des irdischen Schmerzes hervorgewachsenen) Buddhismus erhalten hat, g ilt
den Westasiaten für den seit No ah’s Z eit stets in den Gefässen ausgewählter
H e ilig e n rein und unverfälscht, bis auf Mohamed fortgetragenen
Is lam , den W e g der Entsagung und der Hingebung, im Absterben zum
Leben, über dessen N ich tig ke it der Bu d d h is t ebenso spottet, wie der alte
i^STPter in solchen Perioden seiner Orthodoxie, wo er (nach Diodor)
die Wohnungen a uf Erd en nur als Herbergen betrachtet, die Gräber*)
dagegen als ewige Häuser. Obwohl aber dem Wanderleben v ö llig entsprechend,
und auch in abgeschlossenen Berggegenden zuläs s ig , kann
diese buddhistische Negationslehre sich doch nie in solchen Staaten
erhalten, die in das rege Treiben politischer Bewegung hineingezogen
werden und muss rasch immer vor ihren polytheistischen Gegnern, die
den dann hülflos verlassenen Gläubigen praktisch bequeme M it te l anbieten,
zurücktreten. In richtiger Erkenntniss dieser Verhältnisse sah
sich Mohamed deshalb auch genöthigt, um die A ra b e r fü r ihre politische
R o lle geschickt zu machen, den K e rn der Entsagung im Islam zu verdecken
und m it Herbeiziehung der ihm bekannten Cultus-Religionen
ein neues System zusammen zu stellen.
D ie Verehrung der Brahmanen, um durch tiefe A n d a ch t die Einzelnseele
wieder in das Allgemeine, G ö ttlich e aufzulösen, repräsentirte ursprünglich
die contemplative Richtu n g der Philosophen, im Gegensatz zum einfachen
Naturdienst der Vedas, worin die P rie s te r die ihnen günstigen oder ihren
Beschwörungen unterworfenen Dämone, die an allen Gegenständen haften,
zum Besten des K ö n ig s oder eigener V o rth eile citirten, um sie m it Opfergaben
zu besänftigen oder zu belohnen. A ls später der reichgeschmückte
Cultus einer complicirten M y th o log ie sich in fester umschriebenen Staats-
verbänden ausbildete, wurde theils jene R ich tu n g der reinen Meditation
in als solche (neben der orthodoxen Theologie) geduldete Philosophenschulen
eingeschlossen, theils zog sie s ich , wenn der Ch arak te r eines
geistigen Gottesdienstes bewahrt werden sollte, in der Fo rm des B u d d h is mus
über die Grenzen aus In d ien zurück, w o die von der neuen E in richtung
reich dotirten T empe l und verschwenderisch ertheilten Ehren
in kräftige Stützen fü r die maasslosen Ansprüche ihrer Standesvorrechte
fordernden Brahmanen, die entschiedensten Apostaten und die gefähr*)
Der Charakter der Gräber ändert sieh mit dem mittleren und neuen Reiche in Egypten.
Im alten Reiche, zu dem die Erbauer der grossen Pyramiden (IV. Dynastie) gehören, steUen
die Sculpturen der Gräber heitere nnd aus dem täglichen Treiben gegriffene Bilder vor. Später
dagegen erscheinen die Seelenprooessionen, die Todtengerichte und andere Trauer-Ceremonien
chthonischer Natur. Die leicht erklärliche Reaction, die sich in den bei egyptischen Gelagen
umhergereichten Skelette und die Klagen um Maneros zeigt, lag auch in der Interpretation (bei
Arrian) der ein Sehnippohen schlagenden Geste des Sardanapal bei Anchiale. Xerxes weinte
am Hellespont über die Kürze des menschlichen Lebens, und Artabanus beklagt das Elend des
menschlichen Lebens, dem nur der Tod eine Zuflucht bietet, worauf bei dem Könige die Reaotion
eintritt, dass die Gedanken von solch* traurigen Dingen abzuwenden seien, um die Gegenwart
zu gemessen (b. Herodot).
