waschen, in Gegenwart aller anderen Tängri, Gandarih und Sak-
tschah, die mit der heiligen Musik und den Opfergeschenken der
holten. In dem tibetischen Kloster Busa wird eine ganze Menschenhaut gezeigt,
die der tibetische Wunderthäter Brug-da-goshalzen (Luhdoo-tä-doohsa) einem von
bösen Geistern besessenen Weibe abgeschnnden haben soll, die ihm viel zu schaffen
gemacht hatte (s. Pallas). Zur Zeit des irdischen Wandels des Burchan’s Schige-
muni, existirten in Indien drei Chulbigane des Burchan’s Mansuschiri, die aber
von der Welt verschwunden sind. Lange nachher erschien dessen Chubilgan
(unter den 16 Agoo-Schutähn) als Ganlong Bdsung, dann im Reich der 33 Täng-
gri (als Aegulen Erkatu) und dann als Tomnisambo, der viele indische Schriften
in das Tangutische übersetzte. Ein anderer Chubilgan des Mansuschiri war (bald
nach Schigemuni’s Tode) als Dso-darra-Mingbo geboren, und dann als Brom-
domba. Abermals war Mansuschiri in unbekannter Person unter den Lamen des
tibetischen Klosters Sagung-tang, zur Zeit, da Bogdo-Sunhaba-Latna die verfallene
Götzenlehre wieder herstellte. Unter der Regierung des Altan-Chan war der
Lamaismus bei den westlichen Mongolen noch wenig verbreitet. Da man nicht
das Podagra zu heilen wusste, liess Altan-Chan (nach dem Rathe der Schamanen)
einen Menschen (am Abend des Vollmondes) den Bauch aufschlitzen, um seine
Füsse hineinzusetzen, aber in dem Vollmond einen Lama sehend, der ihn
ohne Grausamkeit kuriren konnte, sandte er nach Tibet, um Dongkor-Joudon-
gdschamzu Chutuktu zu holen (zur Bekehrung der Mongolen). Der Ehrentitel
Dalai-Lama wird mit dem Zunamen Sotnam-dschamzu ertheilt. Beim Ableben
wanderte der Geist in einen Lama der indischen Landschaft Kam, und dann liess
er sich unter den Mongolen im Stamm Tümmit, am Hofe des Dai Chuntaischa
nieder. Der mongolische Chutuktu wird (wie der Dalai-Lama) auf blossen Polstern
sitzend abgebildet, wohingegen der Bogdo-Lama, wie die Burchane, auf einem
mit Laubwerk (in Gestalt der Padmablume) geziertem Throne sitzt, weil er eine
Emanation von Abida Burchan, der Dalai-Lama aber nur von dem erstgeborenen
Sohne des Abida (Chondschin-Bodhisattwa) ein Chubilgan sein soll. Zu allen
Zeiten hat dem Schaktschamuni ein gewisser Burchan vom Birmengeschlecht und
gewaltiger Macha-sahda (eine Stufe über den Bodhisattwa in der burchanischen
Rangordnung), Dewahdet genannt, viel zu schaffen gemacht. Dieser war zur
Zeit des Burchan -Baktschi ein grösser Lehrer. Eine Zeit lang waren beide
Freunde, aber da Dewahdet ein sehr hitziger Philosoph war, wurde er aus einem
Sectirer sein Feind, und (von Neid und Hass ganz eingenommen) erlaubte sich
alle Mittel, dem sanftmüthigen Burchan-Baktschi durch vorgebliche Wunderthaten,
Nachstellungen und Bosheiten, allen möglichen Schaden zu thun. Demohngeachtet
wurde er selbst von Schaktschamuni hoch geehrt, der seinen Verfolgungseifer in
guter Weisse deutete und geduldig ertrug, wie er auch seinen Schülern eben diese
Toleranz anempfahl. Die Dewahdet’sche Secte besteht noch in Tibet u n ter dem
