flüchten _ (1620), aber der H e ld K a a befreite (durch Soldaten, in Kameel-
körbe gesteckt) die K a lm ü c k e n von der mongolischen Herrschaft. A ls
nach V ernichtu n g des Uschi Chuntaidshi mit seinem mongolischen Heere
durch die K a lm ü ck e n nur sein P fe rd U rru k Schorclial üb rig blieb, Nachr
ic h t zu bringen, bewaffnete sich die schwangere W ittw e (Deere Zägen
Chattun) mit den Weibern gegen die K a lm ü ck e n , erhielt aber einen
Schuss in den Unterleib, weshalb dem später geborenen Sohne (Mouchor
Lousang) der Daumen an der rechten Hand fehlte. D e r T ite l Chuntaidschi,
welcher dem mächtigen Fürsten, als ein Rang, vom D a la i-L am a ertheilt
wird und eine gewisse A u to ritä t über die geringeren Fürsten mit sich
b rin g t, bedeutet: Schwanenfürst (s. Pallas). Durch weisse Knochen
drücken die Ka lm ü cken und Mongolen die fürstliche H erku nft väterlicher
Seits aus, und die mütterliche A b k u n f t wird gleichnissweise das Fleisch
genannt. L eute gemeiner A b k u n f t heissen schwarze Menschen (Chara
K öök) oder von schwarzen Knochen Abstammende. Oedehen-öle-Chattun,
als Jungfrau von dem Schutzgeist der Erde, Churmustu, geschwängert,
gebar dem Jessugä B a tu r vor der Z e it einen Sohn (Tschingis-Chan).
Baibeghus führte durch den Lam a Zugan-Nomien-Chan (Verfasser des
Gebets Zagan-nom oder der weissen Schrift) den Lamaismus unter den
schamanischen K a lm ü ck e n ein. A ls die Scharra-Machalatae (Gelbmützen)
des D a la i-L am a im K rie g e mit den Zagan-Machalatae (Weissmützen) des
Bogdo-bantschin (in Tangut) unterlagen (1530 a. d.), erhielten sie durch
die H ü lfe des Güüschi C h an der Kalmücken (mit den Oeloten und Ba tu r
Chuntaidhshi der- Sungaren) die Oberhand, und in dem geschlossenen
F rieden wurde der D a la i-L am a nicht nur als Oberpriester, sondern auch
als das weltliche Oberhaupt von T ib e t anerkannt. Z a jain-Cban baute
den Tempel A b la i-R ie d . B e i der Weihe des Schasobense-Daitsching-
Chan wurde das heilige P fe rd des Fürsten in der Procession des tibetischen
Gesandten geführt. D ie von den Tartaren zu Grunde gerichtete mongolische
N ation zog sich (unter den beiden von Mogul-Chans Geschlecht*)
* ) D ie zw ei BSraptvölker d e r Mongolen w u rd en d u rch Tschingiskhan v e rein ig t, ab e r fielen
n a c h h e r w ied e r au sein an d er, in die Mongolen (u n te r chinesischer H e rrsch a ft) u n d die Dörbön-
OerÖt. Oeröt m e in t V e rb ü n d e te . . Die D ö rb ö n -Oe rö t (v ie r V e rb ü n d e ten ) sind die Oelot, Choit
T um n ü t u n d B a rg a -B u ra t. E in kalmü ck isch es .Gesetzbuch z ä h lt die O e lo t, K a lm ü c k e n , Choit
B a tu t u n d B a rg a -B u ra t auf. Vor J a h rh u n d e rte n u n d lange v o r Tschingiskhan soll (nach
d en a lten Sagen d e r Oelot) d e r g rö s ste . T h e il des Volkes e in en Heerzug n ach We sten bis . in
K lein asien g eth an u n d s ich in dem Kaukasus v e rlo ren h aben. Die in d e r T a rta re i sitzen
g ebliebenen Oelot e rh ie lten d en Namen (Chalmiak) K alm ü ck en (A b trü n n ig e ) von den T a rta ren .
D ie Chon d sh in -Täk k ä g en an n ten Geschichtsbücher d e r Kalm ücken beh an d eln die Geschichte
d e r e inzelnen Stämme. D e r ü e b e rr e s t d e r Ch o it is t m it den sun g arisch en Kalm ü ck en v e r e
in t. D e r örotische Stamm d e r T üm in u t oder T um m u t (d e r noch im östlichen Asien v orhanden ■
sein soll) is t vormals (n ach d en Sagen d e r Kalm ü ck en ) d u rch den Irrg e is t Scharaschulma
(w e lch e r Reisende u n d ziehende H o rd en oft v e rfü h ren soll) von den ü b rig en Oeloten g e tren n t
u n d w e it fo rtg e fü h rt w o rd en (a ls d ie T um m u t zwischen dem Flusse Naun u n d China). Die
B a rg a -B u ra t sied e lten sich (z u r Z e it des Tsch in g isk h an ) am See Baik al an. Seit d e r Z e rstö
ru n g d e r su ngarischen Macht is t zwischen d en u n te r chinesischem Schutze steh en d en S ch arranoch
übrigen Fürsten K a ja n und Nagos) a uf einem von Steinwiddern
(Arcbar) gebahnten Stege in die von hohen Gebirgen eingeschlossene
Landschaft Irgana-Kon zurück (in der Näh e von Kokonoor).
