rischen*) Zauberer bedienen sich meist einer Trommel, aber die
Buräten gebrauchen zuweilen zwei lange Stöcke, die sie in’s
das Feuer und Wasser als Anfang aller Dinge. Die Chaldäer und anderen Nationen
Asiens verehrten das Feuer unter dem Namen Ur. Die Guebres verehren
das Feuer, als den Anfang. fleraklites und Hipparch betrachteten (nach Plutarch)
das Feuer als den Anfang aller Dinge. Das Feuer wurde von den römischen
Kaisern getragen. Bei den Griechen war das Feuer in Apollo verkörpert. Die
Tungusen sind Nomaden (Brodjatschi), die Kirgisen und Baschkiren sind theil-
weis ansässige Nomaden oder Halb-Nomaden (Kotschujuschtschije), die Jakuten
sind Ansässige (Osedlye). Die beiden Päpste von Tibet (wo die rothen Priester
die alte Partei bilden) gehören beide der gelben Secte an. Tugendhafte und
heldenmüthige Personen werden als Ongone vergöttert, zu denen (in China) auch
Guan-di (ein chinesischer General des III. Jahrhdt. p. d.) gehört, der von der
Mandschu - Dynastie zum Schutzgott erwählt ist und von den Beamten verehrt
wird.
*) Karym sind die von getauften Heiden (in Sibirien) mit einer Russin
gezeugten Kinder. Die Tungusen, die in der Gegend von Ochotzk wohnen,
heissen Lamuten und die Gegend Lama (oder Meer). Bei Kuschelewskij s Reise
von Obdorsk nach Turuchansk (1862), wurde vor dem Zuge auf einer mit zwei
scheckigen Rennthieren bespannten Narte ein Bildniss des heiligen Nikolai Tschu-
dotworez (oder des wunderthätigen Nick), der bei den Ostjäken in besonderem
Ansehen steht, geführt. Die meisten Einwohner in Mangunsea sind von alter
Zeit her Kosacken gewesen, weil man mit -denselben die heidnischen Völker dort
(die Tungusen und Samojeden) im Zaume zu halten suchte. Der im Kloster
Turuchanskoi-Troitzkoi-Munastir (am Jenisei) verehrte Heilige (der von dem tobols-
kischen Erzbischof 1720 begraben war, weil er keine genügsamen Zeichen von
Heiligkeit zeigte) hatte (nach der Ansicht des Volkes) schon den über ihn gewälzten
Stein wieder aufgehoben (1739) und wurde erwartet bald wieder selbst
zum Vorschein zu kummeu, Die Sommer-Schamanen der Jak u ten , die niemals
mit der Zaubertrommel spielen, befinden sieh bei keiner ändern Ceremonie als
bei den Frühlingsopfern (s. Gmelin). Die Einwohner der Stadt Krasnojarsk (bei
welcher die erste Grundlegung ein Ostrog gewesen) sind meistentheils Sluschiwie,
da man bei ihrer Anlegung die Absicht hatte, die dortigen Gegenden gegen die
Anfälle der kirgisischen Tartaren sicher zu stellen (s. Gmelin). Die gegossenen
Argola oder wilden Schafe (theils mit hohlem Fussgestell, theils auf eine Spitze
gesteckt), die in den alten Gräbern bei Abakansk und Sajansk gefunden wurden,
dienten als Götzenbilder. Die Tartaren an dem Jenisei, die Tungusen und
Buräten jenseits des Baikal bedienen sich einer Art von Stabwurz, die sie in’s
Feuer werfen, um entweder den Teufeln ein Rauchopfer zu bringen oder die
Ohnmächten der Zauberer zu vertreiben. Die Jakuten gebrauchen dazu chinesischen
Tabak. Bei Tailga (dem den Göttern unter der Erde gewidmeten Feste)
schlachten die Buräten neun Thiere (acht Schafe und ein Füllen). Das durch
Kreuz Zusammenlegen. Andere Zauberer! haben weder für die
