trümmern bildeten sich sieben
neue Haufen (A im a k ) und Monarchien von assarischen Geistern in verschiedenen
Wohnsitzen. E in neuer Sturmwind trieb die Wo lke A lta n
schiriiketu zusammen, aus deren Regen sich das Wo ltin e e r bildete. D e r
aut der Oberfläche des Weltmeeres verdickte Schaum (als der Grundstoff
es Weltgebäudes) legte sieh als Niederschlag a uf die goldene S ch ild rote
(A ltan M älükü ) an, welche vor Entstehung des Weltgebäudes, von
dem Geist des grossen Bu rch an und V a te r der Götter Mansuschari be-
e , ange Z e it über der T ie fe geschwebt hatte. A ls die Z e it der W e lt erschaffung
erschien, nahm der diese S childkröte beseelende Mansuschari
Burchan einen ändern K ö rp e r an, erhob sich in den oberen Raum und
S Ä Ä v , daS Über das Wasser hervorragende Ungeheuer mit einem
W e il [Odjibbewä], so dass es (die Elemente der D inge zu vermehren) seinen
Unrath von sich gab. D urch neue Stürme zusammengetriebene W o lk e n bewirkten
in dem Meere eine solche W a llu n g , dass dadurch a uf dem M itte lp
u nk t des goldenen Schildkrötengewölbes der steile B e rg Sümmer-Oola
(in vier Farben) aufgeworfen wurde (von sieben Gebirgen und sieben Meeren
umringt). In Sambutip wächst der Wunderbaum Asambu-Bararcha,
, ~ x.0,1, , , (Uelumschi-Bijetu-Tip) ist von Gold, Nu p-B elek-Zot (Uk-
. ar E d le k ts ch i-T ip ) ist reich an Kü hen , E n ada-Nima (Moo-dootu-Tip)
is t von seufzenden Menschen bewohnt.
_ . W e r dern mongolischen Worte T ä n g g r i (Himmel) werden mächtige
Oreister (T h la li oder L a h im Tangutischen) verstanden, die in den Himmeln
und allen T he ilen und Gegenden des Weltgebäudes*) ihren Sitz haben
(aber n ie d rig e r als die Burchane oder Götter). Sie vermehren sich durch
marmung oder gegenseitiges An blicken . D ie Macharansa, die dreiund-
* ) J e d e r T h e il des W e ltsy stem s, je d e s Ee loh u n d Volk, se lb s t je d e r Mensch h a t aus dem
H e e re d ie se r L u ftg e iste r seinen u n s ich tb a ren E n g e l o d e r B e sch ü tz e r (Esan ), d e r gegen d ie Ubel-
tlia tig en Geiste r sohützt. A u f E rd e n h ab en sie ih re n Sitz me ist in W ä ld e rn u n d unzu g än g lich en
Gegenden. V e rh ö ren d e N a tu r-E re ig n is se (F lu th en , K ran k h e iten u. s. w.) w e rd en d u rch böse
T än g g rin en h e rv o rg e b ra c h t, gegen w e lch e d ie (in d e r E n e tk äk sch en U rsp ra ch e abgefassten)
Beschwörungsformeln (T a rn i) d e r Burehanen. n ü tz en . A u f d en v ie l-A b sä tz e n des Sümme r-Oo la
u n d a u f d en sieben Gebirgen im Umkreis w o h n en T ä n g g ri, d ie Macharansa g e n a n n t w erd en
als d ie O ngozo-Baridran (m it K äh n en V erseh en en ) n ah e am Meere, d ie E rik e -B a rik san (F reien )
au f d em zw e iten A b sa tz , die Urg ü ld sch u -S o k to ch u (ste ts T ru n k e n en ) a u f dem d ritte n Absatz
A u f dem o b e rsten Absa tz h a lte n d ie v ie r Könige o d e r Mach aran sa -Ch an e Hof, als Ortschillong-
T e tk u k s ch i-C h an (g n äd ig e r V a te i d e r A rm en ) im O sten , Ulümsohi T o rö ltu Chan (d e r Biesenw
ü ch sig e ) im Süden, Sain -B u ssu -Nid ü tü -C h an (d e r Blödsichtige ) im Westen, u n d Bisman Tän g g ri
(d e r m it We id en lau b g e z ie rte ) im Norden, als die Schutz engel, die frü h e r au f dem Gipfel des
S ümme r-Oo la wo h n ten , eh e Chu rmu stu sie v o n d o rt v e rd rän g te . A u f dem Gipfel des Sümme r-
Oola w o h n en d ie w o h lth ä tig en G e iste r d e r 38 Tän g g ri, in d e ren Mitte d ie glän zen d e Residenz
des C h u rmu stu s teh t.
dreissig, ferner T iig u s -B aiselm lang in T ä n g g r i, C h u b ilg a k sa n i-E d lck ts ch i,
Buisud ien -C h u bilg a ksan i-E d le ktschi heiseen S urgan -Ku seljin Tän g g ri. D ie
.drei Reiche der A n ch a -D ija n (D ija n i Gurban-orron) begreifen die Essu-
runi Suhl, Essuruni Eminenedu und Iko Esserunu. D ie drei R eiche Gerre-
licn-T än g g ri* ) begreifen die Uz iiken -gereltu, Kern sehe ugei-gereltu und
Todorchoi-gereltu. D ie Kla s se der B u ja n i T ä n g g ri besteht in den drei
Reichen dor Uo tz iikon -B u jantu , Kernje-ugei-Bujantu und Todorchoi-Bu-
jantu. D ie Kla s se der lle-ugei-bujantäze-Tereksen bregreift die J ik e
Ueretu, Jike-Bussu, Maschi-Uesüktschi, U lu -E s s ig in c k tch i und S chilgadak-
Uessukdektchi-Tänggri.
