einen Baum daneben gehängt. Die Kleidung der Schamanen
ist mit Riemen, Messingstticken und Figuren von Fischen oder
Vögeln behängt. Seine Trommel ist mit Glocken behängt. Um
Wind zu machen wickelt der Jakute*) Pferdehaare um einen
dar Tartarei nach Russland gebracht hatte. Als Bogdan Bräsga (Hauptmann des
Jermak) die Tartaren am Bach Arimdsänka besiegt hatte, liess er das Volk (nach
Tödtung der Vornehmen) durch Küssung eines mit Blut bespritzten Säbels den
Eid der Treue schwören. Die Ostjäken am Flusse Demianka verehrten (wie die
Tschuwaschen den Russen mittheilten) einen Gott, der (zur Zeit des Grossfürsten
Wladomir aus Russland gekommen) unter dem Namen Christus in einer Schüssel
mit Wasser sass, das die (Fett und Schwefel davor verbrennenden) Ostjäken
tranken, um sich durch die heilige Kraft desselben gegen alle Schaden zu bewahren.
Da früher von dem gewogenen Silber (zum Bezahlen von Waaren) oft
Stöcke abgeschnitten werden mussten (oder weil man Schulden durch Einschnitte
in ein Kerbholz bemerkte), hiess eine Summe von 100 [Copeiken ein Rubel
(rubit oder schneiden), als spätere Silbermünze (s. Fischer). Die Kalmaken
boten Lösegeld für die gefangenen Bakschi (1006). Der Gott der heiduischen
Tartaren heisst Kutai, der Mordwiner Pass, der Tscheremissen und Wogulen Jumar,
der Tschuwaschen Tora, der Wogulen und Ostjäken Torom. Alle diese Völker
nennen den die Unterwelt regierenden Abgott Schaitan und lassen ihn durch
die Schaitanstschik genannten Priester befragen. Für einen gemeinsamen Aufstand
(1609) schickten die Ostjäken und Wogulen einen eisernen Pfeil (mit
stumpf geschliffener Spitze) hernm (worin elf Schaitans oder Götzenbilder) in der
Quere geschnitten waren (s. Fischer). Wenn das Ende des bei den Dänen umher
gesandten Budstikken abgebrannt war, bedeutete es Krieg. Die am Kern (Jenisei)
wohnenden Ariner erhielten ihren Namen (Ara oder Horniss) von den Kätscher
Tartaren. Anführer der Kosaken Messen Sin-Bojarski (Bojarensohn).
*) Weil alle Krankheiten etwas Böses sin d , so entstehen sie (nach den
Jakuten) von so vielen Teufeln. Die Panzer der Tunguseu am Nischnaja Tunguska
waren (wie bei den krasnojarskischen Kosaken) zweierlei, nämlich aus
Blechen oder Ringen von Eisen zusammengesetzt (s. Gmelin). Sie unterhalten
sich mit Geschichten von einigen uralten Tungusen, die sich durch grosse Kämpfe
mit Menschen und Thieren besonders hervorgethan und dadurch einen grosseti
Ruhm erworben hätten. Die krasnojarskischen Kosaken fochten ehemals wider
die kirgisischen Kosaken, bis sie dieselben endlich nach der Kalmiickey zurück-
getrieben haben. Diese Kirgisen sollen sich blecherner oder eiserner Panzer
bedient haben., von welchen sie die krasnojarskischen als einen sicheren Schutz
wider die Pfeile aunahmen (s. Gmelin). Bei den Tungusen werden besonders
die Sieger nicht nur im Gesicht, sondern auch auf dem Leibe mit blauen oder
schwärzlichen Figuren bezeichnet. Die Backen eines tungusischen Mädcheus
wurden mit gefärbten Faden genäht. Alle Vierecke der Gräber am See Utschjur
waren gegen Südosten gerichtet. Die Statue des Chosain-Kiss (der Tartaren) am
