Ta-chah-a-a-chah-la-a-a-ta-a bei D u rch fa ll gegessen wird , Om-aa-ssuh
bei Zahnweh, Ssadah-jchoh-ssah-lah-scha-tah zum Reichwerden u. s. w.
W e ib e r und K in d e r tragen ein Ho lztäflein (mit dem indischen Charakter
Om) um den H a ls (gegen Krankheiten).*) Zuweilen werden Beutelchen
mit Lumpen, Spähnen von Sandelholz, Papierchen u. s. w. getragen
(als Amulette).
D ie gewöhnliche Bestattung (der Kalmücken) ist, die Le ich e in der
Steppe hinzulegen (den wilden Thieren und V ög e ln zur Nahrung) nach
der bestimmten Himmelsgegend. W o ein Mensch gestorben, a uf dem
Pla tze b le ib t er meist liegen, die F ilzh ü tte w ird über ihm abgebrochen
und der ganze Chotton zieht von der Stelle weg. (Wo das Z e lt des
Verstorbenen wieder aufgeschlagen wird, muss der Geistliche ein' Gebet
* ) A lte H au sm ü tte r maoheu s ich e in en Schutzgott, d en sie ü n g g ä n (Gnggon) n en n en und
als TTeberbleibsel des a lten Schamanen-Glaubens b eib eh alten . Diesen S ch u tz g o tt; den sie e n tw
ed e r d u rch Lamen oder Z au b e re r e insegnen lassen, rufen sie in a llen Nöthen an. Ausserdem
ma ch t sich (als Amu le t) je d e r kalmückische K ü n stle r die figürliche M ssg eb u rt eines Usohchah
n ach e ig en e r E in b ild u n g sk ra ft, bald als eine v ie rfü ss ig e , a u f zwei Bein en s teh en d e C rea tu r,
w elche am Kopfe b em a lt, au c h wohl m it H aaren b ek leb t, au ch m it L ap p en b ek le id e t wird, oder
an d e rs. W en n d ie Zau b e re r (Böh) und Zau b e rin n en (Uddugun) z aubern, w ird zu e rs t ih r Unggän
angerufen, bis sie in Verzü ck u n g g e ra th en . Bei Dnglücksfälleh, die d e r E rz iirn u n g des Schutzg
o tte s (Sakoosun doksohergen i) zugeschrieben w e d e it, w ird zu r Versöhnung ein S ch a f ges
ch la ch te t (und u n te r G eb eten dem S ch u tzg o tt v o rg eh a lten ). Sonst d ie n t als allgemeines Hans-
R e in ig u n g smittel das B ran d o p te r, indem um die F e u e rs te lle v ie r F ettlämpen aufgestellt u n d
in ’8 F eu e r Tiel rein es Schaffett geworfen w ird . K in d e rn Von M ü tte rn , die frü h e r unze itige
N ied e rk u n ft g eh ab t, w ird (u n te r Ta rn i) d e r Nasenknorpel und die O h rläp p ch en d u rch b o h rt.
Den J a h r e n e in e r je d e n sec izigjährigen Pe rio d e in ih re r Folge werden, ausser den gewöhnlic
h e n zw ö lf J a h re s z e ite n , fü n f Elem en ta re ig en sch a ften (Maehmut) u n d a c h t Modificationen
(K ü llil) gewisse S ch u tzg ö tte r beigelegt, d ie w äh ren d selbiger ü b e r die We ltgeschöpfe die Oberm
a ch t h ab e n u n d alsd an n besonders v e r e h r t, au ch von d en in solchen J a h re n Geborenen gefü
rc h te t w e rd en müssen.^ Alle J a h re , die d en Namen (Maus) Chulluguna (als des Regenten)
bekommen, haben- d en Götzen Mansuschari zum Sch u tzp atro n , d ie J a h r e U ck e r (Ochs) b eh e rrsch t
Zagan S c h ik u rtu , d ie J a h r e Barss (T ig e r) d e r Bu rch an A y u sc h a e , die T o o la i-Jah re (Hase)
Maidari, d ie L u -J a h re (D ra ch e ) Dibongara, die Mog o i-Jah re (Schlange) Chondschinbodisado,
d ie M o rin -Jah re (Pfau) S ch ig emu n i, die C h o n in -Jah re (S chaf) O tsch irb a n i, die M e tsch in -Jah re
(Affen) A b id a , die T a ck a -J a h re (H ah n ) O tsch ird a ra , die N o ch o i-Jah re (Hu n d ) D a ra -e c k e , die
Gachai- J a h r e (Schwein) Sonohaba. Nach d e r je d em J a h r e zuge schriebenen F a rb e o d e r T emp eram
e n t w e rd en vie le V e rh a ltu n g sreg e ln b estimmt (w ie in Betreff d e r F a rb e von P fe rd en und
Vieh). Die Regenten d e r T ag e , Monate u n d J a h r e u n d die zwölf Zodiakal-Z eichen (A rb an -
Ch o jo r-G ä rr) w erd en au f das System d e r S childkröte also verleg t, dass d e ren au f je d e H au p tgegend
zw e i, u n d e in e r a u f je d e Zwischengegend komm t (s. Pallas). Die fü r gewisse Gesch
ä fte glü ck lich en Tage w e rd en in d en K a len d e rn bestimmt, u n d die zwei b e ständig u n glücklich
en Tage (Göhtze) in je d em Monat w e rd en fü r a lle A rb e it u n g ü n stig e ra ch te t. Zeigen sich
(d u rch den Chadde rgan) Sch n itte in d en S tric k en d e r H ü tte u n d an K le id e rn , an gefallenem
Vieh, oder selb st am Mensohen, so w e rd en Geistliche v e rsam melt u n d Bewaffnete u n te r Filzen
u n d Matten v e rste ck t. D an n soll aus d e r L u ft eine Gnomengestalt oder irg en d ein missg
e s ta lte te s T h ie r (e in Kame el ohne Ko p f u. s. w .) sich langsam au f die H e e rd niederlassen,
a u f w e lch e sogleich m it a lle r Macht geschossen u n d lo sg e stü rm t, auch von d e r Geistlichkeit
m it Beschwörungen b ei v o lle r Musik eingestim mt w ird . Die Kalmüoken glauben, dass d e r üb el-
th ä tig e Geist sich d an n sogleich en tfern e. D e r L am a g ie b t dem K ran k en n ach dem Belg ien -
Bitsch ick (Zeichenschrift) d ie An le itu n g d en en tsp re ch en d en Ghai (zum Gegenzauberj zu machen.
