heilen, sondern auch die Weissager aus dem Schulterblatte der
Thiere (Dalladschi) rufen diesen Götzen.an. Unter Dayan-Chan
umgebende Meer (Moli-dengi). Chammo oder Lachmu (Daatchin Okin Tänggri)
wird begleitet durch Donjong, der den Halbesel führt, und gefolgt durch Tschii-
sterün. Tsehöitsching Burcban oder Därlük (Nomien Sakoosuu oder Erlfhlter der
Lehre) ist in Tibet beim Dalai-Lama als ein eingefleischter, von einem Körper
in den ändern gehender Burchan anzutreffen. Chondschin-boddi-saddo oder Nidde-
bäre-üsüktschi wird (als das allwissende Auge) auf dem mit einem See versehenen
Berge Budala (in Tibet) verehrt (nebst den beiden Göttinnen Zagan- und Nogaii-
darajeke). Mit seinen acht Gefährten ist er der Fürsorger des menschlichen
Geschlechts, widersteht den bösen Geistern, nimmt sich der abgeschiedenen Seelen
an , entlässt die Seligen zu ihren Wohnungen und erlöst die Biissenden aus
ihren Qualen. Er soll auf der Welt am allerletzten erscheinen und alle Seelen
um sich versammeln. Von seinen Wiedergeburten in menschliche Körper und
von seinen Mitgehülfen (Zagandarajeke, Nogandarajeke, Tsonchaba, Abida, Nor-
dschnmmo, Bigdsa und Schirenin) in der Vorsorge für die Menschen handeln die
Bücher Mani-Ganbume und Schingode. An Chondschin-boddi-saddo ist die lama-
istische Gebetsformel Ommanipatmechom (Ommanibatmächung. der Kalmücken) gerichtet.
Chondschin-boddi-saddo (Dschäsik oder Dsanrasik) oder Papa-Scherendsi
wird stehend, mit vielen (in einem Kegel dreifach übereinander geordneten) Gesichtem
und acht Armen (Rosenkranz, Rad, Bogen und Pfeil, Blumen u. s. w.
haltend) dargestellt. Zuweilen ist er dargestellt, über dem fürchterlichen Macha-
gallan (mit den beiden Göttinnen Zagan- und Nogandarajeke zu beiden Seiten),
umgeben (ringsum) von den drei Patriarchen Tsonchaba, Dalai-Lama und Bogdo-
Lama. Die beiden Göttinnen Zagan- und Nogandarajeke (weisse und grüne Mutter),
welche Chondschin-boddi-saddo aus seinen Augen zur Welt gebracht hat, werden
zuweilen mit ihm stehend (meistens aber sitzend) vorgestellt. Beide sollen die
Menschen aus Gefahren retten und in Enetkak und Tibet einmal als Prinzessinnen
(auch sonst schon verschiedene Male auf Erden) gelebt haben. Die sechs Worte
der Glaubensformel hat Aria Baln Burchan zum Heil der sechs Creatur-Reiche
gelehrt, daher sie auch auf Schigemuni’s Verordnung, unter dem allgemeinen
Namen Mani, durchgängig und eifrig gebetet werden und der Inbegriff alles
Gebetes für Laien sind. Die lamaistische Glaubensformel Ommanipatmechom (Om-
ma-ny-bat-me-chom-ti oder Om-ma-ny-bat-me-chom-chra) lautet Pa-dschign-peng-
ding-ti (auf Indisch) und Ommi-tommi-toebo-pet (auf Chinesisch). Tschötchi-
tschalba oder Schalschi ist die erste Modification des nachmaligen Iirlik-Chan (auf
einem wüthenden Stiere) mit seiner Gattin Samundo. Nomtossarieh oder Nomsar
(identisch mit Bisman Tänggri) wird zwar unter die acht zornigen Burchane gerechnet,
ist es aber der Bildung nach nicht. -Er soll auch nur anstatt eines
ändern Burchans, Batu Ekeh (Morin-Esse oder Guäbri) oder Jaksaimojon genannt,
den man wegen seiner gar zu grossen Scheusslichkeit ausgeschlossen, unter die
Naiman-dokschot aufgenommen sein. Er sitzt auf einem Löwen, trägt in der