(in Thieren oder Fischen) gefundenen Stein, und ihn in der Luft
hin und her bewegend, sagt er: „Ich sage ab Vater und Mutter und
wünsche deine Kraft zu sehen.“ Dann legt er den Stein mit
Flusse Kara-Yüss-reka, ist die Figur eines Mannes mit plattem Gesicht und
Stutzbart. Der steinerne Götze am Nina stellte einen auf den Hinterpfoten
sitzenden Bären dar. Die ein altes Weib darstellende Vertiefung auf dem Steine
am Askisch-Flusse heisst (auf Tartarisch) Kurtujak, wie auch die auf Steinen
ausgehauenen Weibsköpfe am Abakan. Neben dem auf einem alten Grabsteine
ausgehauenen Gesichte (Kitschikurtujak) am Abakan, waren Steine mit Schriften,
Kreuzen, Zirkeln und Pferden bekritzelt. Die Majaki (Denksänlen) genannten
Gräber (am Abakansk) sind mit aufgerichteten Steinen umgeben. In den sieben
Palästen am Irtisch sind Stücke Porcellans gefunden worden. In den Kurganen
(am Abakanskischen Ostrog) finden sich zuweilen gezäumte Pferdeköpfe. Durch
die Dokinisten (ein mythologisches Wesen weiblichen Geschlechts, wodurch die
geheimnissvollen Sprüche mitgetheilt werden) wurde Zungkaba (1357 p. d.) das
Haupt der Lehre in Tibet (Bobronikow). Der Sselenga-Fluss heisst Oechardes
(b Ptolemäos). Linchuan (Changdsei), die Residenz des Kaisers von L iao, lag
(in der Nähe von Boro Choto) am Flusse Tschono ussu. In der Nähe von
Lidsheu finden sich sieben Obelisken (Ssuburga). Die drei Bogdo sind der Dalai
Lama, der Bantschang Erdeni und der Gegen in Urga. In Irland wurde früher
die Kunst geübt, aus Knochen (besonders Schulterblätter), die, in’s Feuer gelegt,
Risse bekommen hatten, zu weissagen. Alle Wesen werden durch die beständigen
Wanderungen, denen sie unterworfen sin d , in einer zweifachen Beziehung vorgestellt
(nach den Mongolen). In der Ersten übt eine Seele das Geschäft eines
Vaters aus, indem sie andere Körper belebt, in der zweiten erfüllt die Seele das
Geschäft einer Mutter, indem sie durch die Verfassung ihrer Hülle anderen Seelen
Gelegenheit giebt, dieselbe in Besitz zu nehmen. In jenem Falle äussert sich
die Seele productiv, in diesem receptiv. Jedes Wesen kann also zugleich als
Vater und Mutter betrachtet werden (s. Bergmann). Auf den Wunsch des Mittler
(Bodhisattwa), die Tugenden des grossen Nidübär zu enthüllen, erzählt Ilagun
(Dschagdsamuni) die (mongolische) Religionsurkunde von Goh Tschikitu (s. Bergmann).
Im Goh Tschikitu (der Mongolen) wird ein Tempel der Gurban Aerdani
erwähnt. Ajalgo h e is s t. (im Goh Tschikitu) der aus däm Zusammentreffen der
Gestirne (Dokko) das Verdienst (Bujan) erkennende (madüktschi) Führer. Die
Mongolen und Kalmücken setzen die Erde auf eine Schildkröte, die mit einem
Pfeil (dessen Enden vom Kopf und Schwanz gleich weit entfernt sind) durchschossen
ist. Der Kopf und Schwanz, die vier Pfoten, die beiden Enden des
Pfeils, im Zenith und Nadir, bestimmen die zehn Weltgegenden, der geflederte
Theil zeigt die Morgenseite, die Pfeilspitze zeigt die Abendseite, der Kopf und
Schwanz deuten Süden und Norden an,. die vier Pfoten bestimmen die Zwischengegenden.
Die sterbende Chanin (im Goh Tschikitu) sehnt sich nach der seligen
Gegend der Pflanzen.