lesen, W e ize n in die L u f t streuend und Weihwasser sprengend). Ehe
man die Leich e sich selbst überlässt, werden um die Hü tte verschiedene
(von Mehlteig oder Thon geformte), verschieden gefärbte Thonfiguren
oder Caricaturen (Ghai) durch die Mandschi (Schüler) ausgestellt. D e r
G e lliin g (Priester) verliest einige T a rn i und gebietet der abgeschiedenen
Seele (die er mongolisch anruft), an die ih r angewiesene Stelle zu fahren
und nicht wieder zu kommen. Ueber Le ich en von Fürsten und Priestern
wird ein F ilz -Z e lt oder eine Strauchhütte aufgeschlagen. E in e in H o lz
zu begrabende L e ich e wird mit Spähnen bedeckt, in Stein mit ein paar
Steinen, in E rd e mit einigen Händevo ll Erd e , in Wasser mit Wasser gewaschen
und in F euer mit darüber angezündetem Gras. Lamen werden
(bei den Mongolen) verbrannt und, wenn heilig, ein Stein-Monument für
sie errichtet. W ird ein K a lm ü ck e vom Donner erschlagen, so wird er
(drei T ag e und drei Nächte) durch versteckte Bewaffnete bewacht, da
innerhalb dieser Z e it Utunastu T än g g ri die Seele abzuholen in Gestalt
eines Kameeles ohne K o p f oder ändern Thieres oder wie ein Schatten
kommt, und wenn in dem A u g e n b lic k der Geist durch Schiessen oder
Schreien verscheucht wird, so le b t die Le ich e wieder auf. D ie Verwandten
eines vom B litz e Gerührten hüten sieh, viele G lie d e r hindurch, (auch
Kindes- und Kindeskinder) keine süsse oder gesäuerte M ilc h aus ihrer
Hütte wegzugeben und noch weniger den K o p f eines geschlachteten Thieres
an Fremde kommen oder unversehrt aus der Hütte tragen zu lassen.
A n Vieh, das vom B lit z erschlagen, d a rf der Eigenthümer keine Hand
anlegen. E s is t aber ein gewisser Stamm gemeiner K a lm ü cken, unter
den Ulus Erketenn, der Merkut’ s Nachkommenschaft heisst und von den
T ä n g g ri das Recht bekommen haben soll, solche Thiere zu zerlegen und
essbar zu machen. Von den M e rku t thut sich eine P a r te i zusammen,
die mit L an ze n , in vollem Galopp und unter stetem Schreien, auf das
gefallene Stück V ie h losjagen und alles F le is ch herunterschneiden, welches
dann verzehrt werden kann. Die se Me rku t haben noch überdies das
Recht, denjenigen, dem das erschlagene V ie h gehört, wenn er sich n ich t
durch F lu ch t rettet, zu misshandeln, zu berauben und ihn gebunden
bei sich zu behalten, bis ih n seine Verwandten auslösen. F ü r eine feierliche
Seelenmesse (Dollon) zum Besten eines Ermordeten erhält der
L am a ein gesatteltes P fe rd zum Geschenk (unter den Kalmücken). W ird
fü r bestimmte Begräbnisse die G a lle eines Viehtödters nöthig, so kann
man sie (als zu schwer zu erlangen) von dem L am a auslösen. V o r ihrer
tibetischen Bekehrung*) benannten die Mongolen und Kalmücken die
*) D ie Ceremoniell-Gebräuche d e r Sch ig emu n ian er e rfo rd e rn eine gen au e Zeitbe stimmung
und sind m it ih rem chronologischen System so s eh r v e r k e tte t, dass dessen A u fre ch te rh a ltu n g
ein H au p tau g enmerk d e r Geistlichke it sein muss. D ah e r h ab en Ein ig e k e in an d e re s Geschäft,
als d ie Beo b a ch tu n g u n d E rh a ltu n g des K alen d ers (Dsu ru o h a i o d e r S u rch ai) und s te h e n , als
wich tig e G e le h rte , im allgemeinen A n se h en , w e il das H e il d e r Menschen von ih re r L itta
(Astronomie ) ab hängt. D e r Zag an -Su rch ai (weisser K a len d e r) b eg re ift die a stro n om isch en Gru n d -