D a s vornehmste unter den irdischen Paradiesen is t der (alle W e lt-
Zerstörungen überdauernde Ort Sukawadi (im Westen), wo die S eligen**)
ewig den wundervollen G la n z des daselbst thronenden A b id a oder Am i-
daby-Burchan’s schauen. V o n den übeltbätigen Geistern giebt es auf
der E rd e unter 369 Fürsten verschiedene K la s se n , als die Chan-ada
(dschalboi-dyn), die Mangussen (Srim-boy-dyn), die A lm u s oder P o lte r geister
**?) (die unter ihren Koboldstreichen K in d e r be i der G e b u rt er-
*) U eb e r den 83 Tän g g rlen w o h n t ein e an d e re A b th d lu n g v o n Geiste rn , die G a sa r-E se -
Ba rlld ak (d ie n ic h t au f E rd e n W o h n en d en ) g en a n n t w e rd en , u n d n o ch h ö h e r d ie jen ig en , die
Baildan-Aozo-Chajazaksan h eissen. D o rt w e rd en k e in e K rieg e g e fü h rt. Die M a ch aran sa -Tän g g rl
w e rd en b ek rie g t v o n den Assurl g en an n ten Geiste rn, d i e , in Nom-Ugä (Gesetzlose ) u n d Nomtä
(G ese fzu n te rth än lg e ) g e th e tlt, in den Höhlen am Fusse des S üm m e r-Oo la w o hnen, u n te r v ie r
F ü rsten , als E rk e ti-R a c h u -C h an (in d e r B u rg T c h e re ltu ), K ü sü n d e n -E rik e tu -C h a n (in d e r S tad t
E rik en ), Masch i-Daru k tsch i-Ch an (in d e r S tad t B a tu ), u n d T a k -S a n g ri-C h an (in d e r S ta d t A lta tu ,
die au f d e r go ld en en S ch ild k rö te g eg rü n d e t ist). D ie Grösse u n d das A lte r d e r Geiste r n im m t
zu bis zum Geschlecht D e lg e re n g u i-B u ja n tu . D ie A g in is ta -T än g g ri s in d 16,000 Meilen gross.
Am lä n g sten le b en d ie D u rssu ugel T änggri.
**) Ab id a g e h ö rt (n eb s t Akschiba, Berosana, Rad n a S amb awa u n d Am m u g l-Sid d ld i) zu den
fü n f g ü tig sten G o tth e iten (T a b u n Is u rtu Bu rch an ). D ie (v ie re ck ig e n ) W o h n sitz e d e r B u reh an en
oder G ö tte rstäd te (C h o tto n ) w e rd en (an d en T h o re n ) v o n G e iste rn in Men sch en g esta lt b ew a ch t.
Die S tte l-Amltan (Staffel d e r W ied e rg eb u rt) b e g re ift d ie sechs Klassen des T ä n g g rien -O rro n
(Reloh d e r G ö tte r), A ssu rlen -O rro n (Reich d e r A ssu ren ), K üm m ü n i-O rro n (Reich d e r Menschen),
A d o o sen -Orro n (Reich d e r T h ie re ), B irid len -O rro n (d as Reich d e r B irid ) u n d Tam m ien -O rro n
(das Reioh d e r Qu alen ). Das Tän g g ri-R e ich th e ilt sich (h in s ic h tlich d e r W ied e rg eb u rt) in d re i
Klassen, als K u ssu ltu (wo die T än g g ri sich uma rmen ), D u rssu tu (wo sie s ieh L ieb esb liek e zu werfen
) u n d Durssu-Ugei (wo k ein Umgang d e r G esch le ch te r s ta ttfln d e t). Aus d e r Z a h l d e r
Tän g g ri u n d einigen G ö tte rre ich en w e rd en u n te r den Menschen d ie v o llk ommen sten Chubilgane
w ied e rg eb o ren (d ie sich s p ä te r zu B u reh an en e rh eb e n w e rd en ). Von d ie se r A r t sin d die
h e ilig sten Lamas d e r G eistlich k e it. D e r D a la i-L am a u n d Bog d o -Lama a lle in u n d ih re V o rg
än g e r Werden als Chubilgans von e in e r n o ch h ö h e ren A r t b e tr a c h te t, in w e lc h en sich ein
w irk lich e r Bu rch an im Fle isch e ze igt. A b id a s itz t, d ie schw a rz e Schale (B ad d ir) m it A rsch an
(heiligem W a sse r) h a lten d , umgeben v o n Bodhisaddos in sein em P a rad ie se . D a in F ü rs te n u n d
B eh e rrso h e rn soloher Be lohnung w ü rd ig e Seelen w id e rg eb o ren w e rd e n , w e rd en s ie m it dem
E h re n tite l Bokdas (Bo k d o -Ch an ) belegt.
***) D ie (mongolischen) Gespenster Bo k (D ch o g eh a u f ta n g u tis ch ) s in d d ie G e iste r so lch e r
Menschen, d ie sioh s e lb s t a u f irg en d eine We ise e n tle ib t h ab en o d e r u n te r dem F lu ch e d e r
G eistlich k e it gesto rb en sind, wesh alb sie (g le ich d en w an d e rn d en B irid ) ra stlo s, u n d ohne e in en
neuen K ö rp e r e rlan g en zu kön n en , u n te r d en Menschen um h e rsp u k e n u n d a lle rle i Schaden u n d
Schreoken an rio h ten . D ie C h a ra -D a ra n a (d e r Mongolen) o d e r C h ad e rg an d e r K alm ü ck en