Namen Ulan Malachaitae (Rothmützen). Ihr Glauben und Lehre ist völlig die
Burchanische. In ihrer Kleidung ist nichts Gelbes, sondern Roth ist die Farbe
acht Takit- und Dolon-Erdeni herbeigekommen waren. Das
Aerdah-Siddih genannte Kind wurde (nachdem sich die Götzen
vor ihm vereinigt hatten) Tänggrien-Tänggri genannt. Mit seiner
Frau, der Tochter eines Garr-tu-schiddemtu aus dem Geschlecht
Schaktscha, zeugte er den Sohn Rachooli. Die Fortwirkung der
Natur wird mit dem Bade (Kurdu) verglichen. Die Mongolen
setzen die buddhistischen Schriften in die Zeit von Bimbisara,
König von Magadha. Unter A§oka (HO Jahre nach Buddha)
ordneten 700 Arhan in Vaisali die Lehre, und später, als Maha-
deva im Kloster Djalamdharas (unter Kaniska von Gatschun)
der Geistlichkeit. Diese sind noch geschworene Feinde der Scharra-Malaehaitae
(Gelbmützen) oder Schaktschamunianer. Diese halten jene in der Beschwörungskunst
durch Tarni für weit stärker. Sie sollen überaus heftig, tiefsinnig und
hochgelehrt sein. Die meisten dieser Secte wohnen bei dem Ried (Kloster),
worin der grosse Bogdobantsching residirte (Dhaschi-Lümpäh). Sie haben ihre
eigenen Lamen und Chutukten (eine grosse Priesterschaft). Zu gewissen Zeiten
halten sie besondere geistliche Uebungen, in welchen sie die Scharra exorcisiren,
die gewaltigsten Tarni gegen sie ausstossen und sie lästern und verwünschen.
Wenn sie in geistlicher Versammlung dem Scharra begegnen, schütten sie ihre
Dorma (Figuren zum Exorcisiren) vor ihnen aus. Niemals werden sie etwas in
Gemeinschaft eines Scharra geniessen, und wenn der Chan von dessen Kleidung
nur ein Fetzchen erhaschen kann, stellt er seine sympatisehen Zaubereien darüber
an. Der Scharra (obwohl er glaubt, so um’s Leben kommen zu können)
leidet Alles (wie sein Baktschi Burchan es verordnet hat) mit Geduld. Der
Schaktscbiamunier sucht sich nu r durch gute und glaubensvolle Gebete wider
seinen Feind zu waffnen. Ein Jüngling der Schaktschamuni (in früherer Gestalt,
als Bettler) Weizenkörner gespendet, wurde aus dem Geschwür auf dem Kopfe
(das durch ein hinaufgefallenes Korn entstanden war), wiedergeboren als Chan
über die vier Welttheile und die vier Reiche der Macharansa-tänggri, als Orä-
äzä-türüksen-Chan (der aus dem Weizenkorn geborene Chan). Dieser nämliche
Geist ward endlich zum Churmustu-Tänggri oder Schutzgeist der Erde. Die
lamaische Geistlichkeit isst keine Pferde, weil Schigemuni einst in Gestalt des
Pferdes Balacho seine durch (von bösen Geistern dahingebrachten) Frauen auf
einer Insel zurückgehaltenen Missionäre von dort zurückbrachte (ausser den
Zurückblickenden), indem sie sich an Schweif und Mähne hingen. Schigemuni
besiegte durch seine Wunder (wie den Chan Ubagarbi in der Stadt Arakdsakrak)
die sechs Lehrer einer ketzerischen Secte (Terssien Surgan Bakschi). Godsula
(Baumstamm), der hässliche Sohn des Chan Ma-Saghuli, der die Feinde durch
die Posaunen und Bogen seines Grossvaters Zagar-wardi besiegte und durch einen
Talisman des Churmustu Tänggri (für seine Frau) verschont wurde, war eine
Incarnation des Schigemuni.