Spätere Forscher, so. I’a v e s i1) und Imhcof2,) gebrauchten in Binnenseen -Netze, welche in
bestimmter Tiefe nach Beendigung des Fanges durch ein naehgesendeteS Gewicht zugcsehlagen wurden.
So ist es wemgstens de^Fail bei dem Netze- von Pavesi, während ich über: das von Irnhof benutzte keine
genaueren Angaben in der Litterarir erlangen konnte.
Endlich hab|:‘ich. noch eines(„Schliessnetzes“, solche in bestinnnter Tiefe sich..schliessende
Netze kurz meine:: will, Erwähnung zu -thun, welches Palumbo, der Commanddul des „Vetter Pisani“;
auf dessen Erdumsegelung 1882 1885 consfnine.s; Wie ich in einem SfShlusskäpitel noch ausführlicher,
darlegen werde, so gaben an der Lothlej|| hängen gebliebene Fetzen von SiphonOpho^Heranlassung
zur Ccnstruktioh-eines .Netzes, welches m grosseren Tiefen sieh'Offnen uuiHbiliesanr. 'sollte, um dadurch
den strikten Nachweis | | | 'führen, :-i|isj thaisächhch Siphonöphormi in Tiefen unterhalb ^B iH e te im leben
und nicht erst an der Oberfläche von der L e |g . erfasst wurden Palumbo kam auf die Idee, das Netz
in Verbindung mit dem Nogrett: und Zambra’sehen JJmkippthermometer zu bringen und es H^ciichüni
durch ein Gewicht bei dem Umkippen des Thermometers Zuschlägen zu lassen. Thatsüchlich fuuktionirto
dasselbe in den meisten Fällen gut, obwohl ein eigentliches Fischen in horizontaler Richtung durch die
Befestigung an der Lotlileine ausgeschlossen war. -
j! Bcl meinen ersten Vci-suchon bediente ich mich eines Sclilicssnetzcs, das nach dem Princip des
Palumbo’sehen construirt war. Die Resultate, waren jedoch nicht befriedigend, da der Apparat noch
manche Unvollkommenheiten aufwies. Nach mehreren Versuchen, dieselben zu beseitigen, kam
mein Freund von Petersen, Ingenieur der zoologischen Station, auf eine Idee, die in der Ausführung
sieh als eine recht glückliche erwies.. Da ich späterhin mich: ausschliesslich dieses Netzes bediente und
auf mehreren Fahrten sei«Zuverlässigkeit erprobte, so gebe ich in Folgendem unter Zuhilfenahme cler
Figuren 1 3 auf Taf. I eine kurze Besehreihung des Pctersen ’sehen Schliessnetzes.
Im PrW B fol«m4e einfache Idee dem gdäiessnetze zuGrundH W i Ä e i^ jie Rahmen,
des Netzes durch zwei Scharniere zum Auf und Zuklappen eingerichtet, so muss das Netz bei dem
Ziehen durch .das Wasser sieh offnen, wenn es an zwei Drähten angezogen wird, die an den
(n Fig. 2) befestigt sind. Umgekehrt muss es sich schliessen, wenn zwei Drähte in; reckten; Winkel zu
deiFvorigen arg den Punkten b anziehen.
Gelänge nun, einen Mechanismus ausfindig .« machen, der es e r n i f i l i e h t ,» » das
geschlossen in die l iefe versenkte .Netz zunächst an den Punkten o augezogiui ivird und -.lemgemäss- sich
öffnet, dann aber durch Anziehen an den Punkten 4 zum Schliesson gebracht wird, so wäre der
gewünschte Effekt erzielt. Um dies zu ermöglichen, j l p f , ähnlich wie bei dem Negretti und Ziunbra’se.hcn
Tiefseßthermometer eimifropelier (p) verwerthet. Er besitzt vier Flügel und ist in der Mitre einer
langen Messingstange befestigt, die ihrerseits in einem eisernen Rahmen (r) aufgehängt ist Difcobere
Hälfte der Messingstange (si) ist glatt, und kann in eine H ü h ^ p |i c h VöMg, einseHeben; die untere
Hälfte (st1) ist mit einem feinen Schraubengewindo versehen, das durch emo sehr exakt gearbeitete
Schraubenmutter (m) läuft,. Wird der Propeller vertikal gehoben öder ■ jg jn ta l durch djs Wässer
gezogen, so drehen sieb die Flüge! derart, dass allmählich der Messingstab sich hebt (Fig. ä). (Jjtagekehrt
‘) P. P a v e si Altra Serie, di ricerolie c studj sulla fanna p ela g iea -d i I.-Lglii Italiani. P adova 1 8 0 , '"
1 319 PeI* 8 " (!l'e | 9 T ie fse e -l’auna. Tageblatt d ,;5 8 , Vers. d. Natarf. in Strassburg 1885 p. JOS.
