Fig. 10, rmf.) und EcHnorhynclius haeruca (s. Tafel 2, Fig. 6, rmf.) zu oylindrisehen oder garbenförmigea
Bündeln von sehr variabehn Querschnitte.- Die Faserbündel inseriren sich mit ihrem der Muskulatur
zugee-andten Ende einer dicken Schicht völlig farblosen, Sarkolemmas (s. Tafel 2, Fig. 6 und 7, s|J|das.
als ziemlich resistente Haut -die ganze Subcuticula überzieht und selbige mit der Muskulatur verbindet..
B a l t z e r 1) spricht von einem „die Subcuticula gegen die Ringmuskulatur abgrenzenden Bindegewebe“.
Wenngleich nun die eben besprochene Sohioht alle Funktionen des Bindegewebes übernimmt,,
so giebt uns dies doch keineswegs die Berechtigung, selbige dem Bindegewebe der übrigen Thiere gleichzustellen.
Vor allen Dingen fehlt dieser Bindesubstanz jedwede zellige Struotur. Ferner belehrt uns.
die Entwicklungsgeschichte, dass wir es in dieser glashellen oder nur wenig gestreiften Masse überhaupt,
mit keinem Derivate speeieller Zellen zu thun haben, sondern vielmehr mit dem Ahsonderungsproducte
von hypodermalen und muskulösen Zellen, das sieh von dem alle contractilen Elemente umhüllenden.
Sarkolemma in nichts unterscheidet.
Das Sarkolemma bildet der Mitte der Faserbündel zu zackige Pro tuberanzen, von denen aus.
zahlreiche feine Sarkölemmastreifen in die Cylinder einstrahlen, um die einzelnen Fibrillen mit einanderzu
verkitten. Die Verklebung erstreckt sich aber immer nur auf kleine Fasergruppen, so dass zwischen
diesen noch zahlreiche feine Spalträume bleiben (s. Tafel 2, Fig 6 und 10 g'), die ein leichtes Zirculiren
der Nährflüssigkeit ermöglichen. Den eben geschilderten Bau besitzen die Faserbündel nur in der
inneren, der Ringmuskulatur zugewandten Hälfte. Nach aussen zu lösen sie sich in die einzelnen
Fibrillenzüge auf, die nun ihrerseits büschelförmig auseinander strahlen und in die Filzschicht der Subcuticula
eindringen. Die Radiärfibrillen lassen sich in der letztgenannten Zone ihrer beträchtlicheren Dicke
wegen leicht von den übrigen Fasern unterscheiden und können ohne besondere Schwierigkeit bis in die-
äussersten Fasersysteme (L e u c k a r t 's Porencuticula) verfolgt werden.
Nach L e u c k a r t 2) soll sich bei den Echinorhynchen ein ganz ähnlicher Zusammenhang der
Subcuticularfasern mit dem Hautmuskelschlauche finden, wie ihn R o h d e 3) neuerdings für die Nematoden
nachgewiesen hat. Es soll selbiger bewerkstelligt werden durch Muskelfibrillen, welche vereinzelt von
der Muskulatur abbiegen, um sich sodann den Fasern der Subcuticula beizumischen4). Ein Einstrahlen
von Muskelfasern in das Subcuticulargewebe habe ich nirgends wahrnehmen können, vielmehr glaube
ich mich fest überzeugt zu haben, dass die Verbindung beider Schichten lediglich durch das oben
beschriebene, meist etwas streifige Sarkolemma vermittelt wird.
Die spitzbogenförmigen Lückenräume (s. Tafel 2, Fig. 10, g) zwischen den einzelnen Fibrillenbündeln
bilden die Durchschnitte des Gefässsystemes. Dieses tritt auf in der Gestalt zweier ziemlich
voluminöser Hauptstämme, welche eine kurze Strecke hinter der Cuticularfalte beginnen und bei
Echinorhynchus angustatus und Eckinorhynchus haeruca in den Laterallinien5) die gesammte Leibeswand
bis zur Schwanzspitze durchziehen. Seitlich zweigen unter fast rechten Winkeln kleinere Knäule
') Archiv für Na turgeschichte 1880, pag. 5, 6.
-) D ie m enschlichen Parasiten . 2. Bd. p g . 737.
®) Zoologische B e iträ g e herausg. v . A. S c h n e i d e r , H e ft 1, 1883. pg. 16.
*) D e r gle ich en A n sich t is t auch S ä f f t i g e n . Morphologisches Jahrbuch. 10. Bd., pg. 6. T a fe l 3, F ig . 9.