Trommel, noch für die Stöcke Erlaubniss erhalten (Gmelin). Ist
die Buräten geweihte Pferd muss beim Tode des Herrn geschlachtet werden. Die
jakutischen Zauberer pflegen ihre Prophezeiungen deutlich herzusagen, wogegen
die Tartaren Alles hersingen (s. Gmelin). Den Wunsch glücklicher Viehzucht oder
Jagd thut der Jakute alle Jahre einmal auf feierliche Weise, indem ihm der
Schamane als Werkzeug dient, die Götter zu bitten. Im Sommer, wenn ein
genügender Vorrath von Pferdemileh angesammelt ist, wird der Schamane zur
Familie eingeladen. Er stellt sich in die Mitte der Jurte, mit dem Gesicht nach
Osten, in der linken Hand einen Topf mit Milch, in der rechten einen hölzernen
Löffel haltend (mit einem geputzten Knaben vor ihm knieend). Er ruft die Namen
aller Götter nach einander an und wirft bei jedem Namen etwas Milch mit dem
Löffel in die Luft. Die Familie geht dann mit dem Schamanen aus der Jurte
hinaus und lagert sich zum Trinken der Pferdemilch, indem der Schamane- vor
dem Trinken sich verbeugt und verschiedene Worte murmelt. Der Schamane
ist in seiner gewöhnlichen Tracht (und nicht in dem Costüm der Teufelbeschwörung).
Der Zauberer der Jakuten that einen-Einschnitt in die Brust und
riss die grosse Ader an dem Herzen ab, worauf das Kalb gleich todt war (zum
Thieropfer). Von dem Blute sammelte er etwas und machte damit drei unförmliche
Gesichter an den Stamm einer Fichte. Die Haut wurde auf ein Gerüst
gebreitet. Als das Fleisch in dem Kessel halb gar gekocht war, ging der Zauberer
nach den drei blutigen Gesichtern, bückte sich gegen sie und murmelte einige
Worte. Dann setzte er sich in einen Kreis mit den üebrigen zum Essen (Gmelin).
Die Pocken brachen bei der Ankunft des ersten Kameels in Jakutsk ans und
wurden diesem zugeschrieben; das man wegschickte (Gmelin). Bei dem Jahresfest
standen hinter einer Reihe von Birken am Ufer des Knda drei Bratski, von
denen der eine etwas vorwärts kniete und ein Birkenreis horizontal gegen den
Aufgang der Sonne hielt, durch Murmeln die Götter zusammeurufend. Die anderen
gingen etwas vorwärts, Schalen mit Pferdemilch tragend, und warfen (beim dritten
Male) die Schalen vorwärts, zu Ehren des Hauptgottes, der ihnen über den Bach
entgegengekommen war (s. Gmelin). Ein (mit Eulenbälgen) äusgeziertes Kleid
wurde von dem am Abend beim Feuer in der Jurte mit zwei langen Stöcken
gaukelnden Zauberer getragen. Der burätische Zauberer (bei Balanganck) wusch
sich mit Feuer (indem er Asche und Kohlen zugleich aufnehmend, die Kohlen
zwischen den Fingern hindurchfallen liess) und lief mit seinen (dickschwartigen)
Füssen auf dem Feuer umher (s. Gmelin). Das Tailga genannte Fest der Buräten
wird zu Ehren der Götter der Erde gefeiert (unter Schlachten von neun Thieren).
Die Russen sagen beim Geräusche des Nordlichtes: Spolocliichodjat (das wüthende
Heer geht). Das zuweilen blutige Ansehen der Knochen1 hat zur Erdichtung des
Mammontthieres Gelegenheit gegeben, das in Sibirien unter der Erde leben und
dort auch sterben soll. Die. Tschuktschi werfen die Wallrosszähne in grossen
Haufen zusammen, um sich ihren Göttern und Teufeln beliebt zu machen.