sein mögen sondern auch die gegenüberliegenden Küsten A ethiopiens und
weiter das Innere bis nach Meroe hinauf. A u s dieser friedlichen V e r einigung
verschiedener Gegenden entwickelte sich dann der reiche
Handel, der die Sabäer, sowie die nach Norden ziehenden Nabatäer be-
mhmt machte, und der Name dieser letzteren (der schon in den Noubti-
ii t e ln der Hy k sos -komg e liegen mag) erhielt sich in der Residenz der
von einem Zweige am oberen N i l (in der Nähe indischer Reste von Naga
A ssura u. s w.) gegründeten Hauptstadt Napata oder Ib rim (Avaris der
Barbaren oder A v a re n , deren Name sich auch in O p h ir und Suphara
erhielt), aus dem später die Kuschitischen Eroberer Egyptens (mit Sa-
baco, der den auf die assyrischen Vasallenfürsten der X I I I . Dyn a s tie
folgenden Boccharas stürze) auszogen. G le ich ze itig galt der Name
Kushiten (der in der Fo rm des elaimistischen Susa seinen Wiede rh a ll
im östlichen Shushan hat, wie die Tobba das Yemen in der Toba-Dy-
nastie der Tataren) auch in A sien (der sie vom Indus herführenden
T ra d itio n bei Eusebius entsprechend), und so konnte der K u shite oder
Aethiope Zerah m it Ju d ah im K r ie g e liegen, ohne dass Egypten in denselben
hineingezogen wäre. Nach längerem Au fen th alt in . In dien und
den benachbarten Sudlandern nehmen diese skytisehen Stämme (ähnlich
wie spater die indo-skytischen in Indien nationalisirt wurden, und von den
spater nachkommenden Eroberern gleicher H e rku nft nicht als Verwandte
erkannt werden konnten, während z. B . die Perser unter Nadar Schah geneigt
gewesen sein möchten, die in D e lh i herrschende Dyn a s tie als gleich-
b u itig e anzusehen, obwohl sie wieder nach unserer ethnologischen Sprechweise
eher als eine mongolische zu bezeichnen sein würde) südliche F ä rb u n g
an, und erscheinen als solche unter den (als stetige Bewohner des rothen
Meeres betrach eten) Persern, als diese aus der neuen H eimath in Farsistan
wieder zu nördlichen Eroberungen auszogen, und dort erst ihre spärliche
B e k le id u n g durch die medische*) ersetzten, d. h. diejenige wieder an-
n men, e 1 ren Vorfahren ebenfalls eigenthümlich gewesen und von
ihren im Norden schon gebliebenen Verwandten, den Parthen (die später
a u fs Neue die Eroberung von Norden nach Süden ausdehnten), immer
beibehalten war.
W ie der Buddhismus bei den contemplativen V ö lke rn des östlichen
A s ie n , hat sich das Christenthum im praktisch verständigen Westen ver-
breitet, als der A u sd ru c k einer die Menschheit über ihre nationalen Z e r
splitterungen heraushebenden Weltanschauung. In dem unter der Römer-
*) Nach Herodot w e n die puritanischen Skythen entschiedene Gegner des schwärme- .
nschen Gottesdienstes der Griechen und Hessen ihren König Skylas die Theilnahme mit dem
Leben bussen. Die griechischen Gelonen ßaxxsvovaiv als Kennzeichen unter den Budines
Es ist dies die bis zur Aufregung gesteigerte Hingebung, um eine Manifestation des Gottes
ausserhch hervortreten zu lassen, wie in den Revivals upd in der schiitischen Procession, die
““ J*®? “er‘lienst der Mysterien anschHesst, wogegen der innerer Beschauung zuge-
wandte Philosoph sie ebenso verachtet, wie der kühlere Sunnit.
Herrschaft vereinigten Völkergemisch mussten diejenigen Ideen zu r D u rc h bildung
kommen, die dann, an den S tifte r des Christenthums geknüpft,
durch die Apostel weiter verbreitet wurden und das fü r jedes Individuum
geschehene, für jedes bei der W e ih e wiederholte Erlösungswerk verkündeten,
Zwischen dem für ein jedes der materielles Ueb e l durch T a lis mane
und Opfer-Ceremonien Hülfe suchenden Fetischismus und dem das
irdische Leben ganz und g ar für ein unbekanntes Jenseits erträumter
(obwohl in ihren einzelnen Sphären logisch verketteter) Phantasien negi-
renden Buddhismus steht das Christenthum, das, die irdische Existenz
in ihrer Berechtigung als solche anerkennend, fü r die letzte E r fü llu n g
dennoch über dasselbe hinausweist. Um diese sichere M itte zu bewahren,
bedurfte das Christenthum der Projec tion seines Gottesbegriffes, um die
Religionsgesetze zu objectiver Anschauung zu bringen, während im bu d dhistischen
Pantheismus oder Naturalismus der innerhalb des Getriebes
stehende Einzelne den sichern P u n k t des Gleichgewichtes v e r lie r t, den
erst die exacte Forschungsmethode nach der Gesetzlicheit des Wechsels
wiederzufiuden vermag. D u rch die jüdischen Reininiscenzen im Christen-
thume is t dasselbe noch neuerdings häufig zu r Stütze der Sclaverei
verwandt worden, seiner eigenen N a tu r nach aber hat es seit seiner
ersten Begründung dahin g ew irk t, das im Alterthume harte Lo o s der
Sclaven zu mildern und die Menschenwürde auch in den dienenden
K la s sen zu wahren. In den national ausgebildeten und mit dem Staate
emporwachsenden Religionen wird der p a rtie lle Lo ca lg o tt von seinem aus-
erwähiten V o lk e eher die Vernichtung jedes Fremden und Fe in d lich e n
verlangen, während erst humanistisch fre i umschauende R eligion en den
Menschen in seiner kosmopolitischen S tellu n g auffassen und deshalb vor
A llem ih r Augenmerk darauf richten werden, das der L in d e ru n g bedürftige
Lo o s der unteren Kla s se n zu erleichtern. Diese H um an ität is t
neben dem Christenthum nur noch im Buddhismus ausgesprochen worden,
denn Zoroaster’s Staatsreligion Persiens scheidet dieses L a n d dualistisch
von seinen Gegensätzen a b , und Mohamed ru ft den alten Intolerantismus
des Semitenthums wieder wach, indem er den heiligen K r ie g für
A lla h gegen alle Andersgläubigen p red ig t (obwohl in manchen seiner
Phasen das Christenthum intoleranter wurde, als der Islam in einigen
seiner Secten). D e r Buddhismus hat sich aus natürlicher Erweiterung
psychologischer Grundanschauungen zu einem Um b lic k über das W e lt ganze
erhoben und sucht die dasselbe regierenden Gesetze zu durchschauen
in ihrem organisch n o tw e n d ig e n Zusammenhänge, wodurch
jedem Einzelwesen die ihm als solches zukommende S tellu n g im Ganzen
unverrückbar angewiesen ist. Obwohl er deshalb den W e g des H e ils
für A l le eröffnet, würde ihm doch nicht die P flich t aufliegen, politisch
auf Verbesserung des Sclavenstandes hinzuwirken, da in der langen Reihe
von Wiedergeburten die jedesmalige Existenz eine feste Ursache früherer
W irku n g en ist, und somit als solche die mit der A r t der Einkörperung