1 6 . Chierchia, Collezioni per studj di seieaze naturali. Rivista marittima S e tlO t t. 1886 p. 81. Taf. 1 0 .'- :
senkt sieh, der Stab durch entgegengesetzte Drehung der Flügel, wenn der Apparat in die Tiefe herabgelassen
wird. Eine kleine, an einer Querleiste befestigte Hülse (g) verhindert ein Senken des Stabes
über diese hinaus bei dem Herablassen. Das allmähliche Heben des Stabes bietet nun die Möglichkeit,
suecessive die Drähte cc und ß auszulösen.
Vermittelst kleiner Ringe x können die das .Schliessen des Netzes bewerkstelligenden Drähte ß
.auf die kleine Hülse g aufgelegt werden und ebenso kann der Draht cc, welcher das Oeffnen veranlasst,
auf einer durchbohrten Platte d vermittelst eines Ringes y festgelegt werden.
Vor dem Herablassen des Netzes winde man den Messingstab mit dem Propeller völlig in die
Höbe (Fig. 3) und lege zunächst den Ring y auf die Platte d auf, drehe dann den Stab st1 durch
Ring y und die Oeffhung der Platte d so weit nach abwärts, bis das Ende des Stabes in der Nähe der
Hülse q angelangt ist. Darauf lege man auf die Hülse die beiden Ringe x und drehe den Stab, bis er
auf dem Boden der kleinen Hülse g angelangt ist.
Das .Netz ist nun geschlossen (Fig. 1), da lediglich die Drähte ß wirken und wird geschlossen
in die gewünschte Tiefe versenkt. Zieht man an der Leine, welche den eisernen Rahmen trägt, an, so
stellen sich Rahmen und Netz schräg, während gleichzeitig der Propeller in Aktion tritt. Nach einigen
Minuten tritt das Ende des Stabes st1 aus der Hülse g und es lösen sich die Ringe x aus. Die Drähte ß
werden schlaff, während der Draht a, an dem jetz^ allein das Netz hängt, anzieht und das Oeffnen (Fig. 2)
bewerkstelligt. Das Netz fischt nun geöffnet 15—20 Minuten, während gleichzeitig der Stab st1 in dem
Muttergewinde m sich durch weitere Drehung des Propellers hebt. Schliesslich tritt sein Ende aus der
Oeffnung der Plätte d und der Ring y wird ausgehakt. Die Drähte ct werden schlaff und das Netz
hängt allein in den Drähten ß, die nun ihren Zug ausübe n und das Netz zum Schliessen bringen.
Neben diesem Schliessnetze verwendete ich. gleichzeitig ein offenes Netz von ansehnlichen Dimensionen.
Der eiserne Rahmen hatte einen Durchmesser von 1 resp. IV2 Meter und wog an dem grössten
Netze beinahe einen Centner. Das Netz, von 2,5 Meter Länge, bestand aus Sackleinewand und endete
in einen Zinkeimer, in dem die Thiere sich sammelten. Der Eimer konnte nach dem Aufwinden ab-
gebunden und in die bereit gehaltenen Gläser entleert werden. Dem Gebrauch dieses Eimers war es
vorwiegend zuzuschreiben, wenn die Thiere, ohne von den Wandungen des Netzes zerscheuert zu werden,
in tadellosem Erhaltungszustand erbeutet wurden.
• Um das Schliessnetz sowohl, wie das schwere offene Netz gleichzeitig zu ziehen, bedurfte es der
vollen Dampfkraft des „Johannes Müller“, zumal wenn' die Netze in Tiefen über 1000 Meter herabgelassen
wurden.
Es versteht sich von selbst, dass die Netze trotz ihrer Schwere und der gelegentlich noch an-
.gehängten Bleigewichte nicht senkrecht unter dem Schiffe bei dem Ziehen standen. Ich habe indessen
die Ablenkung nicht genauer bestimmt, aus Gründen, die sich aus den allgemeinen Schlusserörterungen
ergeben..
Wurden 1500 Meter Tau ausgelassen, so dürften die Netze in 1300—1400 Meter geschwebt
haben. Ich sehliesse das daraus, dass zweimal die Netze auf dem Meeresboden schleiften und Schlamm
heraufbrachten, als 1500 Meter Tau ausgelassen waren bei einer gelotketen Tiefe von 1350 Metern.
Die Anwendung eines starken Stahldrabtes erwies sich leider nicht als vortheilhaft. So wenig
Widerstand er bei dem Durchschneiden des Wassers findet, so leicht reisst er, sobald durch eine in langer