dem daran gebundenen Stöcklein in der Quere auf den Zweig
eines Baumes. Sogleich soll ein kühler Wind entstehen, der
dem Reisenden die Hitze erträglich macht (s. Gmelin). Der
Zauberer*) der Tungusen (bei Werchnaja Bora), der sich die
*) Nachdem die Grossmutter des Taiseha Erinze eiu polirtes Kupferbild gekauft,
zeigte sie es den Bratski bei anfgehender Sonne auf einem Berge, (nachdem
sie ihnen vorher verkündet, dass Gott nach einer Offenbarung sich in Kurzem
auf Erden niederlassen würde) und sammelte viele Opfer (s. Gmelin). Der Ajun
(Schamane der Jakuten) trommelte und schrie (wie ein türkischer Santon). Als
er der Ohnmacht nahe w a r, hielt ihn einer der (Knjäszi) Fürsten (da sein zur
Erde Fallen dem Volke Unglück bringen würde) und ein anderer wetzte einen
Feuerstein mit einem Messer über seinem Kopf. Nachdem er auf die Befragungen
geantwortet, sprach er Prophezeiungen aus, sich an Verschiedene der Anwesenden
wendend. „Unter Euch sehe ich Einen, dem ein Unglück begegnet ist, denn
du siehst schwarz an s? “ „Auf dessen Fahrzeuge ein Hahn gekräht hat, der wird
ein grösser Mann werden. Alle werden sich ihm beugen. Er wird die Beschreibung
aller Länder zu berichtigen haben (auf einen Befehl aus Moskau). Ich
sage Euch aber, es kommen Spähne aus Jakutzk geflogen, die einen oder den
ändern anzünden werden, und ehe er von dannen geht, wird die Erfüllung schon
da sein.“ Wenn der Teufel (Almus) schwere Geburt (bei den Kalmükken) verursacht,
geht der Zauberer (Bö) um die Jurte (mit Bogen oder Flinten schiessend)
und schreit Gar Sitkir (Weg Teufel). Die Sadatscha öder Kalmücken
machen Wetter mit den Stein Sadun Tschamu. Die Diagsa (Wettermacher) der
Kirgisen können ihre Feinde in Nebel hüllen. Von den Merket genannten Familien
der Kalmücken kann Keiner vom Donner erschlagen wer'den. Die Tarantscha
sind (mit den Kalmücken) die Besprecher der Verwirrten und Besessenen. Im
Tempel des Maidari (in Urga) steht Manjusri (über die Lebenden wachend), der
der Nachfolger des Maidari sein wird. Die Jakuten lieben ein einsames Lebon,
sind zum Phantasieren geneigt, und im hohen Alter enden sie ihr Leben oft
durch Aufhäugen. Die Jakuten passiren nie einen Fluss, oder überschreiten
einen Berg, ohne Pferdehaare oder bunte Zeuge an einen Baum zu hängen.
Eine junge Frau darf nip an einer Hütte Vorbeigehen, in der sich Feuer befindet,
sondern muss hinten herum passiren. Bei Geburten wird ein Pferd oder eine
Kuh geschlachtet. Am vierten Tage nach der Geburt versammeln sich die
Frauen um die junge Mutter, sie in ihre Mitte setzend. Indem sie mit Splittern
Butter schmelzen, schmieren sie es auf das Gesicht und die Füsse, dabei
heftig lachend bis zur Besinnungslosigkeit, was das Abfertigen des Engels (aisati
otarech) heisst (unter Essen und Trinken). Mit einen Schamanen begraben die
Jakuten Pferdehaare, buntes Zeug oder Geldstücke. Auf das Grab eines Jakuten
wird das Bild eines Vogels gestellt. Die Jurte eines Verstorbenen wird von den
Jakuten abgebrochen oder zerschlagen. Die Jakuten opfern (den guten und bösen
Geistern) Pferdebaare, Korallen, Vogelfedern, Zeug u. s. w., (indem sie es auf
Pfeile durch den Leib zog, erklärte (auf Befragen), dass er sich
die Pfeile niemals durch den Leib, sondern nur durch den ledernen
Rock stecke, indem er den Leib etwas einschrumpfe und
eine Blase mit Blut in der Hand halte. Die Reste eines den
Schamanen heiligen Palastes bei Tunka (neben einem Lama-
Tempel) heissen Schibe (Brustwehr). Nach dem Buche Durben
Dokschih ist Ukim Tegri (auf einem mit Schädeln behängten
Pferde) identisch mit der süssklingenden Srawasti (Brama’s Frau
und Jamandara’s " Tochter), als Göttin der Beredsamkeit den
Rechtgläubigen lieblich anzusehen, aber schrecklich den Ketzern.
Namsarai (auf einem Löwen) ist Gott des Reichthums. Vier-
köpfiger*) Uschnischa Vidjaia hält in acht Händen Bogen,
die Bäume häugen). Auf den Weideplätzen der Pferde wird die Figur eines
Menschen aus -Mist gemacht. Beim Hausbau' wird jeder Balken mit Pferdeblut
und Kumiss bestrichen. Das Fell des Pferdes (mit dem Kopf daran) wird auf
einen Baum gehängt. Die vier unschätzbaren Worte, (die zur Wohlfahrt der
Wesen zu üben sind), sind Pflege, Milde, Wohlwollen, und (Beförderung des)
Vergnügen (nach den Mongolen) Die sterbende Chanin (im Goh Tschikitu der
Mongolen) wird ohne Zwischengeburt in dem Reiche des Sukawadi vor dem
Angesicht des waltenden Abidaba, verwandelt aus dem Padma, geboren werden.
Die Schimuni Allapauga fährt in den Körper der verstorbenen Hirtentochter, an
Schönheit die Aessuri Töchter übertreffend, als die Göttin Zogto nigooza Bälgä
Biligijin Aeckä (die weit und breit strahlende Mutter der glücklichen Fähigkeit)
nach dem Goh Tschikitu (s. Bergmann). Die in die Chanin verwandelte Schimuni
wünscht (als von hoher Geburt) das Blut und Fleisch der Kinder von hoher
Geburt für die Heilung von ihrer Krankheit (im Goh Tschikitu). Das Schampala-
Reich (Schanchila) liegt (nach dem Goh Tschikitu) nordwestlich von Indien. Die
verstorbene Chanin erscheint ihren Kindern aus den Wolken mit einem Schwert
in der Hand.
*) Mit dem fünffachen Auge seines scharfen magischen Geistes erkannte der
(im Palaste des Schampala-Reiches regierende) Chutuktu in dem Goh Tchikitu
den göttlichen Nidübär (s. Bergmann). Biwangigirill ist (nach den Kalmücken)
eine indische Gottheit. Uesängs Erzeugter, Bokdo Dschangar, der Held, thront
auf dem hohen Scharra altai. Neben dem breiten Schartie Dalai verweilt er
während des Sommers. Vor der Fürstenwohnung Dumba Zagaan steht nach
Süden die Fahne des bumbischen Reichs (nach dem Kalmückischen Heldengesang
der Dschongariade). Bokdo Dschangar entriss die ererbte Hütte jenseits des Gezischen
Meeres (der Baikal oder das Meer von Irkuzk) dem Ssännab (s. Bergmann).
Im kalmückischen Heldengesang gedenken die Krieger, glühend von Weingeist,
vergangener Thaten. Scharra Gurgo der Alte (herrschend auf der Seite), wo die