2 mal 1000 zusammen zu addiren und er wird im Laufe solcher
Versuche gar bald in ebenso heillose Verwirrung gerathen wie
die Naturphilosophen, die die dem Naturvolk gezogenen Marklinie
scharfer Beobachtung unbedacht überschreiten und dafür
mit den Fieberphantasien wüster Delirien geschlagen sind.
Erst die Aeusserungen der nicht unmittelbar sinnenfälligen
Seele fallen in das Bäumliche, erst auf sie kann deshalb die
naturwissenschaftliche Methode Anwendung finden und die Hoffnung
hegen dürfen, aus ihnen den (bei ihrem Entstehen eingeschlagenen)
Rückweg in das Nicht-Ausgedehnte zu finden.
Die gleichartigen Erscheinungen des Organischen im Pflanzlichen
und Thierischen mögen auf eine letzte Wechselwirkung
mit dem Milieu zurückgeführt werden, aber im Einzelnen daraus
nie erklärt werden, da die Wurzel des Entstehens ausserhalb
des Bereiches unserer Sinneswelt liegt. Bei den geistigen Erscheinungen
dagegen, die in jedem Individuum innerhalb der
Körperwelt mit einem neuen Beginne ihres bunten Spieles aus
der Genesis in Wirksamkeit treten, mag es der Beobachtung
einst vergönnt sein, den Process im Statu nascenti zu erfassen.
Das Naturell, als der habituelle Zustand des Leibes in seinem
Einfluss auf die Geistesverfassung, kann (in ethnologischen
Klassen), wie zur erklärenden Construction der Gedanken, so zu
ihrer Aufhellung aus den Ursächlichkeiten führen.
Die Vorstellungen als Seelenzustände sind durch äussere
Eindrücke im Innern geweckte Thätigkeiten, die sich bei der
den Menschen als Gattung gleichartigen Organisation gleichartig
manifestiren. Ob das An-Sich der Dinge von deren Sinnesempfindung
ein verschiedenes sei, ist eine von der Grundursache,
auf welche das Sein zu reagiren habe, abhängige und unsere
Aufifassungsweise nicht berührende Frage, wohl aber lässt sich
bis zu einem gewissen Grade die Verschiedenheit der Auffassung
bei den Thieren erörtern, da sie in manchen Fällen (wie bei den
vergrössernden Augen der Pferde, den Facetten der Insecten
u. s. w.) schon die mechanische Auffassung des Lichtbildes, das
Auftreffen des Schalls, das in der Tastpapille berührende Gefühl
u. s. w. betrifft. Auch die im Grossen und Ganzen einheitliche
Auffassung bei dem Menschen als Gattung wird bei schärferer
Zersetzung in Speciestheilungen mannigfache Differenzirungen
erlauben, und vielleicht lassen sich bei tieferem Eindringen
in ethnologische Thatsachen kleine Differenz-Werthe berechnen,
die es mit der Zeit ermöglichen werden, aus den erfassten Momenten
der Natur im Werden den Fluss derselben in gesetzliche
Bahnen zu leiten. Alle Wissengegenstände bieten nichts als
blendende Scheiben, vop deren Oberfläche die nach dem Darunter
gerichteten Fragen hülflos abgleiten, und mit ihnen wird ringsum
der eiserne Schicksalsring der Existenz geschlossen. Da nur, wo in
der Wechselwirkung des Inneren und Aeusseren die Psychologie
die Fugen zusammengefügt hat, federt das Gelenk der vergleichenden
Ethnologie, und dort mag es Beharrlichkeit und unermüdlichem
Fleiss allmälig gelingen, in das Geheimniss der
Identität hineinzudringen.
Anfänge auf der Erde sind überall nachweisbar, und in
ihren relativen Beziehungen mehr oder weniger deutlich zu sta-
tuiren, um dagegen für den Anfang der Erde als solcher den
richtigen Sehwinkel zu erlangen, wäre jener Standpunkt erforderlich,
den Archimedes für Aufstellung seines Hebels verlangte.
Aus dem in dunkelster Nacht des Nichtwissens hie
und da zerstreuten Beobachtungsfunken auf- oder absteigende
Curven für die Erdschöpfung herauszurechnen, bleibt ein waghalsiges
Unternehmen, das in der Praxis wenig Liebhaber finden
und ohne ausgedehntere Vorlagen die darauf verwendete Mühe
schwerlich lohnen wird. Man häuft unnöthiger Weise die Schwierigkeiten
eines bereits schwierigen Themas, wenn die Menschengeschichte
schon jetzt an die Geschichte der Säugethiere ange-
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