Nach Meng theilten sich (1221) die Mongolen in weisse (mit
Chinesen vermischt), schwarze (aus denen Tschinggis*) und
Jahre 1620 wurde es in einem den Städten am Choper und der Medwediza
zugeschickten Gramata des Corpskreises verböten, das Feld zu beackern oder
Getreide zu säen. Kaum war die Fischerei zu Ende, so wurde es öde am Strande,
wie sonst , das ganze Ja h r, und nur die Wächter blieben zurück zur Hut des*
hansischen Vittenlagers in Schonen (s. Büchele). Zur Begründung des Domicilium
(an einem fremden Orte) musste die Laris Conlocatio hinzukommen (E. Kuhn) bei
den Römern. Die Lehrlinge der Hansa wurden hei dem von Umzügen begleiteten
Staupenspiel im Paradies auf dem Schütting (in Bergen) durchgeprügelt, nachdem
der Aldermann vorher zur Ausdauer aufgefordert hatte (im amerikanischen Peitschenspiel].
Die bei der Wharepin genannten Ceremonie (indem der Jüngling am
Murraystrome in Australien durch Ausziehen der Haare am Körper als mannbar
geweiht wird) Anwesenden dürfen einander- nicht mit Namen nennen. Die Sekah
(früher die Seeräuber von Billiton) fischen in der Gaspar-Strasse. Erst nach Ablegung
der Standhaftigkeitsproben dürfen die Jünglinge der Uaupes Zeuge des
Festes mit der Teufelsmusik sein, deren Instrumente an einem geheimen Orte
vom Paje und seinen Mitwissern aufbewahrt werden. Mit der Eroberung von
Kasan unterwarfen sich auch die dort lebenden (früher den Tartaren tributpflichtigen)
Völker der Mordwinen, Tschuwaschen und Tscheremissen den Russen,
denen dadurch namentlich auch durch die als sichere -Schützen berühmten Bienenjäger
(bortniki) eine werthvolle Vermehrung ihrer Streitmacht erwuchs (Brix).
Das RangVerhältniss in allen seinen verschiedenen Nüancirungen nach Amt,
Stellung, Geschlecht, Verwandtschaftsgrad und Heimath wurde (in Russland 1462
bis 1613) mit der äussersten Eifersucht beobachtet und zur Controlirung und
fortwährenden Feststellung desselben führten die einzelnen Geschlechter noch ihre
besonderen Rasreadverzeichnisse, in denen sorgfältig alle Rangstellungen, in
welche Mitglieder desselben (unter den Woewoda) zu andeTen gekommen waren,
notirt wurden (Brix).
*) Die Fahne des Tschinggis trug einen schwarzen Mond. Die Tungenen
(Leute muhamedanischen Glaubens, die Sprache und Sitte der Chinesen angenommen
haben) stammen (tartarisch redend) von den Ueberresten der Heereshaufen
Tamerlan’s, die (1400) von Taschkent nach dem See Borotäl zogen. Die Solonen,
Mongolen und Turkestaner bilden eine Militärkolonie in Kuldja (Guldja oder
Bergziege) am Flusse Ili (der Glänzende). Die Stangen von dem Tempel des
Hnan-Loi werden am Neumonde mit farbigen Stoffen behängen. Die Lieder der
sagaischen Tartaren müssen in Form eines Rätbsels sein (Gmelin). Nach den
Tartaren an der Bija (d ie , wie alle Kommandiner, in der Sprache den Lebed-
tartaren gleichen) ist Ulgön der Schöpfer des Himmels und der Erde. Er hat
Alles gemacht, was da ist. Ihm zur Seite steht die Bajana (bai ana oder reiche
Mutter), zur Unterstützung in seinen Werken. Der Vater der Menschen ist Erlik.
