verursacht. Gara Darchi galchatun ist die Feuerfrau unter dem
Monde und erhält (zu den bösen Geistern gehörig) Schaffelle
geopfert. Der Vogel Gatrudi verdeckt bei Finsternissen Mond
und Sonne mit seinen Flügeln (nach einer Fabel des XII. Jahrhdts.),
während solche sonst dem von ihm bekämpften Drachen zugeschrieben
werden. Narrani Särral (Sonnenschein) und Ssarrani
Särral (Mondschein) nahmen bei der Flucht*) einen Sack von
abzuhauen), rief er die Tängäri, die in weissen Gegenden wohnen, die 960 mächtigen
Adden, Sadkiire und Mangusse als Zeugen zu sich. Die bösen Geister
(Muuhack, Tujtackssia und Sädkär) waren nicht mehr, als Uennäkär Törölkitu
Chan sich (durch die Sceptersclilä'ge des Chutuktn) des verfinsternden Unraths
der Schumnu entledigt hatte (nach dem Goh Tchitiku). Selbst Churmusta, der
Aessuri Herrscher und. ßissman und Kurdibär Ortschilongtschichan, die über Alles
in den drei Zeiten hervorragen, dürfen sterbend die drei schlimmen Geburten
durchwandern. Churmusta und Bissman sind Tängärb, die auf den Stirnn^är
herrschen (nach dem Goh Tchikitu). Dem zum Priester geweihten Chan gab der
Chutuktu den Namen des Neugeborenen (Schinä Tögössükssäu), als er sich zum
einsamen Leben entfernt, um künftig vor dem Angesicht des waltenden Abidaba
in dem seligen Reiche der Pflanzen (neben der Gemahlin Bujani Gärräl) geboren
zu werden. Auf der südöstlichen Seite des Schampalareiches herrschte Goh Tchikitu
von Gundahain bis zur goldenen Gegend. Auf der nordwestlichen Seite
herrschte Sonaliju TschimäCh über das sämmtliche Volk des Scbampalareiehs, von
dem weissen Palmenhaine bis zur silbernen Gegend.
*) Barama (Brama) findet sich als Ausruf des Schreckens (nach dem Ssiddi-
kür) bei dem Manne, dessen Vogelhaus (seiner Seele) verbrannt war (s. Bergmann).
Nachdem der Eisen-Altar, die Bewaffneten und die Aerlike (Höllendiener) durch
Geschenke besänftigt sind, raubt das Mädchen das Herz des gestörbenen Chans
aus dem Hause der neun Beschwörer (nach dem Ssiddi-kür). Die Frau füttert
(nach dem Ssiddi-kür) ihren verstorbenen Geliebten, indem sie ihm die Zähne
mit der Zange aufbricht und die zerkauten Speisen mit der Zunge in den Mund
schiebt. Als die Eltern das Bild des Cboschiu-Bodissadoh oder Nidübär Uesük-
tschi (in der Pagoda), unter Darbringung von Opfern, um die Befreiung ihrer
Tochter befragen (nach dem Siddi-kür), autwortet der in dem Bilde versteckte
Mann. Der Bettler erhielt Speisen und Gaben durch die Wiederholung des Zoka-
Gebetes (nach dem Ssiddi-kür). Der Birmanssohn (Bramaue) wünscht sich (nachdem
er Chan geworden) durch den Wuuderstein eine Gemahlin aus dem Reiche
der Aessuri Tängäri (nach dem Ssiddi-kür). Nach dem Uschandarchan ist die
Volksklasse der Birman wie ein geistlicher Stand zu betrachten. Die Tungusen
(Tongä-kse oder Leute von dreierlei Sorte, als Rennthiere, Hunde und Pferde
haltend) nennen sich selbst Owön. Tungusir ist ein Geschlecht der Tungusen.