erneuerte sich der Buddhismus*) mit Naidjitoin (f 168(3 p. d.),
der die Mongolei durchzog, und Dsaya-Bandida, der die Kairechten
Hand ein Panier und in der linken eine Ratte. Um ihn sind acht Gefährten
(alle geharnischt) zu Pferde. Ueber dem Kopfe des Burchans ist (in der
Abbildnifc) das Dschindamani und einige Opferkegel (Durma) aufgestellt. Er
soll eigentlich der Gott des Hornviehes (welches ihm geweiht wird) und des
Reichthums sein und seinen Sitz an der goldenen Seite des Sürnmeroola (oder am
nördlichen Theil des Himmels in der Residenz Dschanlu Dschanschi) haben. Alle
seine Gefährten tragen Ratten auf der linken Hand, welchen Thieren Nichts als
Edelsteine abgehen. Vor seinem Bildniss findet sich ein Garten mit einem See,
worin Schwäne (als ihm geweihte Vögel) schwimmen, und Tische oder Altäre
mit Fruchtaufsätzen. Man setzt ihn, mit vier anderen Burchaueu, die das Glück
der Menschen im Zeitlichen befördern, an den Eingängen der mongolischen
Tempel auf die mit allerlei Zeichen und Tarni beschriebenen Papiere, die zu
Amuletten dienen. Otschirbauni (Schana-dordschi oder Scepterhalter) oder Basir-
banni, ein Priesterscepter (Otschir) und eine Priesterglocke haltend (in einem
Kreis von Flammen), hat seinen Sitz im Westen auf einem von ewigem Eis bedeckten
Gebirge rother Sändelbäume (Uiän-Sandamodo), Ungewitter, Stürme und
Wolken beherrschend (bei Bezauberungen angerufen). Tauktschedsal ist eine
Manifestation des Jamandaga. Sambagarbu regiert die Hölle Ukegerun Zeugel-
dukuin Orron. Radna-sambawa (Lurup oder Lu-butäksän) übt theils wohlthätige,
theils fürchterliche Handlungen aus. Auf der Abbildung des Churmusta Tänggri
(des auf dem Sürnmeroola in der Mitte der Welt wohnenden Schutzengels), als
Burchan verehrt, findet sich ein Spiel und eine Opferpyramide (mit dem Bild
eines Patriarchen über ibm). Daitschiug Tänggri oder (auf Tangutisch) Aradlha,
der Kriegsgott der Lamaiten, ist (in voller Rüstung) von acht geharnischten
Trabanten umgeben (mit Trophäen und Beute herum). Man führt ihn in kleinen
Götzenfutteralen und auf Fahnen oder Flaggen (besonders bei Kriegszügen). Okin-
Dsana (die Jungfrau Dsana) wird in bauchigter Gestalt abgebildet. Dschend-
scherembutshe und Baildschin-teh edse-djanzong sind heilige tibetische Lamas.
Bogdo-Lama (Bogdo-baintschang) wird dem Dalai-Lama gleich geachtet.
*) Wenn Jemand (heisst es),die Qgone anbetet, so Sollen die Ogone verbrannt
werden,,aber der Verbrecher ist durch Zahlung von Pferden und Schafen
zu bestrafen. Wenn Jemand einen Schamanen oder eine Schamanin befragt, so
hat er ein Pferd oder Schaf zu zahlen, aber der Schamane und die Schamanin
sind mit übelriechenden Stoffen zu beräuchern. Der im russischen Gebiete unter
den Mongolen bewahrte Schamanismus wurde mit einem Male durch eine Sendung
an das Volk seitens des Kutukta von Urga vertilgt (im Anfang des
19. Jahrhdt.). Unter den Buräten und Tungusen sind viele zum Buddhismus
bekehrt, andere sind noch Schamaiten. Die Nachfolger des Tschingiskhan in
den blauen und goldenen Horden nahmen den Islam an, der, in die kirgisischen
Steppen übergehend, den Schamanismus in Sibirien vertilgte. Während der