„Zu ihm gehen wir, denn von ihm sind wir gekommen.“ Der Böse (Asa oder
alle Würdenträger stammten) und ungehorsame oder wilde (die
im Gefolge der übrigen ritten). Die Tartaren schrieben in ihren
diplomatischen Schreiben ihre Sprache mit der Schrift des Volkes
Choi-gu (mit uigurischer Schrift). Die Tartaren nannten ihr
Reich das grosse Mongolen-Reich. Die Mongolen waren ein
Schaitan) ist in der Erde und verfolgt den Menschen (Radloff). Der ostjäkische
Oertik ist Schutzgott der Menschen. Die Einwohner des Tartarendorfes an der
Bija sind theils Küsön, theiis Tschalgan und theils Kommandiner (den Altajern
ähnlich). Die Lehed-Tartaren nennen sich Ku-kischi (Schwan-Menschen) vom
Flusse Ku oder Schwan (Lebod im Russischen). Der siebenköpflge Jälbägan ist
(im Altai), ein auf Erden lebender. Menschenfresser. Die Altajer sagen bei Mondfinsternissen
(Ai Pyrkan poldy): der Mond ist Burchan (Buddha) geworden (Radloff).
Die Tölös sind Nachkommen der alten Telessen (am Telezker-See). Die
Tölös rufen bei Hochzeiten Oission Kadyn (des Krautes Mutter)-an. Wenn der
Tölös sich zum Bache niederbeugt, um zu trinken, so taucht er vorher seine
Hände in’s Wasser und spritzt nach verschiedenen Seiten Wasser in die Luft,
indem er Kairakan, Kairakan murmelt. Hat eine Mutter mehrere kleine Kinder
verloren (bei den Totos), so nimmt (bei nächster Geburt) eine andere Frau heimlich
das Kind Nachts aus der Hütte und zieht es auf, bis es für Geschenke zurückgebracht
wird (während welcher Zeit der Aufenthaltsort für die Mutter unbekannt
bleiben muss). 'D ie Sojonen legen ihre Todten auf ein Gerüst von Stangen und
bedecken sie dann mit ihren Kleidungsstücken. Dip Sojonen zerfallen in zwei
Stämme, in die schwarzen Sojonen (bei denen es fast nur schwarzhaarige Leute
giebt) und in die (weissen) gelben Sojonen, die zur Hälfte aus blondhaarigen
Leuten bestehen (s. Radloff). Indem der Sojone (am Altai) mit dem Stein Jada
Tash (BeTgkrystall) Regen zaubert, ruft er den Ahnherrn Taschtygasch an. Bei
Wirkungslosigkeit wurde Radloff um europäische Medicinen ersucht. Schi-mun
(Sramana) heisst (im Chinesischen) Pforte (mun) oder Secte des Schi (Schikja oder
Schakja). Die Schüler des weisen Khungtsy heissen oft Khungmun oder Pforte
des Khung (des Herren Loch). Die Chinesen erklären Sramana (der buddhistische
Geistliche) .durch Khin-hiug (der eifrig handelt), Khin lao (der sich ab quält oder
kasteit) oder Khin lao nei fa (der Kasteiungen zu seinem Gesetze macht). Von
den Dialekten der Burjat (Buräten) steht der selengische der mongolischen Schriftsprache
am nächsten (Castreri). Im Himmel wohnt (nach den MrasSrTartaren)
Gott (Kudai), der die Erde gemacht. Er heisst Mukoly (Nicolai der Wunderthäter
oder Tschud otwore). Unter der Erde wohnt der Böse (Aina), der die Seele des
verstorbenen Menschen verzehrt (Radloff), Die Scborzen, welche Schor Kischi
bei den Teleuten heissen, haben keinen allgemeinen Namen, sondern nennen sich
nach den Flüssen, an denen sie wohnen, als Tom-Kischi (Tom-Menschen), Prass-
Kischi (Prass-Menschen) u. s. w. Der Name Tartaren, den nur die getauften
Tartaren kennen, ist von den Russen gegeben. Sie zerfallen in zwölf Geschlechter,
von denen jedes ein Oberhaupt (Baschlyk) hat (Radloff).
B a s tia n , Reise. VI 24