8) Nach L e u c k a r t gehör en die H anptgefässe — was nur für w en ig e A r ten zutrifft (s. o. S. 29, 3 1 ) — den»
Medianlinien an. D ie menschlichen P arasiten. 2. 'Bd. p g . 735.
ab, die sich sehr bald verästeln und mit einander anastomosiren. Allen Gefässen kommt, wie schon aus
dem Gesagten hervorgeht, eine besondere Wandung nicht zu; sie werden begrenzt nach aussen durch die
Radiärfasern und ihre Abspleissungen, nach innen durch die Sarkolemmaschicht, welche zumal bei den
grossen Hauptgefässen sammt ihrer Umgebung wulstartig in die Leibeshöhle vorspringt.
In den Gefässräumen, wie in den Faserbündeln treffen wir auf eine beträchtliche Zahl grösser,
kugelförmiger und scharf konturirter Kerne (s. Tafel 2, Fig. 6 und 10 ne.)1). Das farblose, sehr fein
granulirte Plasma dieser Kerngebilde besitzt in der peripherischen Zone eine weit grössere Konsistenz,
als im Inneren, und enthält einen gewöhnlich exzentrisch gelegenen, grossen Chromatinhaufen, so wie einige
kleinere, ebenfalls der Peripherie genäherte Nucleoli. Die Kugelgestalt kommt den Subcuticularkernen.
nur nach dem Tode zu. Im Leben repräsentiren dieselben äusserst bewegliche Gebilde, welche sich
strecken und wieder zusammenziehen, an den verschiedensten Stellen der Peripherie pseudopodienähnliche
Fortsätze austreten und kurze Zeit darauf wieder verschwinden lassen. Alles dies sind Erscheinungen, die
auf eine energische Lebensthätigkeit, auf einen regen Umsatz von Nährstoffen schliessen lassen.
Weit andere Verhältnisse lässt Echinorhynchus gigas und Echinorhynchus moniliformis erkennen.
Die Radiärfibrillen sind zwar auch hier zu Zügen gesammelt und durch einstrahlende Sar-
kolemmafäden mit einander verklebt, aber von einer Gruppirung zu grösseren Bündeln, wie wir dies
beim Echinorhynchus angustatus und beim Echinorhynchus haeruca gesehen haben, kann bei diesen Kratzern
nicht die Rede sein.
Die spaltförmigen Lückenräume, die bekanntlich beim Echinorhynchus angustatus lediglich im
Inneren der Fibrillencylinder sich finden, bilden beim Riesenkratzer und Echinorhynchus moniliformis die
eigentlichen Bahnen des Gefässsystemes. Nur zwei Gefässe, die als Röhren von sehr beträchtlichem
Lumen (380/» |||¿ 300 /») dorsal und ventral verlaufen, erinnern in ihrem Baue an Verhältnisse, die wir
bei den Lateralstämmen des Echinorhynchus haeruca kennen gelernt haben (s. Tafel 2, Fig. 7, Lg.).
Rechts und links von den Hauptröhren treffen wir bei den männlichen Individuen des Echinorhynchus
gigas zwei, bei den weibliehen derselben Spezies aber drei dieser parallelen Längsgefässe (s. Tafel 2,
Fig. 7, G.) an, die durch zahlreiche Quercanäle sowohl unter sich, wie mit den Medianröhren in Verbindung
stehen. Das übrige Gefässnetz des Leibes besteht aus einem wirren Geflechte bald grösserer,
bald kleinerer Spalträume, die überdies sich nicht, wie beim Echinorhynchus haeruca, auf die innere
Radiärfaserzone beschränken, sondern auch, wenngleich von geringeren Dimensionen, in der dichten, dem
Filzgewebe zugewandten Region angetroffen werden.
Die :Subcuticularkerne2) sind beim Echinorhynchus gigas und auch beim Echinorhynchus moniliformis
in sehr beschränkter Anzahl vorhanden, erreichen dafür aber eine ganz enorme Grösse. Sie finden sich
ausschliesslich in den Gefässen, deren Lumen sie fast vollständig ausfüllen. Man wird bei der Untersuchung
lebender Objecte öfters Gelegenheit finden, zu beobachten, wie diese anfangs kugel- oder ellipsoid-
förmigen Kerngebilde, um die absorbirende Oberfläche zu vergrössern, eine fast maulbeerähnliche Gestalt
annehmen, selbige einige Minuten beibehalten und dann allmählich wieder zu der ursprünglichen
sphärischen Form zurückkehren.
') D ie Grösse der Kerne beträgt b e i Echinorhynchus angustatus und b e i Echinorhynchus haeruca 17 b is 20 p.
2) D ie Kerne me ssen beim Echinorhynchus gigas 80 b is 100 f*.