Während eines Ga lab (Kalpo) erscheinen 1000 vollendete Buddha, von
denen Sehagkiamuni der vierte ist, folgend auf Kerkässundi oder Ortschilang
Abdäktschi (der den Geburtswechsel Vernichtende), Gänägämum
oder A lta n Tschidaktschi (der goldene Vermögende) und Gaschib oder
G ä rä l Ssakiktschi (der Lichtbewahrer). V o n dem Göttersitz Damba To-
gar in der Gestalt des K ö n ig s der Elephanten (Aradschawardan) Dscham-
budwip in das M itte lre ich Indiens (Magada) herabsteigend, bezog Schag-
kiamun i den L e ib der K ö n ig in Mahamaja in Radschagricha (Chaghanu
A b ch o i Ba lg h ad oder K ö n ig lich e Residenz), G a ttin des Ssodadani (Königs
von Magada), in der Gestalt eines fünffarbigen Strahles und ward
aus der rechten Armhöhle geboren (als A rta -S s id h i). D u rch den Lehre r
Bukana Soadun unterrichtet, heirathete er (in der Stadt K ä b ilik ) die Ju n g frau
B umigä (Mutter des Raboli). Un te r dem Namen „der Mächtigste der
Mächtigen Schagkiamuni’s“ die höchste Stufe der H e ilig k e it als ganz
vollendeter Buddha besteigend, zeigte er die Zeichen und W u n d e r des
Mongol (gelben Mongolen) u n d d en frü h e r v o n u n ab h än g ig en Khanen- aus dem T schingis-
Geschlecht b eh e rrs ch ten Kalkas-Mongolen k ein U n te rsch ied mehr. D ie Oelot oder K alm ü ck en
th e ile n sich in C h o so h o t, D e rb e t, Soongar u n d To rg o t. D ie Soongar e rh a lte n ih re n Namen
d avon, w e il sie dem T ib e t zu r Linken, im W e sten g eg en das altaisohe G eb ie t u n d d en Irtisc h
wohnen. I h r B eh e rrs ch e r (Chunta idschi) h ie lt in den Gebirgsflächen am Ili Hof. D ie T o rg o t
(T u ru k oder T u ru g u t) oder U en d ü r (Kiesen) b ild e te n frü h e r d ie Le ibw a ch e des Tschingiskhan.
Seitdem die B a rg a -B u ru t (B u rä ten ) oder B ra tsk y e s ich v o n d en Mongolen u n ab h än g ig m a ch ten ,
tre n n te d e r (m it Sohanzen b e s e tz te ) Erdw a ll in d e r arg u n isch en S tep p e die sib irisch en W ild nisse.
Nach d e n K alm ü ck en le b te d e r m ä ch tig e Ueggns-Chan v o r Tschingiskhan. Das Gesch
ich tsb u ch d e r ohanischen Torg o ten le ite t die Genealogie d e r B eh e rrs ch e r v o n Tsohingis bis
au f Adam-öcke hinaus. Das A h n en reg is te r des Schigemuni w ird (v o n d en Mongolen) bis au f
e in en e rs te n W e ltb eh e rrsc h e r OUoudu-Oergüdshiksun-Chan (d e r v o n v ie len Vö lk ern e rw äh lte
u n d h o ch erh ab en e Chan) zu rü ck g e leitet. Nach dem Buche Bo d im er re g ie rte g le ich z e itig m it
S chigemuni (dessen Tod 8250 J a h re v o r d e r G eb u rt Tschingiskhans g e s e tz t w ird ) d e r e rs te
mongolische Chan B u ru d a tso h i, Sohn eines h im mlisch en Geistes (T än g g ri).' N a ch G e rre lien -
Zokzo w o h n te (3400 J a h r e s e it d em Tode S ohaktschamuni's) in dem Gebirge B u rg in -G a l-d ü r
(aus welch em d e r Fluss Onon en tsp rin g t) d e r Chubilgan D äm u tsc h in , von d en umliegenden
F ü rs te n (d ie e r u n te r seine H e rrsch a ft g eb ra ch t) zum C h an e rh o b en , m it dem Namen Tschingis
(den ein au f dem Baume sitz en d e r Vogel d e r Versamm lu n g zuge rufen). Chotton, E n k e l des
T sch in g isk h an , h a t das Reich Mangi re g ie rt u n d d en L ama Sadscha W an rid a angenommen.
U n te r Z ä jän -C h an w u rd en vie le Tempel e rb au t u n d d ie S ch rift im g an z en Reiche v e rb re ite t.
Als b ei d e r Rü ck k eh r d e r s ieg re ich en Armee d e r h ö ch ste Gipfel des Bogda-Oola ein stü rz te ,
e rric h te te d e r Choit (m it Opfern) eine kolossale Bildsäule des Jab o g h o n -M erg en n a u f ein em d e r
Berge, u n d beim Gedächtnissopfer w u rd e duroh Oerlök Choschootschi ein e ise rn e r Dreifuss (mit
v ergoldetem Rand) au f e in en än d e rn Hü g el g e ste llt, W a llfah rten w u rd en e in g e ste llt u n d freies V ieh
w eid e te in d en W ä ld e rn (d re i Glieder v o r Tschingiskhan). U n te r d en w estlich v o n T ib e t
leb en d en Oerlöt erh o b s ich ein in d e r B o h (Z au b e rk u n st) w o h lb ew an d e rte r F ü rst, d e r als Böh-
Nojon o d e r L o u -su n -Ch an (Zau b er- o d e r D ra ch en fü rs t) d ie H ä u p te r d erjen ig en H o rd en sich
u n te rwa rf, aus denen s p ä te r die Soongar und D e rb e t en tstan d en . Ihm folgte sein m it d e r von
Joboghon Merghen g efu n d en en H imm elsto ch ter erz eu g te r Sohn O olinda -budun-Taidschi.