Die Jugern gingen (9. Jahrhdt.) über Kiew zum karpatischen Gebirge, mit den
Balinkuchen (zu ihrem Unterhalt) von dem Altar (nach dem
Ssiddi-kür). Die Zauberin*) (Grossmutter des Taischa Erinze)
Walachen kämpfend. Carpin und Rubruqüis nennen das Vaterland der Ungarn':
Baschart oder Pascatir. Die Baschkiren heissen Usctäk (Ostiaken oder Fremde)
bei den kirgisischen Kosaken (Fischer). Das persische Jisdau kommt vom chal-
däischen Xsth (Feuer). Die Jakuten zählen unter ihre Götter einen Tatar. Der
mongolische General Nogai machte sich (nach Eroberung der Donauländer) vom
Kiptschakt-Reiche unabhängig (13. Jahrhdt.). Einige Nogaier halten sich bei
Astrachan au f, die übrigen haben sich mit. den kubanischen und krimmschen
Tataren vermischt. Nangasuna Garbi wird (im mongolischen Buche Ssiddi-kür)
als der zweite Lehrer, (nach dem Obergotte Dschagdschamuui) genannt (s. Bergmann).
. Nach dem Ssiddi-kür begiebt sich der Chansohn zu den Magiern (in
Indien), den Schlüssel der Magie zu lernen. Nach dem Ssiddi-kür macht die
wunderbare Mütze unsichtbar gegen Tängäri, Menschen und (böse Geister) Tschäd-
küru. Der für Erwählung eines Chans geworfene Baling (heilige Teigflgur in
Gestalt einer Pyramide) fällt (nach dem Ssiddi-kür) auf -den Baum, worin die
Fremdlinge verborgen sind. Solangdu, der reizende Tängärisohn besucht (nach
dem Ssiddi-kür) die Chaniu (im obersten Gemache des Palastes) in Gestalt eines
Vogels. Der Massang (gehörnte Mensch mit Kuhschwanz, aus der Vermischung
eines Mannes mit. seiner Kuh) unterstützt (mit seinem Pfeilschuss) die weissen
Tängäri (des Churmusta) gegen die schwarzen Schumnu (nach dem Ssiddi-kür).
Der Zauberer bedarf (nach dem Ssiddi-kür) eines Schweinskopfes, fünffarbiger
Tücher und eines Baling. Churmusta ist der Beschützer der Erde. Die weibliche
Mangusch (böse Geister), als Frau, zieht mit dem männlichen Mangusch (als
Büffel), um Menschen zü fressen (nach dem Ssiddi-kür).
*) Nur wenn er wünscht, mit dem Schamanen (der Tungusen) den genauesten
Umgang zu haben, befiehlt der oberste Teufel eine Trommel zu gebrauchen. Es
sind viele Teufel und jeder Schamane hat seinen eigenen. Wer die meisten hat,
kann seine Künste am sichersten ausdrücken. Der nertschinskische Schamane
hatte zwei eiserne zackichte Hörner aufgesteckt. Die Scbämanka von Werchnaja
Borsa hielt sich für besser, weil sie eine mongolische und nicht eine tuugusische
Schamanin wäre (indem sie schon in der Mongolei eine gute Zauberin gewesen).
Der alte Zauberer (in Werchnaja Borsa) behauptete, dass er (als er in der Blüthe
seiner Kräfte gewesen) gegen 120 Teufel gehabt, die allezeit zu seinem Befehl
gestanden, dass er jetzt aber weniger habe, weil er wegen seines hohen Alters
ihre Liebkosungen nicht mehr ausstehen könne (s. Gmelin). Das Bild des heiligen
Nicolaus wurde jährlich von Nikolskoe Selo nach Tomsk eingeholt. Butan heisst
Dokpo und. Tibet heisst Pü. Kambala ist (nach Georgi) der höchste Berg Tibets.
Auf einer der Inseln des Sees Palte (Jamdro oder Jangso) wohnt die grosse
Lamin Turtschepamo, in welcher (nach den Tibetern) ein heiliger göttlicher Geist
wohnen soll (s. Hakmann). Bajanai (von Bai oder Reiehthum) ist der Schutzgeist
der Jäger und Fischer (bei den Jakuten). Bajakal veut dire le naturel, non arti-
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B a s tia n , Reise VI.