lichsten Gegner ihrer Feinde, die durch Reformbestrebungen den ganzen
Hass beleidigten A d e lsto lzes auf sich luden, verkehrt wurden. So sind keine
eigentlichen Tem pe l des Brahma in Indien*) zu finden, oder wenigstens
in sehr beschränktem Maasse, während sich die des V ishn u und später
die des Siva in vollem Glanze erhoben. Die se r Umschlag fiel mit dem
Ein d rin g en der nordöstlichen R e ite rvö lk e r zusammen, die anfangs gerne
von den aus Nordwesten gekommenen Brahmanen als die heldenmüthigen
Kschattiyas, die Besieger der wilden Rakschasas, des Südens hegrüsst
wurden, und ihrerseits gerne aus der höheren B ild u n g der Brahmanen
V orth e il zogen, die aber später, als sie sich einer sclavischen U n te r ordnung
unter unfehlbare P r ie s te r-A u to ritä t widersetzten, in gottlose T y rannen
verkehrt wurden und entweder durch die aus den eingeborenen
Fürstenfamilien neu geschaffenen Kriegerkasten oder in den K rieg e n
mit den durch Bündnisse hereingezogenen Barbaren (die sich anfangs,
der in der P lünderung zu erlangenden Vortheile halber, w illig e r im G e horsam
zeigten) vernichtet wurden. A u s diesen v ie lfä ltig en Verschiebungen
der Stellungen, in denen die Brahmanen zu den älteren oder späteren
K ö n ig e n standen, gingen die schwer vereinbarten Widersprüche eines
zweifachen Rama oder anderer solcher doppelsinniger F ig u re n hervor,
die bald zu Erk lä ru ng en nach der einen, b a ld nach der ändern Seite
dienen mussten. Rama (der nach dem Aye en A k b e ry in sich die Stellung
eines K ö n ig s und Propheten vereinigte) selbst gehört noch der dem Bruche
vorhergehenden Incarnation an, weshalb er von den italienischen und
portugiesischen Missionaren, die in der frühesten Z e it die Ansichten der
hinterindischen V ö lk e r darüber kennen lernten, auch d irect m it X a c a identi-
ficii-t wird, während Buddha von den Brahmanen, die ih n a u f die eine oder
andere Weise los zu werden suchten, zu einer M aya-In carnation des V ish n u
gemacht wurde, die sie Mühe genug hatten ru hig zu halten, wie die L e genden
von Asura G a y a h in lä n g lich zeigen. A n fä n g lich w a r der F e ld zu g
Rama ’s nach L a n k a nur eine epische Wiederho lung der alt-mythologischen
V orstellungen von Reisen vo rw eltliche r Buddhas, die a u f dem hohen P ic
der heiligen In sel geruht hatten, aber später la g es nahe, das monströse
Ungethüm Ravana als eine Personification des in seinen Gestaltungen
so ungeheuerlich und kolossalen Buddhismus hinzustellen, zumal er sich
in eine Beziehung mit dem damals noch verachteten Dienst des Büssers
S iv a setzen liess. S iv a war ursprünglich ein G o tt der Sudras (denn für
sie sprang aus den Augenbrauen Brahma’s die dunkle Fo rm R u d ra ’s),
und in dem pietistisch-mystischen Drange, der sich stets, neben den pompösen
Ceremonien der Staatsreligion, im Bhakhschi die E r fü llu n g seines
in der Un b eg re iflichke it selbst um so mächtigeren Sehnens sucht, spielten
*) Nach dem Ayeen Akbery war der Gaya in Bahar dem Brahma geweiht, im Gegensatz
zu dem Gaya in Berar in Lenar Ellora's, als der Bishen Gaya, dem Rooder und Bishen
geweiht Wie Bnehanan bemerkt, werden die Buddhisten gewöhnlich Brahmas (Burmas oder
Birmas) von den Hindus genannt.
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