(trotz der Warnungen des turanischen*) Herrschers) einen verwickelten
Cultus zur Geltung brachte, mit genau gegliederter
Hierarchie im Hofstaat des Ormuzd und der daraus fliessenden
Vielfachheit der Vorschriften. Das Böse erschien anfangs nur
als die Unordnung hervorrufende Störung, als die Lüge auf den
Keil-Inschriften. Mit der Zeit indess stiegen, wie im Christen-
thume, Zweifel auf, warum ein persönlich gedachter Gott trotz
seiner Allmacht nicht stark genug sei, den bösen Feind zu vernichten,
und zur Ausgleichung bildete sich dann durch gnostische
Grübeleien (von der den Abschluss des eigenen Volkes gegen
anarische Nachbarn begünstigenden Regierung unterstützt) die
schon von Plutarch gekannte Lehre eines ursprünglichen Gegensatzes
in Ahriman (gleich dem Dualismus des Manes), der dann
ebenso mit einem vielgestalteten Hofstaat umgeben war. Der
Buddhismus , als auf Naturgesetze in seinem Religionssystem
basirend, hatte in dem relativ vorübergehenden Eingreifen des
Bösen, als temporärer Unordnungen des Erkranktseins, keine
Schwierigkeit finden können, aber seine complicirte Mythologie
bedurfte eines Ueberblickes ihres ganzen Zusammenhanges, um
eine logische Richtigkeit zu bewahren, und ferner Stehende, die
nur mit herausgerissenen Stücken derselben bekannt wurden,
mochten bei Mara, dem höchsten Gott der Sinneshimmel, seine
trotzdem untergeordnete Stellung aus den Augen verlieren, und
die schrecklichen Wandlungen der Bodhisattwa als selbstständige
Wesenheiten auffassen, da man vergass, sie in die an sich
gute Quelle rückwärts wieder aufzulösen.
Von den Aleuten auf ihren abgelegenen Inseln bemerkt Wen-
jaminoff, dass an einem so lasterfreien **) Volke eigentlich Nichts zu
*) (Bei Firdusi). Auch Idanthyrsus rühmt sich (b. Herod.), nur den Himmel
als Gott und das Feuer anzuerkennen.
**) The truth is by a Santal held sacred (Sherwill). Die Puharries (bei Raj-
mahal) hassen die Lüge, nnd vor dem Gerichtshof in Baglipur gilt die Aussage
bekehren wäre, und auch bei anderen Missionären, als den
russischen, fehlt es nicht an Beispielen, dass die Eingeborenen
günstig auf die Ansichten derjenigen Männer zurückgewirkt
haben, die sie zu belehren kamen, und aus solcher Gegenseitigkeit
wird der beste Erfolg zu gewinnen sein. Meistens bildet
indess gerade der Contact mit der Civilisation *) den Moment, wo
die Naturvölker, denen unter der einbrechenden Fluth neuer Ideen
ihre bisherige**) Weltanschauung mit dem dadurch bisher geeines
Puharri immer so viel, wie die eines halben Dutzend Hindus. I t is a common
saying: A Kuruhar always speaks the truth (Elliot). The Santals are the
most truthful (Jervis). The absolute truthfulness (of the Sowrah in India) is
the result from their want of capacity to invent a lie (according to Hooper). The
honesty of the Samoans is really wonderful.
*) The subjugated tribes about Lake Ngami (so completely enslaved, that
they cannot even conceive the notion of possessing property) are honest, because
there would be no use in stealing. But when white men come and take them
under their protection, when they begin to find, th at they are paid for their services
and allowed to retain their wages, the idea of property begins to enter their
minds and they desire to procure as much as they can. Therefore from being
honest, they become thieves (s. Wood).
* •) La Moralité dépend tellement chez ces peuples de l'ordre social, que toute
désorganisation politique est immédiatement suivie d’une perversion profonde à
laquelle le rétablissement de l’ordre accoutumé peut seul remédier. C’est ainsi
que dans les montagnes dn Lessouto et de la Natalie, on a vu des populations
habituellement douces et humaines, se plonger tête baissée dans toutes les horreurs
du cannibalisme pendant une époque de confusion universelle, puis renoncer
simultanément et comme d’elle-mêmes, à ce genre de vie , dès qu’un chef bienveillant
s’est mis en devoir de reconstruire l’édifice sociale. L ’introduction brusque
et prématurée des lois et des habitudes nouvelles, l’imposition d’une autorité étrangère
sont, pour la même raison, également fatales aux moeurs [Mongolen], Elles
soustraient l’indigène au seul motif qu’il puisse avoir de modérer ses passions,
à savoir au désir de maintenir dans son intégrité l’ordre des choses qui résume
toutes ses idées de bien-être et de bienséance. Le christianisme substitue d’éternelles
colonnes [auch im Alterthum, wie jede ethische Religion oder Philosophie
gegenüber der nur socialen des Irdischen] aux frêles étais qu’il abat (s. Casalis).
Les déhors de modération et de décence constituent aux yeux des Béchuanas ce
qu’ils appellent „Botou“ , le titre ou la dignité d’homme par opposition à „Bopofolo“
(vie de brute) qualification qu’ils appliquent à toute acte immoral, excessif et
grossièrement scandaleux (s. Casalis). Qnatremère, dans sa charité pour les pauvres,
n’avait eu en vue que son Dieu et non les sansculottes et il méritait la